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Wütend schaute der Kronprinz zu seinem Vater, der ihn mahnend anschaute. "Du kennst deinen Platz, Sohn!", rief der König laut aus, weshalb Namjoon wütend seine Krone vom Kopf riss. "Alles wegen diesem Scheiß hier?!", schrie er, ehe er sich von dem Thron wegdrehte und das teure Schmuckstück quer durch die Halle feuerte, sodass es mit einem lauten Klirren gegen eine Scheibe knallte und danach zu Boden fiel. "Ich werde sie nicht heiraten!"

"Lady Youmi wäre die perfekte Wahl für dich, mein Sohn. Sie ist erzogen und kennt die Manieren und Etikette des Schlosses, der Arbeiter nicht! Du wirst ihm nicht erlauben, hier zu leben. Er wird versetzt werden, sobald er erwacht!" Der deutlich ältere Mann fuhr sich gestresst über sein Gesicht. "Du wirst Lady Youmi heiraten und König werden!" "Ich werde sie nie im Leben heiraten. Ich hasse sie!" "Zügel dein Temperament, Namjoon!" Der König war wütend aufgesprungen, weshalb der Kronprinz sofort ehrfürchtig seinen Kopf einzog.

"Als Geongwha sich hinter deinem Rücken hat schwängern lassen war es in Ordnung, dass sie eine Kaste abgestiegen und Herzogin von Aeros geworden ist. Aber weil dein Sohn schwul ist und er ein riesiges Heer produzieren soll, ist plötzlich alles anders. Hätte Hyungmin sich gegen den Thron geäußert, hättest du nicht so reagiert!", spuckte Namjoon die Worte vor die Füße seines Vaters.

"Sie ist tot! Erwähne ihren Namen nicht in dem Kontext!"

"So wie ich nicht mehr Gooyum erwähnen darf, ich habe schon verstanden. Die Schwuchtel wird eine fremde Frau heiraten, damit er gereinigt wird und Kinder zeugen kann. Soll ich dir was verraten? Ich kriege keinen hoch, wenn ich Brüste sehe! Ich habe es nämlich schon oft genug versucht, aber nur nackte Männer haben es geschafft!" "Namjoon, achte auf deine Wortwahl und deine-" "Ich wichse mir lieber zehn mal auf diesen Mann in meinem Krankenbett, als auch nur daran zu denken, mir mit diesem Weib ein Zimmer zu teil-"

Zuckend fiel Namjoon nach vorne, ehe er sich mit Schaum vor dem Mund schwerfällig bewegte. "Namjoon!" Die Königin, die in Stille den Streit verfolgt hatte, war aufgesprungen und eilte gerade zu ihrem ältesten Sohn. "Wieso musst du ihn immer so anschreien?!", schrie sie ihren Mann an, der sich schwerfällig in seinen gepolsterten Thron fallenließ. "Er will es nicht verstehen, er wird Lady Youmi heiraten."

"Leeseok, er ist schwul! Er kann sie nicht heiraten!"

"Hyuwhae, was soll ich denn machen?!", fragte der König überfordert, während er sich über das Gesicht strich. "Vielleicht solltest du deinen Kindern ihre Wünsche respektieren, Leeseok. Es gab einen Grund, wieso Geongwha heimlich einen Mann hatte, der nur eine Vier war. Es geht hier um die Liebe, nicht um ein billiges Staatenbündnis. Ich war auch nur eine Fünf, als du mich kennengelernt hast!" "Hyewon wäre nicht für den Thron geeignet. Seine Studien weisen Probleme auf, er wäre zu grob", seufzte der Mann. "Namjoon ist der einzige, dem ich den Thron mit gutem Gewissen vermachen kann. Er muss ein Heer gründen!"

"Und wenn stattdessen Geongwhas Kind den Thron übernimmt? Es wäre nach wie vor deine Blutlinie, die den Thron besteigt. Aber stresse deinen Sohn nicht so, die Anfälle verursachen ihm große Schmerzen und sie laugen ihn aus. Du kennst den Arbeiter ja nicht einmal!" Die Königin strich ihrem Sohn sanft eine der langen Haarsträhnen aus dem Gesicht, während dieser langsam mit schwerem Atem aufhörte, sich zu bewegen. "Ich brauche den Mann auch nicht kennenlernen, er ist zu weit unten. Wäre er eine Sechs, wäre alles in Ordnung." "Wieso ist dir dein Ruf wichtiger als die Wünsche deiner Kinder? Wir haben zwei verloren und trotz allem änderst du deine Denkweise nicht. Und wenn du dies nicht in den nächsten Tagen machst, werde ich für einige Monate in meine Heimat reisen. Ich vermisse meine Familie, so, wie Menschen mit Herz so etwas machen. Ich liebe dich echt, Leeseok, aber manchmal bist du ein herzensloser Mensch, der nur seine amgeborene Macht vertritt. Ich bringe meinen Sohn auf die Krankenstation und werde dort auch bleiben, wenn du überhaupt nach mir suchen solltest."

Mit erhobenem Kopf stand die Königin auf, weshalb der König leise die Treppe von den Thronen hinunterlief. Sein Sohn lag regungslos in einer Pfütze aus verschiedenen Körperflüssigkeiten, während er schwer zu atmen schien. Und trotz allem hob er ihn in seine Arme, ehe er seiner Frau hinterherlief. Er war gerade ziemlich froh, dass er zuvor alle Wachen und Berater fortgeschickt hatte. Denn es gab Gespräche, die nicht für die Außenwelt gemacht waren.

Auf der Krankenstation des Königs angekommen legte dieser seinen Sohn direkt auf eine der Behandlungsliegen, ehe auch schon der persönliche Arzt angegeeilt kam. "Euer Majestät, ein erneuter Anfall?", fragte er, während er den Blutdruck seines Patienten maß. "Ja, ich werde den Thronsaal reinigen lassen", antwortete er kühl, ehe er den Raum verließ. Wütend schnaubte seine Frau auf, bevor sie zu ihrem Sohn schaute.

"Werden seine Anfälle jemals ganz abklingen können?", fragte sie sanft, während sie auf ihren bewusstlosen Sohn schaute. "Euer Majestät, ich glaube nicht. Seine Majestät der Kronprinz hat direkt im Babyalter gekrampft. Seine Epilepsie ist sehr stark ausgeprägt, wenn seine Majestät seine Tabletten regelmäßig nehmen würde, könnten die Anfälle verhindert oder zu Beginn erst einmal vermindert werden. Es müsste nicht jedes Mal hier enden", klärte er die Königin auf. "Mein Baby hat Schmerzen", hauchte die ältere Frau. "Wenn er möchte, darf er gleich gehen. Da gibt es jemanden, den er sehen möchte." "Ist es der mysteriöse Mann aus Kaste Acht?", fragte der Arzt, weshalb die Mundwinkel der Königin hochzuckten. "Er ist wie sein Vater. Ich verbiete ihm diese Liebe nicht, aber mein Mann ist stur. Der Prinz möchte garantiert den Mann sehen, wenn dieser erwacht. Seine Verletzungen waren schwer." "Ich werde Euch informieren, wenn der Albino erwacht. Da er aber seit Tagen in einem komatösen Zustand ist, habe ich keine allzu große Hoffnung, dass der Tag des Erwachens heute ist."

Plötzlich stürmte ein in weiß gekleideter Mann in das Krankenzimmer. Tief verbeugte er sich vor der Königin, ehe er sich zu dem Arzt drehte. "Die Acht ist erwacht!" Überrascht schaute der Atzt zur Königin, danach zurück zu dem Krankenpfleger. "Ich nehme meine Worte zurück. Sobald seine Majestät erwacht, werde ich Euch informieren." "Vielen Dank." Damit verließ die Königin das Gemach und ließ ihren Sohn zurück. Dass dieser das gesamte Gespräch belauscht hatte, würde er nicht zugeben. Als sein Vater ihn in die Arme genommen hatte, war er schon wieder mit Schmerzen erwacht worden, aber er wollte niemandem zeigen, dass er wach war. Zu sehr schämte er sich nach seinen Anfällen immer, dass er sich in die Hosen machte, gerade sogar mehr als Urin selbst. Und es widerte ihn selbst zutiefst an, weshalb er es solange versuchte zu ignorieren und zu überspielen, bis nur noch wenige Personen anwesend waren.

"Mhm", machte er deshalb langsam grummelnd auf sich aufmerksam. "Mein-Meine Beine schmerzen", hauchte er, ehe er bemerkte, wie die gerade angesprochenen Gliedmaßen erneut zu zucken begannen. Glücklicherweise verlor er kurz darauf wieder das Bewusstsein, weshalb er schnell von seinen Schmerzen und seinem Krampf durch eine Spritze erlöst wurde. Das mit dem Besuch heute würde wohl erstmal nichts mehr werden.

Royalty [{NamJin}]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt