The boy next door

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Die ganze Nacht über schlafe ich unruhig und wache immer mal wieder auf. Die männliche Stimme am Telefon verfolgt mich bis in meine Träume.
Hat meine Mutter jemanden Neuen kennengelernt? Warum sagt sie mit dann nix davon?

Am Dienstag wache ich dann mit total verstrubbelten Haaren auf. Das Laken ist total verzogen und mein Kissen liegt schräg auf dem Bett.
Immer noch müde, aber schon zu wach um noch einmal einzuschlafen, steige ich aus dem Bett.

Draußen höre ich ein Auto vom Hof rollen und stelle durch einen Blick aus dem Fenster fest, dass es Alex war.
Ein Augenschwenk zum Wecker zeigt mir, dass es kurz nach 10 ist.
Also folgt wieder das gleiche Ritual wir fast jeden Morgen. Anziehen, Frühstücken, Zähne putzen. Danach gehe ich noch schnell duschen.
Meine Haare hängen noch nass über meine Schultern, als Magda hochruft, dass sie in circa 20 Minuten losgehen würde.
Also föhne ich sie doch noch schnell und tausche meine Jogginghose gegen eine schwarze Jeans. Das dunkelblaue T-Shirt behalte ich an.
Im Flur treffe ich Magda, die schon ihre Schuhe an hat.

Magda: Ich gehe noch schnell zu Peter in den Stall. Wenn du fertig bist komm einfach zu mir.

Also ziehe ich mir meine Sneaker an und suche Magda. Ich finde sie bei Peter im Stallgang.

Als sie mich sieht, beendet sie das Gespräch und kommt auf mich zu.

Magda: Na dann los!

Magda hat einen sehr schnellen Gang, sodass ich größere Schritte als sonst machen muss, um mit ihr mitzuhalten.
Bei Hansens angekommen werden meine Schritte immer langsamer.

Auch Magda bemerkt das und spricht mich direkt darauf an.

Magda: Wenn du willst kannst du auch noch umdrehen. Ich bekomme ja mit, dass die Sache mit ihm an dir nagt. Ich dachte nur, dass ein klärendes Gespräch vielleicht gut wäre.

Natürlich weiß ich, dass es besser wäre die Sache aus der Welt zu schaffen. Aber der Anfang ist einfach schwer. Ich reiße mich zusammen und gehe weiter.

Ella: Doch. Ich ziehe das jetzt durch!

Jenny empfängt uns freudestrahlend.

Jenny: Das ist ja schön, dass ihr beide mal vorbeikommt.

Wir setzten uns in die Küche.

Ella: Wir wollten dich nur darüber informieren, dass ich morgen in meinen Geburstag reinfeier. Wir werden grillen und haben gehofft, dass du deinen berühmt-berüchtigten Nudelsalat machst. Dann kann ich auch mal in den Genuss davon kommen.

Jenny fängt an zu grinsen.

Jenny: Klar, kann ich machen. Und soll ich den Rest der Familienbande auch mitbringen?

Magda: Natürlich! Denkst du etwa, dass wir jetzt nur dich wollen, oder was?

Jenny schaut unsicher zu mir.

Jenny: Naja, ich war mir nur unsicher wegen Ella und Luke. Er hatte da so was erzählt.

Ich werde hellhörig. Wenn ich ihn schon nicht sehe, dann kann ich vielleicht über seine Mutter etwas erfahren.

Ella: Was denn?

Entschuldigend guckt Jenny mich an und ich weiß schon, dass sie mir nix sagen wird.

Jenny: Was hälst du denn davon, wenn du mal zu ihm hoch gehst? Vorhin hat er sich in sein Zimmer zurückgezogen, als ich ihm gesagt habe, dass du kommst.

Ich gucke von Jenny zu Magda und wieder zurück.

Soll ich wirklich zu ihm hoch gehen? Dränge ich mich dann nicht zu sehr in seine Privatsphäre?