Immer noch unsicher stehe ich vor der Tür.
Peter: Na was ist, soll ich lieber aufmachen?
In diesem Moment klingelt es nochmal. Als ich immer noch keine Anstalten mache die Tür zu öffnen, schiebt Peter mich liebevoll zur Seite.
Wie in Zeitlupe wandert seine Hand zum Türgriff. In mir schreit eine Stimme laut Nein, doch da hat er schon die Klinke heruntergedrückt.
Was, wenn es Luke ist?
Was sollte ich ihm sagen?
Will ich überhaupt mit ihm reden?
Wird er vielleicht sauer auf mich sein?
Immerhin habe ich seine Nachricht bis jetzt noch nicht beantwortet.
Habe ich überreagiert?Die Tür geht auf und kein Luke steht vor der Tür. Das Lächeln kommt mir trotzdem verdammt bekannt vor.
Peter: Oh, Hallo. Was machst du denn hier?
Es ist Leonie die geklingelt hat.
Leonie: Ich wollte mal nach Ella sehen und ein bisschen quatschen.
An mich gewandt fragt sie dann, ob ich überhaupt Zeit und Lust hätte.
Ella: Klar, gerne. Allerdings machen wir gerade Kaffee und Kuchen. Wäre es in Ordnung wenn sie sich dazu setzt?
Die letzte Frage gilt Peter.
Peter: Ja natürlich. Komm rein.
Peter und ich gehen schon vor ins Wohnzimmer, während Leonie sich erst noch aus ihren Sneakers befreit.
Fragend schaut uns Magda am Tisch an, doch als sie den Gast sieht lächelt sie breit.Magda: Hallo Leonie. Schön dich mal wieder zu sehen. Komm und setzt dich. Willst du vielleicht auch ein Stück Apelkuchen?
Grinsend nickt Leonie. Daraufhin steht Magda schnell auf und holt noch einen weiteren Teller plus Kuchengabel.
Beim Essen reden wir nur über belanglose Dinge und keiner will so richtig ins Detail gehen. Dafür wird der Kuchen von allen Seiten sehr gelobt.
Als alle fertig sind, helfen Leonie und ich noch mit aufräumen. Danach verkrümeln wir uns nach oben in mein Zimmer.
Die Tür ist noch nicht einmal ganz geschlossen, da fängt sie schon an zu reden.Leonie: Ich hoffe, dass du jetzt nicht denkst, dass ich im Auftrag meines Bruders hier bin. Ich habe schon mitbekommen, dass irgendetwas auf der Fete passiert sein muss, aber das geht mich theoretisch nichts an. Ich wollte einfach nur fragen wie es bei dir läuft und wenn du willst können wir auch darüber reden.
Ich hatte die ganze Zeit über keine Sekunde daran gedacht, dass Luke seine ältere Schwester geschickt haben könnte, um meine Gefühlssituation zu überblicken. Aber ich vertraue Leonie in der Hinsicht. Denn so, wie sie ihn vor ein paar Tagen behandelt hat, bezweifle ich, dass sie ihm solch einen Gefallen tun würde.
Ella: Ja, es ist etwas vorgefallen. Aber das hätte ich mir schon vorher denken können. Ich meine, wie kann ich davon ausgehen, dass er sich mit mir beschäftigt, wenn da doch 50 andere Mädchen sind. Ich weiß garnicht mehr, warum ich überhaupt mitgekommen bin. Ich hatte da nix zu suchen. Und nur, weil ich Zeit mit ihm verbringen wollte, habe ich mich jetzt in diese missliche Lage gebracht.
Bestürzt schaut Leonie mich an.
Leonie: Oh man Ella. Jetzt gib doch dir nicht die Schlud. Ich habe mitbekommen, wie Luke am nächsten Morgen nach Hause gekommen ist. Der war hackevoll. Selbst ein Erdbeben hätte er nicht mitbekommen. Seine Erinnerungen für den Abend sind echt hin. Ich finde es echt gut, dass du ihn so schmoren lässt.
Ella: Hat er dir davon erzählt, dass ich nicht geantwortet habe?
Leonie lacht kurz.
Leonie: Nein, natürlich nicht. Aber sowas bekommt man als große Schwester mit. Die ganze Woche über gab es kein anderes Gesprächstehema als dich für ihn und nach Mittwoch ist er plötzlich verstummt. Da weiß ich doch, dass das nicht ganz richtig ist. Willst du mir sagen, was konkret passiert ist?
Leonie scheint echt mega nett zu sein. Aber eigentlich wollte ich das Thema nicht an die große Glocke hängen. Soll ich es ihr erzählen?

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The boy next door
Teen FictionKennst du das, wenn ein einschneidendes Ereignis dein Leben so verändert, dass du nie wieder wie vorher sein wirst? So geht es der 17-jährigen Ella. Nach der Scheidung ihrer Eltern zieht sie sich immer mehr zurück und niemand kann mehr richtig zu...