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Nervös stand Seokjin bei Sonnenaufgang hinten an dem Tor, welches Jimin ihm gestern genannt hatte. Er war wahrscheinlich schon seit mehreren Stunden hier, da er einfach nicht schlafen konnte. Seine Aufregung auf den Tag hatte ihn durchgehend wach gehalten. Und nun stand er hier in der warmen Morgensonne, die seine Nase kitzelte. Genießend schloss er die Augen und atmete einmal tief durch. Er fühlte sich großartig, dazu kam das einfach großartige Wetter dazu.

Sanft spürte er zwei starke Arme, die sich um seine Hüfte legten. "Guten Morgen Honeyhead", flüsterte ihm direkt danach die tiefe Stimme des Farmers in sein Ohr, weshalb Seokjin lächeln musste. "Guten Morgen Joon." "Bist du bereit für einen kleinen Ausflug?" Nickend öffnete Seokjin seine Augen, bevor er stark zurückschreckte. Denn vor ihm standen zwei riesige Pferde.

"Hey, alles ist gut", begann Joon direkt, denn Mann in seinen Armen zu beruhigen. "Diese Pferde sind ganz nett. Ich wollte etwas weiter aufs Land mit dir, weg aus dieser ätzenden Großstadt. Wir brauchen einen Tagesritt um Abends anzukommen", klärte er ihn auf. Verängstigt nickte Seokjin. "Du setzt dich einfach auf das kleinere Pferd, ich werde deine Zügel zusätzlich zu meinen nehmen. Halte dich einfach am Sattel fest und vertrau Byeol, meiner Stute. Sie ist unheimlich vorsichtig. Sogar die Kinder bei uns auf dem Hof lernen mit ihr. Ich nehme Namnan, der ist etwas wilder." "Ich will nicht", hauchte Seokjin eingeschüchtert. "Die machen mir Angst." "Ich weiß, deshalb bin ich ja bei dir. Ich würde nicht zulassen, dass dir etwas passiert. Dafür bist du mir zu wichtig. Wollen wir ausprobieren, ob du mit Byeol klarkommst?"

Seokjin blieb eine Zeit unverändert stehen, bevor er zögernd nickte. "O-Okay, aber wenn ich nicht will, laufen wir!" "Versprochen Honeyhead, ich gebe dir mein Wort." Sanft löste der muskulöse Mann seinen rechten Arm von der Hüfte des Mannes, um dessen Hand zu ergreifen. Diese führte er ganz langsam zu der Schnauße des schwarzen Pferdes, welches imposant vor ihm stand. "Sie wird dich mögen", murmelte Joon, während er ganz sanft die Hand von Seokjin auf die Schnauße des Tieres legte. Und sofort schmiegte dieses sich in die zarte Berührung.

"Siehst du?"

"Sie-Sie ist ja ganz sanft", lächelte Seokjin. Er hatte Pferde anders in Erinnerung. Vielleicht lag es daran, dass dieses Pferde eines Farmers und nicht von Soldaten waren. Denn die Narbe an seinem Bein kam von einem Pferd, welches ihn in seinem ersten Lager gebissen hatte. Ein Soldat hatte anscheinend nicht richtig aufgepasst, sodass dieses kleine Trauma entstanden war.

"Möchtest du reiten oder lieber laufen?", fragte Joon sanft nach, weshalb Seokjin langsam zu dem Rücken des Pferdes lief. "Ihr Name ist Byeol, richtig?", fragte er, während er über das glänzende Fell fuhr. "Genau. Und daneben steht Namnan. Namnan ist mein Hengst, ich habe ihn als Fohlen bekommen. Zu meinem Geburtstag", lächelte der Mann. "Namnan ist ein großartiger Freund, aber lange nicht wo lieb wie Byeol. Das hat der, glaube ich, von mir", lächelte der Mann breit, weshalb seine definierten Grübchen hervorstachen. "Ich helfe dir beim Aufsteigen."

Vorsichtig stellte Joon sich hinter den Albino. "Halte dich mit deinen Händen fest, ich hebe dich gleich an", erklärte er, während er in die Hocke ging. Seokjin schrie erschrocken auf, als er plötzlich auf der Schulter des Mannes saß. "Jetzt schwingst du dein rechtes Bein über den Rücken und setzt dich auf Byeol. Festhalten nicht vergessen", erklärte er dem Mann, weshalb dieser genau das tat, was ihm gesagt wurde. Deshalb saß er keine Sekunde später auf dem Sattel, welcher auf dem Rücken der Pferdedame befestigt war. "Gut, ist alles in Ordnung?", fragte Joon, während er seine Hand auf Seokjins Knie legte. Direkt errötete dieser ein wenig, bevor er nickte. "Ja, ist doch nicht so ganz schlimm", murmelte er ergänzend, was Joon ein raues Lachen entlockte. "Gut, dann reiten wir jetzt los. Bist du schon einmal in den großen Wäldern von Silvan gewesen?" "Nein, nur in Arbeitslagern", antwortete Seokjin, während er sich an den Sattel klammerte. Er hatte doch Angst, aber wollte Joons Planung nicht komplett zerstören. Das wäre seiner Meinung nach unfair gewesen.

Royalty [{NamJin}]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt