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"Fuck!" Mit einem letzten und lauten Stöhnen kam Namjoon zitternd zu seinem Höhepunkt, während Seokjin nur noch laut schnaufte. Er war unheimlich erschöpft und da sie vor einigen Stunden mit ihrer Session angefangen hatten, war Seokjin nun unheimlich hungrig und ausgelaugt. Langsam entzog sich der Kronprinz seinem Partner, der sich schwer atmend auf den Bauch drehte. Still schloss er einfach seine Augen, weshalb Namjoon grinsen musste. Er hatte zwei Runden getoppt, Seokjin die erste zu Beginn. Und nun waren sie mehr als nur erschöpft.

"Jinie, brauchst du etwas?", fragte Namjoon sofort, während er seinem Verlobten sanft mit seinen Fingernägeln über den vernarbten Rücken fuhr. "Essen. Und eine Dusche", antwortete Seokjin leise, da er sein Gesicht tief in seinem Kissen verborgen hatte. "Ich bringe dich gleich ins Badezimmer, damit du dich erfrischen kannst." Sanft hauchte Namjoon ihm einen Kuss in den Nacken, ehe er das Bett verließ. Tief durchatmend zog er sich seinen Bademantel aus Seide über, um den Raum zu verlassen. Denn er wollte Jimin Bescheid geben, dass ihr Gemach nun wieder betreten werden durfte.

Grummelnd setzte sich Seokjin auf. Er hatte überall Sperma an sich kleben, sein eigenes auf seinem Bauch gemischt mit Namjoons, dazu seins auch an und in seinem Hintern. Zudem kamen die Flecken auf der Bettwäsche, in denen er lag. Und er fühlte sich deshalb ziemlich verklebt. Er stand deshalb ebenfalls auf, ehe er sich laut grummelnd streckte und zu der kleinen Glasfront lief, an die Namjoons Balkon grenzte. Er liebte diese Aussicht, auch, wenn Namjoon nur Trauer und Schmerz in ihr sah. Und als er in der Nähe des dicken Glases stand, konnte er die Kälte merken, die von ihr ausging. Denn draußen hatte sich das Wetter fürchterlich verändert. Es war fürchterlich kalt und nass geworden, weshalb er das Wetter aus Serpia gerade um einige Punkte mehr vermisste.

"Seokjin? Darf ich reinkommen?" Jimins zarte Stimme erhallte den Raum, weshalb der Albino sich überrascht umdrehte. "Ah, Jimin! Natürlich, du kannst reinkommen", antwortete er ihm. "Okay, nicht, dass du dich schämst. Immerhin hast du gerade nichts an." Vorsichtig trat die Zofe ein, ehe sie in Seokjins dunkle Augen schaute. "Ich bin hier, um dir ein Bad einzulassen. Pranz kommt gleich dazu, sein Bruder hat ihn gerade abgefangen und wollte dringend etwas mit ihm besprechen. Wahrscheinlich, weil er wieder zur Universität möchte. Ich schweife ab!" Lächelnd lief Jimin zu der Glasfront, um sich neben den Mann zu stellen. "Ich mag die Aussicht auch total gerne. Möchtest du mit ins Badezimmer kommen? Ich mache dann euer Bett frisch, während ihr badet." "Danke! Das ist nämlich jetzt echt widerlich", grinste der blonde Mann, weshalb Jimin nur lächelnd seinen Kopf schüttelte. "Du bist unmöglich. Ich liebe deinen Charakter so verdammt sehr."

Im Badezimmer angekommen ließ sich Seokjin sofort müde auf den kleinen Hocker fallen, der eigentlich für Namjoon hier stand. An Tagen, an denen seine Epilepsie nämlich so extreme Anfälle auslöste, konnte er mit dieser Vorrichtung gewaschen werden. Und jetzt diente sie als Seokjins Stuhl, während Jimin ihm ein warmes Bad einließ. Er war unheimlich erschöpft, immerhin hatte er sogar das Abendessen verpasst, da sie ziemlich lange aktiv waren. Es waren zwar immer kleine Pausen dazwischen gewesen, aber in denen hatte er sich nicht vollständig erholen können.

"Ruh dich aus Seokjin, das Wasser sollte angenehm sein", lächelte Jimin, während er dem blonden Mann in das Wasser half. "Es entspannt hoffentlich deine Muskeln. Es ist eisig kalt bei euch im Zimmer, ich mache es kurz auf Vordermann. Wenn du etwas brauchst, dann ruf mich einfach." Nickend legte sich der Albino in das warme Wasser. Und fast sofort musste er aufseufzen. Er hatte gar nicht mitbekommen, dass er so erschöpft war.

"Honeyhead, ich habe dir etwas zu Essen mitgebracht." Leise schloss Namjoon die Tür hinter sich, ehe er seinen Bademantel abstriff. Ebenfalls nackt kletterte er zu seinem Verlobten in das Wasser, ehe er ihm ein Tablett hinhielt. "Nimm dir so viel du möchtest, ich hatte schon etwas kleines. Du brauchst dringend eine Stärkung", hauchte der Mann, während er Seokjin ein Bananenstück in den Mund schob. "Iss bitte alles auf." "Meste mich nicht, Joon!" "Doch, sonst wirst du noch zu dünn. Ich möchte nicht, dass du krank wirst." "Du bist süß", murmelte Seokjin, während er sich erneut Stücke des geschnittenen Obstes in den Mund steckte. Genüsslich aß er sein kleines Abendessen, während Namjoon dabei aufpasste, dass er auch alles ordentlich aß. Er wollte, dass es ihm in allen Punkten unheimlich gut ging. Denn endlich konnten sie sich auf die wichtigen Dinge konzentrieren, da der Spuk der Attentate vorbei war. Und deshalb konnte er sich mental auf die Krönung vorbereiten.

Müde kuschelte sich der Albino an seinen festen Freund, weshalb dieser aus seinen Gedanken gerissen wurde. "Bist du arg müde, Honeyhead?" "Mhm. Aber das war schön mit dir. Wirklich", antwortete Seokjin, während er sich auf Namjoons Oberkörper lehnte. "Danke. Deine Worte geben mir fast immer das Gefühl, alles richtig zu machen. Obwohl ich so viele Fehler begehe und-" "Rede dich nicht selber schlecht, Joon", murmelte der Albino, ehe er seine Augen schloss. "Du bist ein wunderbarer Mann. Du bemerkst nur nicht, wie sehr du dich schlecht redest. Ich habe nämlich deine Pläne gelesen, um das Land zu verbessern. Und ich liebe sie." Lächelnd strich Namjoon seinem Verlobten über die Haare. "Du hast mir erst die Fehler des Landes gezeigt. Ohne dich würde ich den Lügen meines Vaters nur Glauben schenken. Dafür stehe ich tief in deiner Schuld." "Du bist der erste Mensch, der so etwas zu mir sagt. Dafür liebe ich dich", antwortete Seokjin gerührt. "Ich will dich wirklich heiraten. Da bin ich mir sicher." "Dann werden wir uns die nächsten Monate deutlich stressen müssen. Fernsehauftritte, Interviews, Staatsbesuche und nebenbei die Vorbereitungen auf die Hochzeit. Das wird alles andere als angenehm", lächelte Namjoon zur Antwort, während er sanft über Seokjins Rücken strich. "Ich liebe dich." "Joon, heute Abend soll es gewittern. Kannst du dann bei mir bleiben? Ich habe Angst vor den Geräuschen." "Natürlich, Honeyhead. Für dich alles." Und als er noch etwas erwiedern konnte, donnerte es auch schon laut. Ängstlich klammerte sich Seokjin an Namjoon, weshalb dieser sich aufsetzte. "Wir waschen uns jetzt schnell und kuscheln uns dann mit gemütlichen Schlafanzügen ins Bett, wie klingt das?" "Mhm", murmelte Seokjin nur als Antwortet, da er so unheimlich verschreckt war. Die Geräusche waren rein gar nichts für ihn.

Ganz sanft wusch Namjoon deshalb seinen Verlobten, ehe er ihn aus der Wanne hob und Jimin rief. Dieser sollte ihn schon einmal abholen und danach neu einkleiden, damit er sich selber waschen konnte. Immerhin war er noch ein wenig verschwitzt. Während der Kronprinz sich also wusch, wurde Seokjin gerade von der persönlichen Zofe eingekleidet. Und bei jedem Donnern zuckte er erschrocken zusammen, während sich Tränen in seinen Augen ansammelten. Seit dem Tsunami hatte er einfach fürchterliche Angst vor solchen Wetterbedingungen.

"Es ist alles gut, Seokjin", lächelte Jimin, während er den nun angezogenen Mann in eine Decke einwickelte. "Wir sind hier sicher, versprochen. Aber ich kann die Geräusche leider nicht dämpfen, das ist alles schon ziemlich leise hier." "Ich habe Angst", hauchte er zur Antwort, weshalb sein Gegenüber ihn fest in die Arme nahm. Sanft fuhr er ihm über den Rücken, damit er sich beruhigen konnte, was aber nicht allzu gut funktionierte. Dafür schniefte er viel zu häufig auf, während er zwischendurch immer wieder zusammenzuckte. So lange, bis Namjoon in einem dicken Bademantel das Zimmer betrat.

"Honeyhead, ich ziehe mir schnell etwas über, dann bin ich bei dir", lächelte der Kronprinz, ehe er in den Kleiderschrank verschwand. Und es dauerte nicht allzu lange, da war er auch schon wieder zurück. Schnell kletterte in das Bett und zog seinen Verlobten in seine Arme, weshalb Jimin aufstand. "Ich bin in meinem Gemach, wenn etwas ist, euer Majestät. Ich bin unheimlich müde." "Ist gut Jimin, vielen Dank für das frische Bett. Schlaf gut", antwortete der schwarzhaarige Mann, ehe seine Zofe auch schon den Raum verließ.

"Jinie, leg dich erst mal hin und atme tief durch", begann er dann. Tatsächlich legte sich der Albino hin, weshalb Namjoon seine Decke ordentlich über seinen Körper legen konnte. Ganz sanft legte er sich dann von hinten an seinen festen Freund, um ihm zarte Küsse im Nacken zu verteilen. "Es ist alles gut. Du darfst ruhig Angst haben und weinen, das ist normal. Aber du musst wissen, dass ich dabei immer für dich da bin. Du musst diese Angst nicht alleine haben. Du kannst jederzeit zu mir kommen, egal wann oder wo das ist. Und jetzt bist du ja bei mir, also kannst du in Ruhe in unserem Bett verkriechen, ich folge dir dann." "Ich habe Angst, Joon", hauchte der Albino nur, ehe er sich schnell umdrehte und sein Gesicht in dessen Brust vergrub. "Danke." Beruhigend strich er seinem festen Freund einfach über den Rücken. Mehr konnte er nicht tun, aber Seokjin reichte das völlig. Immerhin war er nun geborgen und sicher.

Royalty [{NamJin}]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt