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"Namjoon, ich war das nicht!", weinte Seokjin, während er in Handschellen aus dem Salon geführt wurde. Da er derjenige gewesen war, der Namjoon von der Limousine hatte weggelockt, war er nun der Hauptverdächtige. Und er hatte fürchterliche Angst, sodass er nun offen und laut weinte. "Auf Befehl des Präsidenten seid Ihr nun festgenommen", sprach Jeon weiter, während er den Mann aus dem Raum drücken wollte. Aber Seokjin wehrte sich mit Händen und Füßen gegen den Mann.

"Lasst ihn sofort frei!"

Mit Tränen in den Augen schaute Namjoon zur Tür, in der nun seine Mutter stand. "Als Königin von Aeros befehle ich Ihnen, meinen zukünftigen Schwiegersohn sofort freizulassen." "Aber Euer Majestät", begann Jeon sofort, während er sich verbeugte, "auf Anordnung des Präsidenten Kims habe ich seine Hoheit Seokjin festzunehmen, da er Herzog Kim Taehyung absichtlich einem Attentat unterzogen hat." "Der Präsident kann an einer benutzen Toilettenschüssel lecken! Ich bin hier die ranghöchste Person, also müsst Ihr meinen Befehlen gehorchen. Und ich befehle euch, meinen Schwiegersohn freizulassen!"

Eingeschüchtert schloss Soldat Jeon die Handschellen des Mannes los, weshalb Namjoon Seokjin sofort gegen seine Brust riss. Da er noch kein König war, sondern lediglich Kronprinz, stand er den Befehlen des Präsidenten untergeordnet. Aber er hatte sofort seine Mutter herrufen lassen, da sie den Konflikt mit aus der Welt schaffen konnte. Immerhin hatte man Namjoon nicht eine Sekunde zu Wort kommen lassen, da die Leibgarde des Präsidenten fürchterlich unfreundlich war. Wäre General Min hiergewesen, hätte er Mordpläne geschmiedet gehabt.

"Ich möchte gerne alleine mit meinem Sohn sprechen. Verlasst unverzüglich diesen Raum!" Forsch wurden alle unerwünschten Personen aus dem Raum entlassen, ehe die Königin selber laut die Tür zuknallte. Und Namjoon saß still mit einem sichtlich aufgewühlten Seokjin in den Armen auf dem Sofa. "Ich will nichts hören", meckerte die Frau dann. "Ich bin gerade noch angefressen. Dieser Mann als Präsident ist doch nicht auszuhalten! Ich weiß echt nicht, wieso dein Vater ihn so leiden konnte, Namjoon." Schwach lächelte der Kronprinz, ehe er vorsichtig Seokjins Haare aus seinem Gesicht strich. "Taehyung hat mit mir ein Abkommen unterzeichnet gehabt", begann er dann. "In diesem steht, dass im Falle eines erneuten Attentats der Präsident ohne Beschluss inhaftiert werden darf. Aufgrund von Hochverrats gegen die königliche Familie und der Verletzung aller Rechte in Aeros. Wir haben ihn überprüft."

"Was habt ihr herausgefunden?"

"Präsident Kim hat nach Hyungmins Tod sofort Taehyung als ältestes Mitglied mit royalem Blut als Thronfolger vorgeschlagen. Das war an dem Tag ihrer Enthauptung selber, ohne zeitliche Verzögerung. Er hatte kein Verständnis für Vaters Trauer. Als zweiten Punkt haben wir notiert, dass er das Gesetz umgeht und nur in Vaters Schutz selber stand. Statt erlaubter fünfjähriger Amtszeit beläuft seine sich schon auf lange zwanzig Jahre. Und er hat wieder mit den Attentaten begonnen, als meine Thronübernahme bekannt geworden ist. Er wusste mit als einzige Person, dass Taehyung Youmi geschwängert hat. Sie wurde vergiftet und ist daran gestorben. Und auf unserer vorgesehenen Rückkehr wurde die Limousine in die Luft gesprengt. Die letzten beiden Punkte wussten nur Familienangehörige."

"Wo ist dieser Vertrag?" "Hier, Mutter." Schüchtern überreichte der Mann seiner Mutter ein ordnungsgemäßes Dokument, in dem alles unterschrieben aufgeführt wurde. "Ich werde den Präsidenten verhaften lassen. Bis zu deiner Krönung bleibt die Stelle offen, es wird in den Medien darüber berichtet werden. Ich möchte, dass du die Öffentlichkeit meidest, so leid es mir tut", meinte die Frau, ehe sie aufstand. "Und ich werde mal mit diesem grässlichen Leibwächter sprechen!"

Stampfend verließ sie mit den Dokumenten den Raum, sodass Namjoon alleine mit Seokjin zurückblieb. "Jetzt wird alles wieder gut, Seokjin", hauchte Namjoon einfühlsam, während er seinen Verlobten beruhigte. "Handschellen tun weh", schniefte der blonde Mann, während er sich die Handgelenke rieb. An diesen waren leichte Striemen in rot sichbar, weshalb Namjoon sanfte Küsse auf ihnen verteilte. "Ich werde Jeon dafür bestrafen." "Er soll nur dasselbe bekommen, es war ein Befehl. Er kann da nichts für", murnelte Seokjin, während er sich näher an Namjoon kuschelte. "Ich werde ihm die Handschellen auch mal zu eng anlegen. Er kann froh sein, dass ich ihm nicht ebenfalls solche tiefen Narben auf dem Rücken wie dir verpasse!" "Joon, bitte. Lass ihn in Ruhe."

"Nein."

"Doch, sollst du! Kümmer dich doch lieber um mich!" Schmollend drückte sich der Albino näher an seinen festen Freund. "Ich werde Jeon bestrafen, aber nicht allzu schlimm. Er soll nur lernen, dass du mir wichtiger bist als er ist." "Wieso?", fragte Seokjin, während er mit Namjoons Shirt seine Tränen wegtupfte. "Ich weiß, dass er in mich verliebt ist." "Er ist in dich verliebt?" "Mhm, ich habe es nach deiner Abreise zum Meer herausgefunden. Ich hatte wieder einen Anfall gehabt. Er hat sich ein wenig zu sanft um mich gekümmert", meinte Namjoon. "Aber es gibt bei mir nur dich. Ich liebe keinen anderen außer dich, mein Hübscher." "Ich habe dich auch lieb." "Ich dich viel mehr." "Mh mh, ich dich am allermeisten." Sanft löste sich der blonde Mann, ehe er sich auf das Sofa legte.

Ebenfalls kichernd lehnte sich Namjoon zu seinem Verlobten, der grinsend Namjoons Haarspange öffnete, sodass seine langen Haare wild nach unten fielen. "Ich mag deine offenen Haare viel lieber", hauchte Seokjin, während er Namjoon an diesen ein Stück nach unten zog. "Dann sieht man nämlich nicht, wie du mich küsst." "Ach wirklich? Man hört es aber." "Nein, gar nicht!" "Dann müssen wir das jetzt wohl überprüfen."

Sanft drückte Namjoon seine Lippen auf die prallen von Seokjin, weshalb dieser sofort seine Arme unter Namjoons Haarpracht im Nacken verschränkte. Still küssten sie sich, bis der Schwarzhaarige seine Zunge sanft einsetzte und sein Partner deshalb aufkeuchen musste. Langsam löste er sich danach, nur um Seokjin neckend in die Unterlippe zu beißen. "Doch, man hört dich." "Letzte Nacht hast du lauter gekeucht", neckte der Albino zurück, ehe er seine Lippen an Namjoons Hals drückte. Sanft stimulierte er dort genau einen bestimmten Punkt, wodurch die Arme des Jüngeren zitternd einknickten, sodass er auf dem älteren Mann landete. "Nicht hier, hier kann jederzeit jemand reinkommen", schniefte der Kronprinz, weshalb Seokjin lachen musste. "Wir können das auch in dein Bett verschieben." "Wenn du oben bist, Honeyhead." "Dann bin ich in der zweiten Runde unten." "Okay, Deal."

Royalty [{NamJin}]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt