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Mit schmerzverzerrtem Gesicht setzte Hoseok sich auf. "Meine Brust tut weh", murmelte er mit kaum geöffnetem Mund, da sein Kiefer zu sehr schmerzte. "Das wird wieder weggehen, Hoseok", lächelte der behandelnde Pfleger, welcher sich seit einigen Tagen um die Zofe kümmerte. Sein Zustand verbesserte sich nicht wirklich, weshalb der Mann ein wenig besorgt um seinen Patienten war. Es schien so, als wenn jegliche Kraft des Arbeiters aufgebraucht wäre und es erst dauerte, bis er wieder genesen würde.

"Deine Knochenbrüche scheinen langsam, dafür aber sorgfältig zu heilen, Hoseok", lächelte der Mann, während ihm eine neue Flüssigkeit in die Venen eingeflößt wurde. "Das hilft gegen deine Schmerzen." "Wann darf er wieder arbeiten?" "General Min, in den nächsten Wochen wird erst einmal geschaut, ob Hoseok die Krankenstation verlassen darf. Seine Wunden sitzen tief und er soll so wenig Schmerzen wie möglich haben." "Darf er danach wieder arbeiten?" "Nein, Sir. Er wird aus allen schweren Tätigkeiten ausgespannt. Sir Park wird sich eine andere Stelle für ihn für die Übergangszeit aussuchen." "Er wird bei mir bleiben."

"Yoongi, du darfst doch gar nicht hier sein!"

Jimin kam langsam zu der richtigen Krankenliege gelaufen, weshalb Yoongi ihn offensichtlich anstarrte. "Ich wollte zu Hoseok. Er ist verletzt", antwortete der Soldat. "Und du auch. Du darfst dein Zimmer doch nicht verlassen, Yoongi", hauchte Jimin, während er dem blonden Mann still seine Hand reichte. "Ich muss zu seiner Majestät dem Kronprinzen", murmelte der Mann geschlagen, weshalb Jimin zärtlich über seine offenen Haare strich. "Ist gut, ich bringe dich nachher dorthin. Jetzt bin ich aber für Hoseok und seine Lesestunde hier. Ich habe nach ihm noch acht weitere Schüler und deshalb nicht den ganzen Tag Zeit." "Mhm, okay. Dann gehe ich zu seiner Majestät dem Kronprinzen", antwortete der General müde klingend, ehe er zu Hoseok schaute. Sein Gesicht war auf der linken Seite und an der Kieferpartie dick geschwollen. Außerdem setzen sich blaue sowie lilane und grüne Flecken zu der dicken Schwellung, wodurch er noch verletzter als vorher wirkte. Und Yoongi hasste diesen Anblick, obwohl sein Gesicht fast genauso schlimm aussah.

"Pass auf dich auf, Yoongi", lächelte Jimin, während er sich neben Hoseok auf einen Stuhl am Bett setzte. "Du auch. Mach's gut, Hoseok", sagte der General, ehe er sich mit einer Verbeugung verabschiedete und von der Krankenstation humpelte. Sein Ziel war das Gemach des Kronprinzen. Immerhin war der Mann immer sehr ehrlich zu ihm und wenn er eins konnte, dann waren es gute Ratschläge geben. Yoongi fand so etwas großartig, denn der Charakter sagte viel über einen Menschen aus.

Vor der Tür des Gemaches blieb Yoongi dann stehen. Wie immer standen zwei bewaffnete Soldaten vor der Tür, die Yoongi ausdruckslos anstarrte. "Seine Majestät der Kronprinz erbittet keinen Besuch", sprach eine der beiden Wachen, weshalb Yoongi nur knapp nickte. "Danke." Damit lief er direkt von der Tür nach rechts weg, um in sein eigenes Gemach zu kommen. Denn er war ein wenig gestresst und wollte dieses Gefühl schnellstmöglich wegbekommen.

Vor seinem Gemach selber standen nie Wachen, außer er bestellte sie dorthin. Das passierte nur selten, bisher war es ein einziges mal vorgekommen, als er sich beim Training am Bein verletzt hatte und drei Wochen nicht laufen konnte. Sonst verzichtete er bewusst auf Menschen. Hinter sich flog die Tür schon fast zu, so schnell musste sich Yoongi abreagieren. Ihm kribbelten die Finger und seine Reize spielten gerade verrückt, weshalb er als erstes zu seinem aufgeräumten Regal lief und seine Lieblingsmusik anstellte. Er brauchte Ruhe. Und direkt danach steuerte er die Raummitte an, wo er sich auf den Rücken hinlegte und die Augen schloss. Das beruhigte ihn immer enormst.

Still lag er dort, bis er sich irgendwann komplett ausgeruht fühlte. Er hatte keine Ahnung, wie viel Zeit vergangen war, aber ihm ging es deutlich besser als vorher. Und als er sich vorsichtig gegen seine Schmerzen aufsetzte und die Augen wieder öffnete, erschreckte er sich gewaltig. Denn auf seinem Bett hockte der Kronprinz. Schnell setzte er sich wieder ordentlich hin, bevor er den Mann erwartungsvoll anschaute.

Royalty [{NamJin}]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt