Über dem Gedankengewaber in meinem Kopf schlafe ich ein.
Am nächsten Morgen weckt mich mal wieder die Sonne. Der Tag scheint, bezogen auf das Wetter, vielversprechend zu werden.
Ausgeruht stehe ich aus dem Bett auf und laufe zur Tür. Diese steht schon halb offen als mir auffällt, dass Alex jetzt ja mit hier wohnt. Also verschließe ich die Tür wieder sorgfältig und ziehe die Jogginghose und ein helles Oberteil an.Unten angekommen schnuppert es verführerisch nach Croissants und Kakao. In der Küche finde ich auch schnell den Grund dafür. Ein total verschlafener Alex sitzt am Frühstücksttisch und schiebt sich gerade ein Brötchen mit zwei Hapsen in den Mund.
Ella: Morgen.
Alex schreckt von seinem Essen auf. Als seine Augen meine treffen wirken diese alles andere als müde.
Alex: Morgen Ella. Schön dich zu sehen.
Er grinst schief. Seine verstrubbelten Haare und die Krümmel auf seinem T-Shirt machen das Bild perfekt. Ich kann mir das Lachen nicht verkneifen. Auch der Junge scheint langsam zu begreifen was für ein Bild er mir dort gerade liefert.
Alex: Ähm...ja, sorry. Ich bin es gewöhnt alleine zu sein. Auf meinem Ausbildungshof habe ich eine kleine Wohnung, daher stört niemand beim Essen. Wobei du natürlich niemals stören würdest.
Schon wieder so ein Kompliment, dass von einem Grinsen seinerseits begleitet wird. Um die komische Situation zu umgehen schnappe ich mir auch was und setzte mich mit an den Tisch.
Alex sieht mich nachdenklich an.
Als sein Blick nach ein paar Minuten immer noch auf mir ruht werde ich unruhig.Ella: Ist irgendwas? Habe ich einen Krümmel im Gesicht?
Alex lacht.
Alex: Nein, nein, keine Sorge. Ich habe mir nur gerade Gedanken über den weiteren Verlauf des Tages gemacht. Um 2 kommt Jamie. Heißt bis dahin habe ich noch Zeit mich fertig zu machen.
Ich versuche kaum merklich meinen Blick etwas zu senken, um seinem nicht begegnen zu müssen, aber Alex hat es schon gespürt.
Aufmunternd sieht er mich an.Alex: Hey, Blondchen. Ich will wirklich nichts mehr von ihr. Und dir wird sie garantiert nix mehr tun, dass verspreche ich dir!
Ella: Und trotzdem willst du gut für sie aussehen.
Mein Satz ist mehr geflüstert als gesprochen.
Nachdenklich schaut mein Gegenüber mich an.
Alex: Das klingt zwar wie eine Rechtfertigung, aber ich glaube, ich will ihr einfach zeigen, was sie verpasst hat. Also das, was sie nie wieder bekommen kann.
Ich nickte leicht.
Alex: Noch lieber wäre es mir aber, wenn ich ihr mal so richtig eins auswischen könnte. Sie so richtig verarschen.
Ohne wirklich darüber nachzudenken schießen mir sofort ein paar Optionen durch den Kopf.
Ella: Also ein, zwei Sachen fallen mir da schon ein.
Als ich Alex angucke grinst er frech.
Und oh man, wie süß ist dieses Lächeln bitte, denke ich mir.Alex: Na dann hau mal raus!
Nachdem wir einige Vorschläge diskutiert hatten, einigten Alex und ich uns auf einen Plan, der Jamie so garnicht gefallen wird.
Beruhigt gehe ich nach dem Frühstück nach oben und putze mir die Zähne.
Aber warum beruhigt?
Die Frage klebt in meinem Gehirn wie ein Kaugummi am Tisch.
Jamie hat mir Luke bewusst weggenommen. Also will ich Rache!Mit diesem Gedanken gebe ich mich zufrieden.
Kurz vor 14 Uhr höre ich den Kies auf der Hofauffahrt knarzen.
Fast schon vorfreudig springe ich die Treppen nach unten. Alex steht bereits angezogen da.
Als er mich sieht, betrachtet er mich zunächst wieder von oben bis unten. Danach zwinkert er mir zu.Alex: Na dann, auf geht's!
Hoffentlich reagiert Jamie so wie geplant.
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The boy next door
Roman pour AdolescentsKennst du das, wenn ein einschneidendes Ereignis dein Leben so verändert, dass du nie wieder wie vorher sein wirst? So geht es der 17-jährigen Ella. Nach der Scheidung ihrer Eltern zieht sie sich immer mehr zurück und niemand kann mehr richtig zu...