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"Die Aufbauarbeiten der Infrastruktur ziehen sich ein wenig", sprach Jimin den ungenannten Fakt, während er in seine Unterlagen schaute. "Die Straßensysteme sind alle soweit ausgebaut, ein Wassersytem ist vorhanden. Aber auch nur in wenigen Orten, von der gesamten Kaste haben wir gerade mal fünf Prozent geschafft." "Wir können nicht zaubern, Sir Park", sprach ein Berater weiter, während er zu Seokjin schaute, der gedankenverloren aus dem Fenster schaute. Dabei knabberte er an seinen Fingernägeln, während er einfach alles ignorierte. Er bekam seinen Kopf nicht mehr frei.

"Euer Hoheit, was haltet Ihr für einen weiteren Vorgang für sinnvoll?" "Schulen", hauchte Seokjin zur Antwort. "Wir benötigen viele Schulen. Und wenn sie auf der Straße stattfinden, jedes Kind soll ab nächstem Monat lernen dürfen." "Nächsten Monat steht schon die Hochzeit an, euer Hoheit", meinte der Berater, weshalb der Albino mit ausdrucksloser Miene zu ihm schaute. "Und? Das Problem liegt wo? Ich heirate, nicht diese Kinder. Ihr könnt in der Zeit trotzdem alles planen. Sir Park plant momentan die Hochzeit und Krönung auf Hochtouren, während seine Majestät sich gerade erholt. Bis dahin wird doch sicher alles funktionieren." "Natürlich, euer Hoheit", beendete der Berater sofort das Thema, ehe Seokjin aufstand. "Ich werde nun gehen, der Rest kann ohne meine Wenigkeit stattfinden." Leise verließ Seokjin den Raum, um bloß weg von allem zu kommen. Vielleicht würde er nachher noch einmal mit Taehyung reden, da dieser immerhin nächsten Monat Vater werden würde. Und dementsprechend war er unheimlich nervös, was er auch nicht verstecken konnte. Er schob es einfach auf die Krönung, durch die alles verändert werden sollte.

Er trat gerade aus dem Beratungsraum neben den Thronsaal, ehe er ein lautes Streitgespräch hören konnte. Verwirrt schaute Seokjin um die Ecke, nur um Yoongi und Hoseok auszumachen, die gerade mit einem der Offiziere stritten. Und Hoseok hatte deshalb schon ein knallrotes Gesicht. "Wie oft muss ich das denn noch sagen?! Wir sind auf Befehl von Sir Park hier! Der Kronprinz erwartet uns!" "Ich darf Sie nicht reinlassen, es sind keine Besucher gestattet! General Min, Ihr dürft das nicht persönlich nehmen." "Ich spreche doch gar nicht mit Ihnen, sondern mein fester Freund tut dies. Reden Sie gefälligst mit ihm! Das ist unhöflich!" "Ich befolge nur den Befehlen, Sir." "Befehle?! Von wem? Ich kenne hier jeden höher gestellten Menschen, also soll die Person sich einfach bei mir beschweren." "Das wäre dann seine Majestät der Kronprinz, dieser ist momentan verhindert."

"Lasst sie durch", meinte Seokjin dann, während er an die Szene herangetreten kam. "Euer Hoheit", kam es von dem Offizier, ehe er sich tief verbeugte. "General Min wird seinen Dienst ab morgen wieder antreten, so wie auch Zofe Hoseok", lächelte Seokjin, während er auf die beiden Männer zutrat. Glücklich schloss er seinen besten Freund in die Arme, bevor er auch die Wache mit einem Zuwinken begrüßte. Denn immerhin hasste dieser noch immer die Berührungen Fremder.

"Wo ist denn Pranz? Ich muss ihn sehen", beschloss der General dann, weshalb Seokjin zustimmend nickte. "Er ist auf der Krankenstation. Schön, dass ihr so schnell anreisen konntet. Es geht ihm schon ein wenig besser, aber nach einer Woche ist er immer noch geschwächt. Wie geht es den anderen auf der Farm? Vor allem Taewon und Baby Jisung?" "Den beiden geht es toll", lächelte Hoseok. "Yeong und Jisung, also Jimins Cousin, geht es auch gut. Eigentlich allen, es war schön, sie besuchen zu können", lächelte Hoseok, ihre geplante Tarnung erklärend. "Das freut mich." Grinsend öffnete Seokjin die Tür zur Krankenstation, ehe er gefolgt von seinen Gästen eintrat.

Namjoon lag schlafend in seinem Krankenbett, während er ein Krankenhaushemd als einzige Kleidung trug. Heute wurden schon einige Fäden gezogen und erneut alles untersucht, es war alles in bester Ordnung. Und zum Glück würde er keine bleibenden Schäden davontragen, außer den entsprechenden Narben. Sofort atmete der General tief durch, ehe er sich still neben das Bett stellte. "Ich kann ihn eben wecken", lächelte Seokjin dann, weshalb er um das Bett zu Namjoons Gesicht hinlief. Sanft gab er dem Lippenpaar einen Kuss, wodurch der Mann sich tatsächlich regte. "Joon, dein Besuch ist da." "Mhm, noch fünf Minuten", antwortete der Kronprinz, weshalb Hoseok kichern musste. "Joon", sprach Seokjin einfach weiter, "Yoongi steht schon neben dir. Und Hoseok auch. Sie wollen bestimmt mit dir reden."

"Wer hat dir das angetan?", fragte Yoongi sofort, weshalb Namjoon seufzte. "Ich habe mich hingelegt und plötzlich diesen Schmerz in meiner Brust gespürt. Ich habe eine Person gesehen, aber sie waren zu zweit. Denn der erste Mann hat es wohl vorgemacht und der zweite hat gezögert. Deshalb hat er das Messer stecken gelassen und ich konnte überleben." "Zwei? Werden es wieder mehr?", fragte nun auch Hoseok besorgt, weshalb Namjoon zustimmend nickte. "Die zweite Person schien recht jung, aber ich habe sie nur verhüllt gesehen. Und der ältere hat nur gesprochen. Wahrscheinlich stand er neben Seokjins Bettseite. Es ging so schnell und danach hat es sich angefühlt, als wenn die Zeit stehengeblieben wäre. Als ich mein Bewusstsein verloren habe, habe ich mir sogar eingebildet, dass ich Mamas Stimme gehört habe. Sie hat gemeint, dass ich kämpfen muss. Sie möchte mich nicht bei ihr wissen. Es klingt dämlich, ich weiß." "Nein, das ist es nicht", hauchte Seokjin. "Du warst am Sterben!" "Und trotzdem lebe ich noch."

"Eure Hochzeit wird aber nach wie vor Anfang März stattfinden, oder?", kam es nachhakend von Yoongi, weshalb Seokjin zustimmte. "Aber wir haben uns da etwas einfallen lassen. In der Nacht vor der Hochzeit wird Jungkook mit mir im Bett schlafen. Der Attentäter ist gerade sehr wahrscheinlich wütend, dass der Angriff nicht erfolgreich war und wird deshalb ein letztes Mal mit allen Mitteln zuschlagen. Also mit Messern in der Nacht davor." "Was macht dich da so sicher, Jin? Ich möchte euren Plan nicht zerstören, aber ich glaube, dass noch zu viele Lücken vorhanden sind. Wenn die Person vorher wieder angreift?" Hoseok schien fürchterlich besorgt über alles. "Das wird so kommen, wie wir es vorrausgeschaut haben", begann nun Namjoon. "Die Täter sind verzweifelt und müssen jetzt alles daran setzen, dass die Krönung nicht an dem geplanten Tag stattfindet. Also müssen sie in der Nacht vorher zuschlagen, damit alles verhindert wird. Sie werden genauso wie vorher angreifen. Mama hat sich nämlich nicht umgebracht, sondern man hat sie getötet. Und das auch mit einem Messer. Sie werden mit der gleichen Vorgehensweise handeln, weil die funktioniert hat. Das Attentat auf Vater mit den Waffen hat nur durch Zufall geklappt und die Bombe in der Limousine ist ebenfalls fehlgeschlagen. Und Hyungmin ist durch ein Schwert gestorben, also werden sie mit einem Schwert oder Messer angreifen. Jungkook wird sich an meiner Stelle zu Seokjin ins Bett legen, es sind in der Nacht überall Wachen im Zimmer positioniert. Sobald die Waffe gezückt wird, werden alle festgenommen werden können."

"Ich werde nicht mehr von deiner Seite weichen, Pranz", kam es sofort von dem General, weshalb der Kronprinz grinsen musste. "Natürlich. Ich danke euch echt, dass ihr hier seid. Hoseok, könntest du nachher bitte einmal Taehyung herholen? Er ist fürchterlich aufgeregt wegen dem, was ich euch geschrieben habe." "Natürlich, euer Majestät." Mit einer knappen Verbeugung lief die Zofe davon, dicht gefolgt von dessen festem Freund.

"Der Plan ist selbstmörderisch", meinte Seokjin, während er sich zu Namjoon auf die Bettkannte setzte. "Ich weiß. Aber dadurch kann alles gerettet werden. Alles, wofür wir gekämpft haben, Seokjin", gab der schwarzhaarige Mann sofort zur Antwort. "Ich habe nur Angst um dich." "Und damals wolltest du die Regierung stürzen, ich sehe es", lächelte der Kronprinz, weshalb Seokjin sich einfach neben ihn in das Bett quetschte. "Ich bleibe noch ein bisschen bei dir." "Danke, ich liebe dich, Honeyhead." "Und ich liebe dich, Joon."

Royalty [{NamJin}]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt