Wir drei gehen in den Stall, um auch Peter darüber zu informieren, dass sein Sohn da ist.
Auch er strahlt vor Freude. Daraus leite ich ab, dass Alex wohl sehr lange nicht mehr hier war. Meine Vermutung bestätigt sich durch Magdas nächsten Satz.Magda: Mensch. Jetzt warst du so lange weg, dass ich dein Zimmer schon an Ella weitergegeben habe. Wo sollst du denn jetzt schlafen?
Alex macht eine wegwerfende Handbewegung.
Alex: Ach, dass ist doch nicht schlimm. Ich kann für die zwei Wochen doch im Gästezimmer schlafen. Also natürlich nur, wenn das nicht auch schon an jemand anderen weitergegeben wurde.
Er fängt an zu lachen und Magda boxt ihm gespielt beleidigt in den Arm.
Peter: Na dann richte dich mal ein, Alex.
Wenn du willst kannst du auch noch kurz bei Petersen vorbeischauen. Die sind bestimmt auch überrascht, dass du da bist.Während des Wortwechsels verfinstert sich Alex Miene.
Alex: Ich glaube ich räume erstmal meine Sachen aus. Zu denen kann ich ja immer noch innerhalb der 2 Woche.
Mit diesen Worten macht er auf dem Absatz kehrt und verschwindet.
Verwirrt schaue ich Magda an.
Ella: Was war das denn gerade?
Magda: Ich habe keine Ahnung. Ich befürchte aber, dass es mit dem heftigen Streit zu tun hat, den Alex und Luke vor einem Jahr hatten. Er ist daraufhin sofort abgereist. Danach ist Alex nie wieder freiwillig mit zu Petersens gekommen.
Peter mischt sich in das Gespräch ein.
Peter: Das stimmt wohl. Jedes Mal hatte er eine andere Ausrede parat und als er dann für seine Ausbilung auf den Hof des Ausbilders gezogen ist, war sowohl mir, als auch Magda klar, dass es sich dabei nicht nur um eine kleine Streitigkeit gehandelt hat.
Ich zucke als Antwort nur mit den Schultern, da ich keine Ahnung habe, was ich davon halten soll.
Magda: Willst du vielleicht mal gucken gehen wo Alex hin ist. Er wirkte so, als hätte er ziemlich viel Wut angestaut. Ich will einfach nur wissen, ob er wirklich seine Sachen auspackt.
Ich nicke und folge dem Stallgang bis nach draußen. Zwei, drei mal muss ich zwinkern bis sich meine Augen an das gleißende Sonnenlich gewöhnt haben. Dann erkenne ich, dass Alex am Kofferraum des schwarzen Autos steht. Er räumt gerade zwei kleine Taschen aus. Ich gehe über den Kies auf ihn zu, um meine Hilfe anzubieten. Doch das Zuknallen seines Kofferraums lässt mich zurückschrecken. Er hätte definitiv nicht so viel Schwung gebraucht und wenn ich raten soll, war das ein kleines Ventil für die angestaute Wut, die Magda gerade angesprochen hat.
Als Alex zur Seite blickt entdeckt er mich. Scheinbar muss ich total verschreckt aussehen, denn er schnappt sich beide Taschen, schließt das Auto ab und kommt auf mich zu.Alex: Sorry für das Knallen. Aber ich musste mal kurz Luft ablassen. Willst du mit reinkommen? Ich könnte deine Hilfe bestimmt gut gebrauchen. Dann habe ich danach viel mehr Zeit um dich besser kennenzulernen. Immerhin wohnen wir jetzt für 2 Wochen unter einem Dach.
Den letzten Sätzen fügt er einen komischen Beiklang hinzu. Aber ich versuche mich davon nicht verwirren zu lassen. Ich setzte also ein Lächeln auf und laufe Alex ins Haus hinterher.
Ich habe schon herausgefunden, dass die drei Türen unten zur Küche, zu einem kleineren Bad und zu einer Vorratskammer führen.
Die viere Tür war jedoch immer zu und ich habe mich auch nicht getraut nachzuschauen.
Wie ich jetzt erfahren, handelt es sich dabei um das Gästezimmer. Die Wände sind in einer Art Sandfarbe gestrichen. Der Raum ist mehr lang als breit. An der linken Seite steht ein Bett und die rechte Seite wird zur Hälfte von einer Kommode beansprucht. Zwischen den zwei Möbelstücken befinden sich höchstens 2 Meter Breite.Alex wirft seine Taschen auf das Bett und macht die erste auf.
Erwartet er jetzt wirklich, dass ich ihm dabei helfe seine Klamotten einzuräumen? Ich habe doch gar keine Ahnung wo die alle hinkommen.

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The boy next door
Ficção AdolescenteKennst du das, wenn ein einschneidendes Ereignis dein Leben so verändert, dass du nie wieder wie vorher sein wirst? So geht es der 17-jährigen Ella. Nach der Scheidung ihrer Eltern zieht sie sich immer mehr zurück und niemand kann mehr richtig zu...