Magda schaut mich immer noch erwartungsvoll an.
Ella: Lässt du mich einen Moment allein? Dann kann ich mich auf die Meschen vorbereiten.
Ich lache nervös, aber Magda scheint meine Situation verstehen zu können, auch wenn sie nicht alles weiß. Mit einem wissenden Blick schließt sie die Tür nur damit sie zehn Sekunden später von Alex aufgerissen wird.
Genervt schaue ich in seine Richtung und blaffe den Schwarzhaarigen unabsichtlich an.Ella: Was willst du denn hier? Schon mal was von anklopfen gehört?
Entschuldigend nimmt er die Hände hoch und bedenkt mich mit einem beschwichtigendem Blick.
Alex: Sorry. Wusste nicht, dass hier seit neustem ein Pulverfass drin wohnt?
Dabei grinst er jedoch leicht und ich kann ihm nicht böse sein. Erschöpft lasse ich mich rücklings auf das Bett fallen. Er setzt sich daneben.
Ich atme tief durch und schaue ihn an.Ella: Warum ist es immer so? Warum muss Gott, oder wer auch immer da oben ist, mir immer Steine in den Weg legen? Womit habe ich das verdient?
Jetzt lässt sich auch Alex zu mir aufs Bett fallen und lässt dabei hörbar die Luft entweichen.
Alex: Du fragst mich Sachen. Als wäre ich Gott persönlich. Aber wenn du willst kann ich natürlich dein Gott sein.
Wir gucken uns an und fangen an zu lachen. Dann wird Alex wieder ernst.
Alex: Aber jetzt mal wirklich. Ich kann dir zwar keine Botschaft vom Herrn zusenden, aber ich kann dir meine Meinung sagen. Ich denke, dass Luke einen großes Fehler gemacht hat und das auch ganz genau weiß. Was auch immer passiert ist, dass du so nervös wirst bei seinem Namen tut ihm bestimmt mega leid. Ein Mädchen wie dich kann man einfach nicht vergessen.
Sein Kompliment wärmt mich von innen. Gleichzeitig löst es aber auch ein Ziehen in meiner Brust aus, da ich mir vorstelle, dass Luke das zu mir sagt und nicht Alex.
Dieser setzt sich wieder auf und atmet noch einmal tief durch. Als er sich zu mir umdreht wirkt seine Gesichtsausdruck gequält.Alex: Auch wenn es mich die größte Mühe kostet dir das jetzt zu sagen, aber du musst ihm eine zweite Chance geben.
Luke hatte es echt schwer in unserer Clique. Ständig wurden wir miteinander verglichen. Irgendwann hat es ihm glaube ich gereicht. An dem Abend, an dem ich ihn das letzte mal gesehen habe, konnte ich das nur nicht einsehen.
Immer im Schatten eines anderen zu stehen ist scheiße, dass weiß ich jetzt.
Trotzdem kann ich ihm nicht verzeihen. Ich denke aber, dass du das kannst. Du bist so viel stärker als ich.Verwirrt setzte ich mich auch auf. Ich soll stärker als er sein? In welchem Universium soll das so sein?
Er sieht meine Verwirrung und setzt wieder an, schließ den Mund dann aber nur um ihn gleich wieder zu öffnen.Alex: Kannst du dich noch an den ersten Tag erinnern, als ich meinte, dass ich dich gerne vor ihm kennengelernt hätte?
Dann hätte ich vielleicht noch eine Chance bei dir gehabt. Aber ich muss einsehen, dass du dich entschieden hast. Ich bin echt froh, dass wir so ein Freundschaftsfamilien-Ding laufen haben. Aber in meinen Kopf will nicht rein, dass es nichts mehr wird.Jetzt explodiert mein Kopf geradezu vor Verwirrung. Dass das nichts mehr wird? Alex wollte was von mir? Daher seine Andeutungen und der Unterton?
Unsicher schaut er mich nun an. Und mindestens genauso unsicher blicke ich zurück. Diese Situation ist so neu für mich.Alex: Ehrlich Ella. Wenn es auch nur die geringste Chance geben sollte, dass aus uns mehr als, keine Ahnung, Siefcousin und -cousine, oder wie auch immer man das nennt, werden sollte, dann sag es mir jetzt.
Einen Moment muss ich verarbeiten was da passiert.
Hilfe! Wie komme ich hier wieder raus?

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The boy next door
JugendliteraturKennst du das, wenn ein einschneidendes Ereignis dein Leben so verändert, dass du nie wieder wie vorher sein wirst? So geht es der 17-jährigen Ella. Nach der Scheidung ihrer Eltern zieht sie sich immer mehr zurück und niemand kann mehr richtig zu...