The boy next door

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Ich atme noch einmal tief durch, bevor Alex und ich aus der Tür treten.
Unser Plan muss einfach funktionieren, hoffe ich inständig.
Auch wenn es keine so große Sache ist, freue ich mich doch schon auf ihr Gesicht.

Wie verabredet bleibe ich zunächst an der Haustür stehen.
Ungläubig beobachte ich, wie Jamie aus dem roten VW steigt, der auf der Auffahrt parkt. Sie beugt sich noch einmal ins Auto, um dem Fahrer scheinbar etwas mitzuteilen. Dann streckt sie ihre Wirbelsäule komplett durch und wirft einen suchenden Blick über den Platz.
Als Jamie Alex sieht, setzt sie sofort ihr schönstes Lächeln auf.
Mit voller Wucht schmeißt sie die Autotür des Golfs zu. Nun kann ich auch ihr Schuhwerk betrachten und zu meinem Glück passt es hervorragend zu Alex Vorhersage.
So stöckelt sie also auf viel zu hohen High Heels durch den Kies auf Alex zu. Dieser bewegt sich kein Stück und Jamie muss notgedrungen den ganzen Weg alleine zurücklegen. Fast bei Alex angekommen gerät sie dann ganz ausversehen ins straucheln und landet an seiner Brust. Kichernd richtet sie sich wieder auf.
Was für ein billiges Spiel, denke ich.

Auch wenn die beiden ein Stück weiter weg stehen kann ich ihre schrille, hohe Stimme bis hier hören.

Jamie: Oh Alex. Es ist so schön dich endlich wieder hier zu haben. Weißt du eigentlich, wie sehr ich dich vermisst habe, seitdem das damals so blöd geendet hat? Glaub mir, ich habe jeden Tag an dich gedacht. Jeder Gedanke ging an dich, ehrlich.

Dazu klimpert sie viel zu oft mit ihren falschen Wimpern.
An Alex verkrampfter Körperhaltung kann ich erkennen, dass er sich sichtlich unwohl fühlt. Jedoch überspielt er dies sehr gut, indem er einen Schritt rückwärts macht, um mehr Abstand zwischen ihn und Jamie zu bringen.

Alex: Vor, oder nachdem du mit nem Typen gevögelt hast?

Sein Komentar hat gesessen, denn Jamie reißt für einen kurzen Moment ihre Barbieaugen weit auf. Dann fasst sie sich aber wieder und fährt auf der Schleimschiene weiter.

Jamie: Warum sollte ich den mit jemandem ins Bett steigen, wenn du so weit weg bist? Niemand kann mir das geben, was du mir gegeben hast.

Und wieder ein fetter Augenaufschlag. Mein gesamter Mageninhalt rebelliert bei diesem Schauspiel.
Wie kann man bitteschön nur so falsch sein?
Alex scheint auch genug zu haben, denn er beginnt damit, unseren Plan in die Tat umzusetzen.

Alex: So, nachdem du jetzt hierherkutschiert wurdest, müssen wir ja auch was machen.

Sofort ist Jamie wieder ganz in ihrem Element. Gekonnt wickelt sie sich eine ihrer Haarsträhnen um den Finger und schaut dabei zunächst in seine Augen, dann gespielt schüchtern auf den Boden und wieder zu ihm hoch.

Jamie: Weißt du, ich dachte wir machen einen entspannten Tag und gucken ein paar Filme. Dann können wir genau da weitermachen, wo wir ein paar Tage vor deiner Abreise aufgehört haben.

Wieder folgt ein unschuldiger Blick.
Wenn dieses Mädchen in einer Sache gut ist, dann definitiv darin, leicht zu beeindruckende Jungs um den Finger zu wickeln!

Alex: So was in die Richtung habe ich mir auch schon fast vorgestellt. Aber da gibt es ein kleines Problem.

Grinsend dreht sich der Junge in meine Richtung. Dann läuft er zielstrebig zu mir. Als Jamie mich an der Tür erkennt wechselt ihr Blick von total verführerisch auf ungläubig.
Trotzdem folgt sie Alex, so schnell es eben auf ihren Schuhen geht.

Vor mir bleiben dann beide stehen.

Hoffentlich gefällt Jamie Alex Vorhaben genauso wie mir.