~72~

102 12 0
                                    

Überrascht hielt Seokjin inne. Er war heute morgen erneut mit Jimin ins Schwimmbad gegangen, da er nachts nicht die Ruhe bekommen hatte, die er sich gewünscht hatte. Dementsprechend wollte er jetzt tauchen gehen. Aber was er da gerade sah, ließ ihn sprachlos werden. Denn Namjoon war mit Yoongi im Schwimmbecken und versuchte augenscheinlich schwimmen zu lernen. Und er war wirklich grauenvoll, was das betraf.

"Noe!" Glücklich rannte Jimin auf das Schwimmbecken zu, ehe er sich grinsend an den Beckenrand hockte. "Wie macht er sich?" "Er ist noch nicht ertrunken, also ziemlich gut", antwortete der Leibwächter, während Seokjin versteift wirkend sein Handtuch auf eine der Liegen legte. Und deshalb schien auch Namjoon ihn zu bemerken. Sofort kletterte er aus dem Becken, ehe er auf seinen Mann zurannte. Und dabei rutschte er elegant aus, nur um mit einem Dumpfen Klatschen auf den gefliesten Boden zu stürzen.

"Deshalb rennt man nicht im Schwimmbad!", rief Jimin direkt aus, während er auf dem Kronprinzen zulief. Vorsichtig half er ihm in die sitzende Position. "Seokjin", sprach Namjoon den blonden Mann an, während er Jimin schlichtweg ignorierte. "Es tut mir wirklich leid. Ich war ziemlich ignorant und egoistisch. Wenn du mir nicht verzeihen willst, ist das völlig in Ordnung. Aber-" "Deine Hand!" Völlig entgeistert schaute Namjoon auf sein linkes Handgelenk, nur um daraufhin sofort sein Bewusstsein zu verlieren. Denn sein Handgelenk war durch den Sturz unnatürlich in eine andere Richtung gebogen.

"Jimin, mach das weg!", schrie Seokjin panisch, weshalb Jimin ihn entgeistert anschaute. "Soll ich ihm sein Handgelenk einränken oder was?! Wir bringen ihn jetzt zum Arzt und gut ist. Die machen das und danach könnt ihr euch mal richtig in Ruhe aussprechen. Man sieht doch, dass ihr wieder normal miteinander umgehen wollt." "Seine Hand fällt ab!" Genervt verdrehte die Zofe ihre Augen. "Noe, bring Pranz auf die Krankenstation und danach in sein Gemach, ich kümmer mich um Seokjin. Sonst fällt der noch mit einer Panikattacke ins Wasser." Ohne ein Wort zu sagen lief der persönliche Leibwächter mit dem nicht allzu stark verletzten Kronprinzen aus dem Schwimmbad. Seokjin schaute ihm besorgt hinterher, weshalb Jimin die Hand nach ihm ausstreckte. "Wir gehen erst mal in dein Gemach zurück, Jin. Du siehst einfach alles in allem fürchterlich aus. Du brauchst eine Auszeit, und das dringend. Ich bin für dich da." Nickend fiel der blonde Mann förmlich gegen den Mann an seiner Seite, weshalb sie danach zusammen zurück nach oben gingen. Und dort gingen sie in das Gemach des Kronprinzen.

Still ließ sich Seokjin einfach in einen der Sessel fallen, bevor er tief durchatmete. Er hatte fürchterliche Angst vor der heutigen Nacht und vor allem, was ihn zukünftig noch erwarten würde. Denn er hatte Ansgt davor, seinen Mann zu verlieren. Und das unheimlich sehr. Leise schlich Jimin aus dem Zimmer. Er sah, dass sein Freund Abstand brauchte. Eigentlich wollte er Hoseok ebenfalls hier hin holen, aber das sah er nicht mehr als gute Idee an. Deshalb würde er mit ihm zusammen warten, bis es Seokjin ein bisschen besser gehen würde. Er hoffte, dass es noch heute eintreten würde. Denn so wie der Mann gerade drauf war, würde es definitiv länger als nur einen Tag dauern. Und währenddessen hatte Seokjin ununterbrochen die verschiedensten Szenarien der anstehenden Nacht im Kopf. Immerhin würde jemand versuchen, Namjoon umzubringen.

Müde versteckte der Mann sein Gesicht hinter seinen Händen. Er wollte diese Nacht so schnell es ging hinter sich bringen. In seinen Gedanken spielten sich nämlich schon die unterschiedlichsten Szenarien ab, wie schlimm alles ausgehen würde. Und er wollte endlich wieder an etwas schönes denken können. "Jin?" Langsam drehte sich der Albino um. Die Tür des Gemachs wurde gerade verschlossen, ehe Namjoon auf den Sessel zugelaufen kam. "Ich muss mit dir reden." "Deine Hand?" "Verstaucht. Aber es soll jetzt nicht um mich gehen", hauchte der Mann, während er seine gesunde Hand dem Albino hinhielt. "Du siehst so aus wie ich mich fühle." Und deshalb brach Seokjin in Tränen aus. Sofort wurde er von seinem Mann in die Arme gezogen, bevor dieser ihm beruhigend über den Kopf strich. "Es tut mir so leid." "Joon, ich will dich nicht verlieren", schniefte der Albino, während er sich in den Pullover seines Mannes krallte. "Ich habe solche Angst." "Ich verspreche dir, dass nach heute Nacht wieder alles besser wird. Vertrau mir." Namjoon hatte ebenfalls fürchterliche Angst, aber er hoffte, dass sein Mann diese nicht mitbekam. Es wäre das beste, wenn er ruhig bleiben würde, obwohl er am liebsten nur noch schreien würde.

"Ich liebe dich Seokjin." Schniefend nickte der Albino nur, ehe er sich an seinen Mann klammerte. "Ich liebe dich auch Joon." "Tut mir so leid wegen unserem Streit. Ich versuche ab jetzt, dich immer mit einzubeziehen. Deine Meinung ist ebenso wichtig wie meine. Es war sehr egoistisch von mir, das weiß ich jetzt. Und ich versuche mich zu ändern. Denn du bedeutest mir unheimlich viel." Erneut schaffte es Seokjin nur zu nicken, weshalb Namjoon den Mann vorsichtig hochhob und ins Bett trug. Dort setzte er sich zu ihm hin, damit sie in Ruhe Zeit zu zweit verbringen konnten.

"Ich will dich spüren, Joon." "Wie?" "Zieh dich aus, bitte." Sofort kam Namjoon der Aufforderung nach. Er wollte Seokjin alles geben, was dieser sich gerade wünschte. Vielleicht war es das letzte, was er machen konnte. Seokjin zog sich ebenfalls komplett aus, nur um danach nackt zu warten. Er wollten Namjoon wieder in seinen Armen wissen. Ein wenig verwirrt kletterte der Kronprinz zu seinem Mann unter die Decke, nachdem er alle Klamotten ausgezogen hatte. Und sofort schmiegte sich der Albino fest gegen ihn. Müde kuschelte er sich an den Mann, ehe er tief durchzuatmen schien. Ihm ging die gesamte Situation gerade völlig gegen den Strich. "Halte mich fest." "Ich werde dich nicht mehr loslassen", hauchte Namjoon zur Antwort, während er den Mann so eng es möglich war an sich zog. Und ihm gefiel dieser intime Körperkontakt. Er fühlte sich an, als wenn all die Liebe, die Seokjin für ihn empfand, plötzlich seine Haut berührte. Und er hoffte, dass es dasselbe bei Seokjin auslöste. Eine wundervolle Welle der Gefühle und Emotionen. "Ich liebe dich Honeyhead. Vesuch noch ein wenig zu schlafen." "Mhm. Ich liebe dich auch." Erschöpft schloss der blonde Mann seine Augen, wodurch er fast sofort in einen angenehmen Schlaf fiel. Dicht gefolgt von Namjoon, der fest umschlungen neben ihm lag.

Royalty [{NamJin}]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt