"Joon? Wieso bist du wach?", fragte Seokjin, während er sich auf die Brust seines Mannes drückte. "Mhm, ich kann nicht schlafen." "Weil Jimin schnarcht?" "Das ist eher Yoongi, aber ja, auch deshalb. Und das Baby schreit oft. Ich mag überfüllte Räume nicht." Das Zimmer, in welchem sie schliefen, diente früher wohl mal als Strohspeicher. Denn sie schliefen eigentlich nur auf der halbe Etage über dem Rest des Hauses, welches früher eine einfache Scheune gewesen war. Und auf dieser Etage schliefen alle zusammen. Positiv war, dass wenigstens jeder eine Matratze hatte, aber das war Namjoon nicht gewöhnt, weshalb er nicht eine Stunde lang seine Augen schließen konnte. "Wie kann man so eigentlich ein Baby machen?" "Man muss leise sein, oder alleine", grinste Seokjin, während er seinem Mann über die nackte Brust strich.
"Magst du dieses Leben eigentlich mehr?", fragte Namjoon, weshalb Seokjin seufzte. "Ich denke oft, dass dieses einfache Leben eher für mich geschaffen ist. Es fühlt sich nicht so an, als wenn ich das alles verdient hätte, weißt du? Ich laufe einfach daher, habe Sex mit dem Thronfolger und puff, ich bin eine Eins. Das fühlt sich so falsch an." "Ich weiß Hübscher. Ich mag dieses Leben nicht. Ich brauche ein eigenes Schlafzimmer, zumindest getrennt von Yoongi und Jimin. Wie hält Hoseok das mit ihm aus?!" "Der hat das von Geburt an gelernt, der schläft selbst bei einem Bombenanschlag friedlich weiter." Lächelnd strich der blonde Mann seinem Ehepartner durch die Haare, ehe er ihm einen zarten Kuss auf die Wange hauchte. "Du bist unheimlich warm, geht es dir gut?" Seokjin schien besorgt. Es war kalt und trotzdem hatte Namjoon Schweißperlen auf seiner Stirn.
"Mir geht es gut, bitte mach dir keinen Kopf, Honeyhead", begann der Kronprinz, weshalb Seokjin direkt seinen Kopf schüttelte. "Du bist krank. Ich wecke Jimin, er muss dich untersuchen." "Nein, das kann bis morgen warten." Kopfschüttelnd stand Seokjin auf, weshalb Namjoon sich ebenfalls hektisch aufsetzte, nur um schmerzvoll aufzuzischen. "Jimin!" Flüsternd weckte der Albino die Zofe, welche sich brummend aufsetzte. "Namjoon hat irgendetwas schlimmes, kannst du dir das mal anschauen?" "Sekunde", murrte der Mann, ehe er sich vorsichtig von seiner Frau löste und aufsetzte. "Was hat er denn? Wieder einen epileptischen Anfall? Oder Fieber? Irgendetwas in der Art?" "Er schwitzt komisch."
Verwirrt schaute Jimin in das lediglich nur vom Mond beleuchtete Gesicht des Mannes. "Du weckst mich aus meinem fantastischen Schlaf, weil Pranz komisch schwitzt?! Hat er sich eingenässt?" "Jimin, ich glaube, mein Blinddarm ist entzündet", mischte sich der Kronprinz ein, weshalb die Zofe schbell aufsprang. "Okay, das ist verdammt unpassend. Bitte wecke die Wachen alle, Ulbane. Und dann müssen wir wohl gleich ins Krankenhaus."
"Gut, wo fahren wir denn hin?", fragte Namjoon keuchend, während er sich aufsetzte. " Pranz, es gibt im Umkreis kein Krankenhaus oder so. Das nächste liegt bei Kaste Fünf, nicht hier auf dem Land. Das wären locker drei Stunden fahrt!" "Dann sollten wir jetzt los." "Pranz, ich muss dich erst mal vorab untersuchen. Vielleicht hast du nur etwas falsches gegessen. Und während der Fahrt wird es zu sehr wackeln, wenn du untersucht werden sollst. Ich muss es hier machen." Verstehend schaute Namjoon den Mann an. "Okay Jimin, aber ich will schnellstmöglich ins Krankenhaus." "Das wird nicht gut funktionieren. Ich hole deinen Arzt aus unserer Gästescheune. Wir untersuchen dich gemeinsam." "Mir geht es doch gut, ich lege mich wieder hin", antwortete der Kronprinz schnell, weshalb Jimin seinen Kopf schüttelte.
"Ich weiß, dass du lügst. Du wirst nicht länger damit rumrennen. Dann gehst du vielleicht drauf." "Dann gehe ich drauf, aber wenn das Krankenhaus zu weit entfernt liegt, will ich da nicht hin! Ich bin für Gooyum hier!" Die kleine Auseinandersetzung wurde unterbrochen, als einige Soldaten sowie der Arzt in das Bauernhaus kamen. "Euer Majestät, wir werden Euch jetzt untersuchen. Euch geht es nicht gut, ich habe alles dabei. Auch Schmerzmittel, die Euch beruhigen werden. Wer soll alles in Eurer Nähe bleiben, euer Majestät?" "Ich assistiere", antwortete Jimin sofort. "Seokjin soll unten warten, die Soldaten werden bei ihm bleiben. Wir müssen Pranz am besten jetzt betäuben, sonst spannt er seinen Bauch noch ungünstig an und wir bekommen falsche Ergebnisse." Der Arzt präparierte eine Spritze, die er danach an Jimin weiterreichte.
Und noch während Jimin seine Handschuhe anzog und der Arzt sich wieder ordentlich hinsetzte, wurde Namjoon ohnmächtig. "Umso besser", meinte der Arzt nur, während er Namjoons unteren Bauchbereich desinfizierte. "Sir Park, wollen Sie das wirklich?" "Ja, ich möchte meinem Freund helfen." Kurz war es still. Der Arzt schaute auf Namjoon, der völlig weggetreten schien. "Danke für die Hilfe, Sir Park. Jetzt können wir seine Majestät in Ruhe untersuchen und ins nächste Krankenhaus bringen." "Ich habe ja gesagt, dass der panisch wird und ohnmächtig", grinste die Zofe, während sie die Handschuhe wieder auszog. In der Zeit verräumte der Arzt seine Gegenstände wieder, damit sie schnellstmöglich in ein Krankenhaus kommen konnten. Denn hier durfte der Kronprinz mit einem ernsteren Problem unter keinen Umständen bleiben.
Langsam trat Seokjin wieder in das durch Kerzenlicht beleuchtete Schlafreich. "Geht es ihm gut?" "Ich untersuche seine Majestät jetzt. Ich tippe auf eine Magenverstimmung, nichts dramatisches." "Und wieso habt ihr ihm dann gesagt, dass er in ein Krankenhaus muss?" Fragend setzte sich der Albino an die Füße des Mannes. "Wir können ihm kein Beruhigungsmittel mehr geben, damit er keine Anfälle mehr bekommt. Aber seine Majestät hat Angst vor Nadeln und spitzen Gegenständen, so bekommen wir ihn ruhig genug. Es müssen nur von Beginn an alle mitspielen, das machen wir öfter als sonst", erklärte er Arzt, während er die Hose des Kronprinzen hinunterzog und ihn somit entblößte. "Er wird das durchstehen und die Nacht perfekt durchschlafen. Keine Sorge, euer Hoheit. Er wird lediglich mit Kopfschmerzen aufwachen." "Aber das klingt grausam! Wieso wird er Kopfschmerzen haben?!" "Ulbane, du solltest vielleicht auch nach unten gehen. Immerhin halten wir schon alle wach." "Tut mir leid." Entschuldigend schaute der Mann schnell weg. "Hey Jin, da kannst du doch nichts für. Pranz braucht Hilfe, die wir ihm geben. Ruh' dich aus, du kannst unten besser schlafen als hier." "Ich bleibe bei Namjoon." Da war sich Seokjin sicher, er würde seinem Mann nicht von der Seite weichen.
Leise schaute er den Männern zu, wie diese seinen Ehemann behandelten. Des öfteren fielen ihm die Augen zu, weshalb Jimin ihn irgendwann vorsichtig auf eine der Matratzen legte, ehe er nach den anderen Personen dieses Haushalts schaute. Seine Eltern hatten sich direkt umgezogen gehabt, da die Sonne schon aufging, während sein Bruder zwei seiner drei Kinder in den Armen hielt. Seine Frau hielt ihr jüngstes Kind, während sie ebenfalls schlief. Und Jimins Frau stillte gerade ihr Baby, während Gooyum begeistert zuschaute und Yoongi diesen dabei genauestens überwachte.
"Ulbane?" Sanft weckte die Zofe den Mann des Kronprinzen, weshalb dieser sich verschlafen die Augen rieb. "Der Krankenwagen für Pranz ist jetzt da. Er wird noch weiter im Krankenhaus untersucht. Möchtest du mit ihm mit? Ich fahre auf jeden Fall mit." "Mhm. Wie viel Uhr ist es denn?" "Kurz vorm regulären Aufstehen hier. Wir sind uns nicht sicher, ob Pranz' Blinddarm wirklich entzündet ist oder nicht, er zeigt die typischen Symptome." "Okay, ich ziehe mir eben etwas Warmes an." Noch total in seiner Traumwelt versunken stand Seokjin auf, um sich etwas anderes anzuziehen. Er würde dem Kronprinzen definitiv nicht von der Seite weichen, das sollte Jimin eigentlich wissen. Denn er sorgte sich um ihn, hatte Angst und teilte seine tiefsten Sorgen. Denn er war unheimlich sehr in den Mann, den Kronprinzen von Aeros, verliebt.
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Royalty [{NamJin}]
FanfictionKastensysteme. Das Land Aeros ist geteilt. Und mittendrin? Der 27-jährige Fensterputzer Seokjin, Kaste Acht. Eigentlich ist für Seokjin alles so wie immer, bis er eines Tages den Farmer Joon, Kaste Sechs, zufällig in der Nähe des Palastes von Aeros...