Royalty [{NamJin}]

~23~

"Darf ich das überhaupt?" Fragend schaute Hoseok zu General Min, welcher mit verschränkten Armen auf einem Sessel saß. "Ich habe das auch schon gemacht. Ich werde dafür sorgen, dass du keinen Ärger bekommst, versprochen. Sonst bekommt er Ärger mit mir", antwortete Yoongi ihm, weshalb Hoseok nervös nickte. Erneut schaute er zu seinem Freund, welcher momentan am Schlafen in dem großen Krankenbett war, während ein Pulsmesser regelmäßig ein piependes Geräusch von sich gab. "Er tut mir so leid." "Ein Pferdetritt tut schon weh", antwortete der General. "Vor allem, wenn man ihn ins Gesicht bekommt." "Er hat so geweint, Yoongi. So fürchterlich doll. Er muss solche Schmerzen haben." "Seine Verletzungen haben sich ziemlich fies angehört. Nasenbruch, Jochbeinbruch, Schädelbasisbruch und dazu drei Zähne ausgeschlagen. Ich hätte auch geweint", meinte der blonde Mann, während er zu dem schlafenden Mann schaute, welcher auf dem Rücken halb sitzend im Bett lag. Dabei hatte er die Hälfte seines Gesichts in weißen Verbänden versteckt.

"Ich traue mich irgendwie nicht", murmelte Hoseok, während er sich von Seokjins Anblick wegdrehte. Bis die Tür zu dem Krankenzimmer geöffnet wurde. In der Tür selber stand der Kronprinz, welcher tiefe und dunkle Augenringe unter seinen Augen trug. Dazu wirkte seine sonst so gebräunte Haut unheimlich weiß und spröde, er wirkte fürchterlich krank. Und Hoseok lief sofort zu ihm zu, bevor er ihm eine schallende Backpfeife verpasste.

"Ich habe es getan!", rief er überrascht aus, bevor er sich tief verbeugte und danach schnell zu General Min lief, welcher erhoben vor dem Sessel stand. Verwirrt schaute der zukünftige Herrscher des Landes die Zofe an, welche sich ängstlich an seinen Partner gedrückt hatte. "Guten Morgen", murmelte er jedoch nur, während er direkt das Bett von Seokjin ansteuerte, sich leicht die knallrote Wange streichelnd. "War er heute schon wach?" "Nein, euer Majestät", antwortete Yoongi direkt während er an das Bett herantrat. "Gestern Abend war er zuletzt für seine Mahlzeit wach."

"Geht es mit seinen Verletzungen? Hat er starke Schmerzen?", fragte Namjoon direkt weiter, weshalb der General seine Schultern zuckte. "Hoseok ist am meisten hier und kann dir bestimmt vieles sagen." "J-Ja, eure Majestät", murmelte Hoseok ehrfürchtig, ehe er sich tief verbeugte. "Seokjin hat gestern Abend wieder geweint. Er möchte nach Hause, wenn alle Behandlungen abgeschlossen sind." "Seokjin, ein schöner Name", hauchte Namjoon in Gedanken versunken, ehe er dem Mann eine etwas längere Haarsträhne aus der Stirn strich. "Honeyhead, ich bin's, Joon", murmelte er, während er sich sanft auf die Bettkante hockte. "Ich habe dieses Mal mehr Zeit als sonst."

"Er will Euch aber nicht sehen", murmelte Hoseok schüchtern, weshalb der Mann mit den langen schwarzen Haaren zu ihm schaute. "Ja, verständlich. Er kommt aus dem Dorf, richtig?" Stumm nickte Hoseok, während Yoongi seine Hand ergriff. "Er war zehn, als der Tsunami das Dorf überrollt hat. Er war einer der wenigen Überlebenden und hat sich irgendwie in ein Lager geschleppt, in dem ich auch war. Die haben ja keine Hilfen bekommen", klärte die Zofe den Mann auf. Verwirrt drehte der Kronprinz seinen Kopf zu den beiden Männern.

"Er hat recht", begann Yoongi dann. "An der Küste wurden nur die höheren Kasten gerettet, die dort ihre Ferienhäuser haben. Um die Arbeiter hat sich keiner gekümmert. Ich habe mich damals auf einen Transporter geschlichen, es war keine Hilfe da." "Korrupte Wachen", murrte der Mann. "Ich würde so vieles ändern, wenn ich jemals König werden würde.  Vor allem die Hilfe für Menschen in Not. Es sind zu viele Menschen am leiden, als dass man von Reichtum im Land sprechen könnte." "Da hast du recht Pranz."

"Pranz?" Verwirrt schaute Hoseok zu Yoongi. "Versteht er überhaupt Serpita?" "Nein, kein Wort", lächelte der Mann, ehe er Hoseok näher an sich zog. "Wir sollten das Zimmer verlassen und euch alleine lassen, ihr braucht eure Ruhe", sprach der General ruhig aus, während er die Zofe mit sich aus dem Zimmer zog, die Tür ordentlich hinter sich schließend.