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"Du siehst unheimlich müde aus." Sanft strich die Königin ihrem ältesten Sohn durch die langen Haare, während dieser laut seufzte. "Wieso ist Vater bloß dagegen? Ich kann da doch nichts für, Lady Youmi wäre eine tolle Ehefrau." "Aber nicht für dich, Namjoon", antwortete seine Mutter. "Dein Schicksal möchte, dass du mit einem Mann an deiner Seite glücklich wirst, so wie es Geongwha auch ist. Ich werde immer hinter dir stehen, egal, was dein Sturkopf an Vater von sich gibt. Er redet viel, wenn der Tag lang ist." Namjoon musste kurz auflachen, bevor er zustimmend nickte. "Danke Mama. Das bedeutet mir viel." "Ich sehe es. Du solltest aber wirklich nach unten gehen, wenn du deinen Gast verabschieden möchtest. Seokjin wird sicherlich nicht ewig warten."

"Du kennst seinen Namen?!"

"Natürlich kenne ich seinen Namen! Du hast so oft und glücklich über ihn gesprochen, als du dich mit Jimins Hilfe aus dem Palast geschlichen hast", antwortete die Frau. "Du wusstest davon?" "Ich bin deine Mutter, ich weiß alles." "Und trotzdem wusste Vater es nicht?" "Ich bin zwar seine Ehefrau, aber ich muss ihm garnichts sagen." Schulterzuckend drehte die Frau sich um, ehe sie Namjoon die Hand ausstreckte. "Na los, wir gehen jetzt nach unten. Du siehst gut aus! Seokjin freut sich sicherlich, dich zu sehen." Schüchtern griff der große und muskulöse Mann die Hand seiner Mutter, ehe er mit hängenden Schultern hinter ihr hertrottete.

Er war unheimlich niedergeschlagen. Seokjin wollte das Schloss und somit ihn verlassen. Und es schmerzte fürchterlich in seiner Brust. Der blonde Mann hatte heute seine Quarantäne verlassen und keinen Bandwurm mehr, dafür wirkte er kräftiger und seine Hautfarbe gesünder. Die Ärzte meinten, er wäre sicherlich nicht an dem Parasiten gestorben, aber er hätte bei einer seiner täglichen Tauchausflüge ertrinken können. Und die Gewissheit, dass es ihm jetzt besser ging, beruhigte den Kronprinzen ein wenig. Obwohl er den Mann gerne persönlich beschützen würde.

"Mama", hielt Namjoon die Frau an seiner Hand dann auf, als diese gerade in der Eingangshalle den Wachen andeuten wollte, die Palasttür zu öffnen. "Darf ich vielleicht gleich eine Sekunde für uns zwei alleine? Also für Seokjin und mich?" "Natürlich, Liebling. Du bekommst alle Zeit der Welt. Ich werde mich um deinen Vater kümmern", zwinkerte sie ihm zu, bevor sie die Tür öffnen ließ.

Vor dem Tor stand schon Yoongi mit einigen anderen Wachen, um einen Spalier zu einem etwas kleineren Auto zu bilden. Seokjin stand schüchtern wirkend vor diesem, während er seine Hände förmlich in seinen Rucksack mit persönlichen Gegenständen gekrallt waren. Namjoon hatte ihm ein wenig Kleidung und andere nützliche Gegenstände einpacken lassen, in dem Rucksack müsste sein Reiseproviant sein.

"Honeyhead!"

Schnell löste Namjoon sich von der Königin, ehe er den Mann vor dem Auto förmlich unrannte. Er riss ihn in seine Arme und drückte ihn fest an sich, weshalb der Mann zögernd seine Arme um die des Kronprinzen legte. "Ich liebe dich Seokjin", hauchte Namjoon, während er eng unschlungen mit dem Mann vor seinem Zuhause stand. "Ich dich auch, Namjoon. Ich hoffe, du besuchst mich zwischendurch", antwortete Seokjin mindestens genauso leise, während er langsam Tränen in die Augen bekam. Er hasste Abschiede.

Sanft entfernte sich der Schwarzhaarige ein wenig von seinem Gegenüber, nur um dessen Kinn sanft hochzudrücken. "Ich muss das machen, sonst verzeihe ich mir das niemals." Ganz vorsichtig und langsam legte Namjoon seine Lippen auf die von Seokjin, weshalb dieser seufzend den Berührungen nachkam. Er begann sogar, ganz unbewusst seine Lippen ein ganz kleines bisschen zu bewegen, weshalb der Kronprinz in diesen zarten Kuss lächeln musste. Bis Seokjin abrupt aufhörte und Namjoon von sich stieß.

"Ich kann das nicht."

Schnell löste sich der Fischer, ehe er die wenigen Meter zu dem Auto sprintete und die hintere Fahrzeigtür aufriss. "Warte Seokjin! Das war kein Fehler! Bitte, denk kurz über alles nach!" Namjoon verstand nicht wirklich, wieso Seokjin plötzlich alles als falsch ansah. Es zerbrach sein Herz, um ehrlich zu sein. Er verstand für diesen kurzen Moment die Welt nicht mehr.

Royalty [{NamJin}]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt