~11~

247 21 6
                                    

"Die-ns-tag? Ist das richtig?", fragte Seokjin, während er aufgeregt zu seinem Gegenüber schaute. Dieser nickte hektisch, während er seinen Daumen nach oben ausgestreckt hatte. "Genau, das heißt Dienstag. Das ist der zweite Tag der Woche. Okay, jetzt lies das nächste Wort vor", meinte der Schwarzhaarige ebenfalls total aufgeregt, während er zu dem blonden Mann starrte. Immerhin las dieser gerade zum ersten Mal in seinem Leben Wörter in Aereum.

"M-M-Mitt-Mittwoch? Mittwoch, ist das richtig?"

"Das ist perfekt Seokjin! Du lernst schnell dazu, ich bin beeindruckt! Unsere Stunden werden immer besser!", lächelte Jimin stolz. "Okay, nächstes-" "Jimin!" Nervös aussehend kam der General in die Kantine der Arbeiter gerannt, wobei ihm jede Farbe aus dem Gesicht gewichen war. Er hatte sogar Tränen in den Augen. "Yoongi, was ist passiert?", fragte Jimin ruhig, während er aufstand. Seokjin verstand direkt, dass die beiden eine sehr innige Beziehung zu führen schien. Die beiden standen sich wohl sehr nahe.

"Er- Er ist wieder-" "Ganz ruhig, Yoongi, setze dich doch erstmal hin und atme tief durch. "Soll ich gehen?", fragte Seokjin vorsichtig nach. Er wollte kein privates Gespräch stören. Immerhin wusste er ja nicht, ob es irgendwelche Strafen mit sich ziehen würde. "Wer? Was ist passiert?", sprach Jimin weiter, während er den Mann fest in seine Arme zog. Mit einem Seitenblick deutete Jimin seinem momentanen Schüler an, dass er ruhig sitzenbleiben konnte, weshalb Seokjin sich wieder ordentlich in den Plastikstuhl setzte.

"Der- Der Kronprinz, Jimin. Er hatte wieder so einen Anfall." "Weißt du, welchen Grad er hatte? Hat der Arzt dir etwas gesagt?", fragte Jimin, während er dem Mann beruhigend durch die langen, blonden Haare fuhr. "Erst war es wieder fokal", hauchte der General. Er wirkte unheimlich betroffen und verletzlich, während er einfach nur in den Armen des etwas kleineren Mannes wie Espenlaub zitterte. "Wir waren ganz normal im Salon und er hat mit Lady Youmi geredet, als er plötzlich aufgestanden ist. Er meinte, dass sein Bein wehtut und dann hat er plötzlich laut gelacht. Und- Und dann hat er laut geschmatzt, als er durch den Salon gelaufen ist. I-Ich wusste nicht, dass sich das auch so äußern kann. Und plötzlich ist er dann einfach umgefallen. Der- Der Arzt meinte, es war dieses mal tonisch-klonisch. Der-Der Prinz muss wahrscheinlich jetzt mehrere Tage im Krankenbett bleiben." "Du hast nichts falsch gemacht, Yoongi. Es ist alles gut."

Seokjin saß nur daneben und beobachtete den blonden Mann, der ihm freundlich bekannt vorkam. Als er ihm das erste Mal begegnet war, hatte er um sein Leben fürchten müssen und nun saß der Mann vor ihm und weinte vor Überforderung. Der Mann war ihm ein Rätsel, zugleich sehr merkwürdig vorkommend. Irgendetwas passte an dem Erscheinungsbild nicht, er konnte nur noch nicht sagen, was es war.

"Yoongi, ich bringe dich erstmal in dein Gemach, dann beruhigst du dich", schlug Jimin vor. "Seiner Majestät wird es heute Nachmittag schon besser gehen, du solltest bis dahin wieder auf den Beinen sein. Du hast dich gut verhalten. Aber du solltest doch danach direkt in dein Gemach. Da wartet nach so etwas immer ein heißes Bad auf dich." "Es lohnt sich aber nie alleine da rein zu gehen", grummelte der General. Von jetzt auf gleich wirkte er wie ausgewechselt. Und genau das machte ihn wahrscheinlich immer so angsteinflößend. "War das ein Angebot, dass wir zusammen baden gehen?", fragte Jimin, weshalb der General sich sofort von ihm löste. "Nein, natürlich nicht. Ich werde jetzt gehen, danke Sir Park." Und damit verschwand der Mann in seinem Gleichschritt das Zimmer.

"Okay Seokjin, wir üben weiter. Immerhin soll dir diesen Freitag nichts passieren", lächelte die Zofe, während sie sich wieder ordentlich vor den Arbeiter setzte. "Ist gut", antwortete der Blonde, während er seinen Plan wieder in seine Hände nahm. Er war schon interessiert, was dem Kronprinzen passiert war, aber er traute sich nicht zu fragen. Deshalb versuchte er sich voll und ganz auf den Zettel in seiner Hand zu konzentrieren, während sein Aufseher vor ihm saß und ihn erwartungsvoll anschaute.

Royalty [{NamJin}]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt