Vor Schmerzen stöhnte der Kronprinz auf. "Tut mir leid, Pranz, aber es muss sein", hauchte Jimin, während er dem Prinzen ein Hemd anzog. Yoongi stand stillschweigend neben den beiden und betrachtete seinen Freund, welcher Tränen in den Augen hatte. Stillschweigend zog Jimin ihm über dem Hemd die Armschiene wieder an, ehe er diese an dem Rücken verschloss. "Jetzt kannst du ordentlich zu deiner Schwester gehen", lächelte die Zofe sanft. Nickend stand Namjoon auf, ehe er sich ein Glas Wasser nahm. Nachdem er aus diesem Getrunken hatte, starrte er aus dem Fenster, so, wie schon seit einer Woche, in der Seokjin fort war. Und in drei Wochen stand Namjoons Geburtstag an, den er nicht ohne den Fischer feiern wollte.
"Danke", hauchte Namjoon kaum hörbar, während er sich mit der rechten Hand über das Gesicht strich. "Ich werde dann jetzt zu Geongwha fahren. Yoongi, kommst du bitte?" "Natürlich, euer Majestät." Tief verbeugte sich der kleine Mann, ehe er dem Thronfolger aus dem Gemach folgte. Zurück blieb Jimin, welcher seufzend das Bett aufschüttelte. Und als er die ganzen Kissen neu sortierte, klopfte es an der Tür. Schnell huschte die Zofe zu dieser, um sie schwungvoll zu öffnen. Vor ihm stand Hoseok in seiner typischen Arbeitsuniform, da er neben seinem Beruf als Zofe nun auch fleißig in der Schlossküche half. Denn darin war er tatsächlich ein Naturtalent, wobei es ihm nebenbei auch viel mehr Spaß bereitete, die ganzen Speisen zu vorzubereiten.
"Sir Park, ich habe alles vorbereitet, wie Ihr es wolltet", kam es sofort von Hoseok, während er sich vor der Drei verbeugte. "Super Hoseok, auf dich ist verlass. Dann können wir ja schon fast beginnen zu packen. Hilfst du mir noch eben beim Aufräumen und ein wenig beim Putzen? Der Kronprinz ist immer ein wenig chaotisch unterwegs." "Natürlich, Sir Park. Ich muss nur in einer Stunde in der Küche sein", antwortete Hoseok, während er direkt in den Raum lief und einen kleineren Haufen Wäsche ansteuerte, den er direkt in seine Arme nahm. Lächelnd schloss Jimin die Tür wieder, ehe er seine Arbeit wieder aufnahm.
Namjoon schlurfte in der Zeit erschöpft über die Treppen in der großen Eingangshalle hinab, dicht gefolgt von General Min, welcher wie immer die gesamte Umgebung beobachtete. Noch fiel ihm nichts unauffälliges auf, aber er war trotzdem immer angespannt, wenn es um die Sicherheit der Thronfolgers ging. Vor allem nach dem Attentat auf das jüngste Kind der Regenten des Landes. Er war ständig in Alarmbereitschaft.
"Guten Morgen euer Majestät." Tief verbeugte sich der Chauffeur des Kronprinzen, während dieser einfach weiter nach rechts lief. Er wollte die Tiefgarage ansteuern, um zu der kleinen und schusssicheren Limousine zu gelangen, die ihn in den zweiten Distrikt fahren sollte. Denn heute traf er sich mit seiner jüngeren Schwester, die ihn nach mehreren Monaten wieder von Angesicht zu Angesicht sprechen wollte. Namjoon sah das als prima Gelegenheit, um sich von allem abzulenken. Und um auf andere Gedanken zu kommen. Das war das wichtigste.
Stillschweigend liefen die drei Personen in die kaum bewachte Garage, wo sie sich eine der Limousinen aussuchen konnten. Die Garage selber wurde kaum bewacht, da es so gut wie unmöglich war, die dicken Metallwände zu durchbrechen. Und Namjoon mochte das. Denn hier konnte er ohne Überwachung für mehrere Stunden in einem der Fahrzeuge sitzen, ohne, dass irgendjemand eine Forderung stellen konnte. Meistens fand Jimin ihn dort vor, früher hatte Gooyum sich immer dazugesetzt und sich von Namjoon kuscheln lassen, wenn ihm wieder alles zu viel wurde. Und Namjoon hatte ihn immer in die Arme genommen, ihm den Kopf massiert und dabei in Stille ein Buch gelesen. Oft war der junge Prinz von dem Geräusch der umblätternden Seiten und Namjoons Massagen fest eingeschlafen, da er nachts immer Probleme damit hatte. Deshalb hatte sich Namjoon auch oft in sein Zimmer geschlichen, wo sie morgens immer Arm in Arm wachgeworden waren.
"Euer Majestät, Ihre Limousine."
Verwirrt starrte Namjoon auf das Gefährt. Er war so in seinen Gedanken versunken gewesen, dass er garnicht mitbekommen hatte, wie er vor dem passenden Auto angekommen war. "Danke", murmelte er in Gedanken versunken, während er einstieg, dicht gefolgt von General Min. Mit neutralem Gesichtsausdruck setzte er sich gegenüber von dem Kronprinzen hin, welcher jetzt schon nachdenklich aus dem Fenster starrte. Er war überall, nur nicht geistig anwesend.
Leise startete der Chauffeur den Motor, bevor er auch schon den Weg aus der Garage antrat. Namjoon seufzte einmal laut, bevor er sich zurücklehnte und seine Augen schloss. Der zweite Distrikt war ziemlich groß und weit, weshalb sie mindestens eine Stunde und eine halbe fahren müssten. Und in der Zeit konnte er immer ein wenig entspannen, indem er schlief. Aber seine Gedanken hatten andere Pläne.
Sofort dachte er erneut an Seokjin und dessen Anblick im Krankenbett. Sich unwohl fühlend zuckte Namjoon einmal zusammen, bevor er seinen Kopf erneut in seinen Gurt legte. Er begann ein wenig zu schlafen, als erneut das Bild von Seokjin auftauchte. Er lag erneut in dem Krankenbett, die Verletzungen sahen so schlimm aus, wie er ihn von dem Baum aufgehoben hatte. Den Kiefer zu weit nach hinten gedrückt, die Nase krumm und am Bluten und die blutunterlaufenen Augen, die schwach offen hingen. Er wirkte so tot, als er ihn an sich gedrückt hatte. Und dann änderte sich plötzlich erneut das Bild und Seokjin lag vor ihm, festgehalten von maskierten Männern. Und einer von ihnen zuckte direkt ein Schwert, ehe Seokjin laut zu lachen begann. "Ich wünschte, ich wäre dir nie begegnet!" Damit wurde das Schwert in die Luft gerissen. Und bevor Namjoon dieses auf Seokjin runterrauschen sehen konnte, riss er schweratmend seine Augen auf, nur um sich in Yoongis Armen wiederzufinden.
"Hey, Pranz, es ist alles gut", hauchte der General sanft, während er seinem Freund eine Träne von der Wange strich, wovon dieser nicht einmal wusste, dass er sie verloren hatte. "Er hasst mich! Er hasst mich so sehr!", hauchte Namjoon weinend, während er sein Gesicht in das Hemd des Generals drückte. "Ich vermisse ihn so sehr und niemand versteht mich!" "Ich glaube eher, dass dein Vater dich versteht, aber alles nicht verstehen möchte. Dein Gespräch mit Lady Geongwha wird dir helfen klare Gedankengänge zu erlangen." Still strich der General dem Mann über die langen Haare. "Heute gar keine Zöpfe?" "Mh mh. Tut weh." Schniefend und danach zitternd ausatmend drückte sich Namjoon fester in die Arme des Mannes, darauf bedacht, seine Schulter nicht zu belasten. "Ruh dich aus, Pranz. Ich hab dich lieb", murmelte der General, weshalb der Kronprinz entspannt seine Augen schloss. Seine Gedanken kreisten wie immer um Seokjin, aber da er in Yoongis Armen lag, fühlte er sich direkt geborgener, wodurch er entspannter einschlafen konnte.
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Royalty [{NamJin}]
FanfictionKastensysteme. Das Land Aeros ist geteilt. Und mittendrin? Der 27-jährige Fensterputzer Seokjin, Kaste Acht. Eigentlich ist für Seokjin alles so wie immer, bis er eines Tages den Farmer Joon, Kaste Sechs, zufällig in der Nähe des Palastes von Aeros...