~50~

117 12 1
                                    

"Hey Darling", hauchte Taehyung, während er die kühle Hand von seiner Verliebten in seine nahm. Schwach lächelte die Prinzessin von Serpia den Herzog an, weshalb Taehyung ihr sofort sanft über die Wange fuhr. "Wie geht es dir und Glubschi?" "Hör auf, unser Baby Glubschi zu nennen", kicherte die Frau. "Es hat aber große Glubschaugen auf dem letzten Ultraschall gehabt." "Weil das am weitesten Entwickelt ist, du Hohlbirne!" Die Frau hatte sich ein ehrliches Lächeln erkämpfen können, ehe sie wieder angestrengt aufseufzte. "Mir geht es besser, ich hatte so große Angst um das Baby." "Ich hatte so große Angst um dich", hauchte Taehyung. "Wie ist das Gift überhaupt in deinen Körper gelangt?"

"Es wurde in meinen Tee gemischt. Ich habe es nicht geschmeckt", hauchte die Prinzessin müde. "Es tut mir so leid, Taehyung." "Youmi, entschuldige dich nicht. Deine Gesundheit ist momentan oberste Priorität, du brauchst dich nicht zu entschuldigen für etwas, was du nicht getan hast. Jeder hätte Gift zu sich nehmen können." "Um ehrlich zu sein", begann Namjoon dann leise und einfühlsam, "glaube ich, dass es an mir liegt. Es wurden viele Attentate auf unsere Thronfolge verübt und der Täter muss wohl gedacht haben, dass dein Baby wohl von mir gezeugt wurde. Und es müssen laut der Attentäter alle potenziellen Könige vernichtet werden." "Das ergibt Sinn", meinte Taehyung. "Vielleicht wird es Zeit unsere Beziehung öffentlich zu machen."

"Oder wir verheimlichen Youmis Schwangerschaft", kam es von Seokjin, der still in der Ecke gestanden hatte. "Ich meine, der Täter denkt wohl, dass Youmis Baby jetzt tot ist. Er weiß nicht, dass das Gift früh genug erkannt worden ist. So können wir Youmi und das Baby schützen. Sagen wir einfach, dass sie im Koma liegt oder so und dann schmuggeln wir sie heimlich mit nach Aeros. Da erwartet sie niemand."

"Seokjin, das ist wirklich nett", murmelte die Frau, während sie sich schwerfällig aufsetzte. "Wir täuschen meinen Tod vor", lächelte sie danach. "Niemand wird mich angreifen können und ich werde still hier das Baby bekommen. Ich kann meine Schwester nicht verlassen, sie ist wie meine Mutter. Sie wird mir hier helfen, während ihr trauern müsst. Vor allem du, Taehyung", sprach die Prinzessin, weshalb ihr Partner nickte. "Du kannst mich jederzeit anrufen, Darling. Aber bitte pass auf dich auf", murmelte der Herzog, während er seine feste Freundin sanft küsste. "Tut mir leid, dass du gestorben bist." "Mein Beileid für deinen Verlust", grinste sie, ehe sie automatisch über ihren kaum vorhandenen Bauch strich. "Glubschi, wie du unser Baby nennst, wird es gutgehen, so wie auch mir. Sobald es geboren ist und wir vorher den Täter nicht haben, wird der König eine bestimmte Nachricht überbringen. In dieser wird etwas über meine Schwester stehen, in Ordnung?" "Verstanden."

"Ich werde meinem Land bei der Rückkehr die tragische Nachricht über deinen Tod verkünden", begann Namjoon dann. "Ich hoffe, dass dir und deiner Familie danach nichts mehr passiert. Ich gebe mir an allem so unglaublich viel die Schuld, tut mir so leid, Youmi." "Namjoon, es ist nicht deine Schuld. Es ist die Schuld von irgendeinem Anführer von Terroristen, für die du nichts kannst. Wir wurden in diese Positionen hineingeboren, das ist der Grund an allem", erklärte Youmi, während sie Taehyungs Hand griff. "Ich bin dir nicht böse, aber ich möchte nicht den Rest meines Lebens im Schatten leben müssen. Bitte finde einfach heraus, wer das alles anzettelt, dann wirst du endlich die Veränderung bringen, die die Welt ersehnt."

"Mein Vater wird Namjoon hassen. Immerhin wird er nicht mehr Präsident sein dürfen", lächelte der Herzog, während er zu seinem Cousin schaute. "Es wurde auch Zeit, dass Vaters und Onkels Herrschaft verabschiedet wird. Einzig und allein deren Macht hatten sie im Sinn. Das ist krank." "Ist es", antwortete Taehyung sofort. "Ich scheiß auf meinen Titel, wenn das heißt, dass alle frei leben dürfen." "Tae", grinste Youmi, "du nimmst deinen Titel so auch nicht ernst." "Weil er nicht verdient ist. Titel sind dafür da, verdient zu werden. Nicht, um sie zu vererben."

"Vielleicht ist es von den Göttern gewollt, dass Namjoon Veränderung schafft. Und als erstes dadurch, dass er schwul ist", murmelte Seokjin schüchtern.

"Und durch meine Krankheit. Niemand hätte mich unter normalen Umständen zum König machen lassen. Wirklich niemand. Hyewon ist der einzige, der noch König werden könnte, wenn uns etwas passieren würde. Das können wir uns nicht erlauben. Er ist viel zu jung dafür", meinte Namjoon, während er sich erschöpft auf einen Stuhl fallenließ. Sofort stellte sich Seokjin neben ihn, ehe er ihm beruhigend über die Haare strich. "Seokjin wird mit mir in eine Position gedrückt, in die wir in vier Jahren erst gehen würden. Und meine Mutter ist die einzige, die voll und ganz hinter uns steht. Ich vermisse einfach alles!"

Seufzend stand Taehyung auf. "Ich bin dafür, dass wir alles für eure Hochzeit vorbereiten. Auch, wenn der Zeitpunkt mehr als nur unpassend gewählt wurde." "Ich glaube, dass im Palast immer noch ein Spion lebt", seufzte Namjoon. "Ich meine, woher soll sonst jemand von eurer Beziehung gewusst haben, Taehyung? Es muss einer aus meiner oder deiner Familie sein! Du Taehyung, du bist Einzelkind. Aber dein Vater könnte etwas dagegen haben. Immerhin verliert er durch mich alles. Seinen Reichtum, seinen Titel, seine Macht- einfach alles, von dem er profitierte!" "Vater ist zu blöd, um so etwas zu planen. Er ist nur auf Geld und Ansehen aus, er würde nur versuchen, dich zu überreden, um weiterhin gegen das Gesetz Präsident zu bleiben." "Geongwha interessiert sich nicht für den Thron, sondern nur für ihre Familie", ergänzte Namjoon. "Sie würde so etwas nicht machen, sie war so froh, endlich ihren Titel zu verabschieden. Sie ist glücklich. Gooyum ist tot und so ist es auch Hyungmin. Und Hyewon ist nicht in der Lage dazu."

"Hyewon weiß von unserer Beziehung", hauchte Youmi leise.

"Nein", begann Namjoon zu lachen an. "Hyewon kann das nicht gewesen sein. Er ist erst 19 und zu sehr in seinen Studien vertieft, das passt nicht! Es hat alles mit Hyungmin begonnen!" "Und doch ist es erneut angefangen, als dein Vater verkündet hat, dass du den Thron übernimmst. Es stand bis anfang des Jahres noch nicht fest. Der erste Anschlag war nach der Verkündung, als sie die Ställe in Brand gesetzt haben. Ab da wurde es immer größer, bis man Gooyum getötet hat. Er ist so verdammt eifersüchtig auf dich, Namjoon, und du bemerkst es mit deiner Liebe zu ihm nicht." "Taehyung, er wurde beim letzten Angriff fast erschossen! Er hat sich vor Vater geschmissen, um ihn zu retten. Er hat fünf Schüsse abbekommen, ehe man ihn fast enthauptet hat! Er hat nur knapp überlebt!"

"Bitte, beruhigt euch! Wir sind alle durcheinander, weil Youmi angegriffen wurde und tot gesehen werden möchte!", rief Seokjin in das Durcheinander. "Wir brauchen alle eine Auszeit, wir beschimpfen sonst nur weiter unsere Familien und das hilft keinem! Hyewon liegt momentan wieder auf der Krankenstation, weil sein Arm am Absterben ist. Garantiert wird er das nicht geplant haben, um irgendjemanden zu stürzen. Es geht um seine Familie!"

"Seokjin hat recht, ihr benehmt euch wie zwei Männer, die definitiv zu viel Testosteron produzieren. Wir sollten uns alle ausruhen", hauchte Youmi. "Ich fühle mich noch immer nicht wohl, Taehyung soll bei mir bleiben. Ihr geht bitte einfach in euer Gemach hier. Bis heute Abend wird sich die Situation hier wieder deutlich entspannen, sonst sorge ich hier für Entspannung, indem ich jeden von euch in eine Badewanne stopfe, bis ihr ruhig seid!" Laut schnaufte die Prinzessin, weshalb die drei Männer eingeschüchtert zu ihr schauten.

"Hast du hier ein Schwimmbecken, in dem ich Tauchen kann?", fragte Seokjin dann, weshalb Youmi nickte. "Ich lasse das alles arrangieren, aber jetzt geht endlich! Ich will Taehyung hier haben und sonst niemanden!" "Verstanden, komm Joon", antwortete Seokjin, während er einem weinenden Namjoon an die Hand nahm. Die Situation überforderte jeden, vor allem Namjoon, aber das gegenseitige Anschreien half keinem weiter. Youmi hatte recht. Sie brauchten alle Zeit für sich, bevor sie wieder miteinander auskommen konnten. Wahrscheinlich war morgen früh wieder alles besser.

Royalty [{NamJin}]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt