Als Luke direkt vor mir zum stehen kommt blickt er mir direkt in die Augen.
Hilfe, denke ich, was hat er nur vor?
Dann beugt er sich vorsichtig zu mir runter und gibt mir einen Wangenkuss.Ich bin total irritiert. Würde es draußen nicht schon dämmern hätte Luke bestimmt die Röte gesehen, die mir dabei ins Gesicht schießt. Die Stelle, die seine weichen Lippen berührt haben fühlt sich heiß an. Ich kann es nicht verhindern meine Finger auf sie zu legen.
Luke: Das musste einfach noch sein. Dann bis übermorgen.
Mit diesen zwei Sätzen dreht er sich um und geht vom Hof. Mich lässt er vollkommen alleine stehen.
Unfähig mich zu rühren sehe ich ihm nach. Erst, als Luke aus meinem Blickfeld verschwunden ist, kann ich mich wieder bewegen.Schnell gehe ich ins Haus. Eilig möchte ich nach oben laufen, doch im Flur stoße ich mit Peter zusammen, der mir lächelnd eröffnet, dass das Essen jeden Moment fertig ist. Also folge ich ihm in die Küche und esse brav eine Protion. Niemand sollte mitbekommen wie komisch die Situation draußen für mich war.
Ich brauche jetzt einfach Zeit für mich. Zeit um über Luke und seine Wirkung auf mich nachzudenken.Magda und Peter schwatzen während der ganzen Mahlzeit ununterbrochen. Ab und zu werfe ich auch ein paar Wortfetzen in die Runde um nicht durch das Schweigen aufzufallen. Trotzdem bin ich froh, als die beiden fertig sind und ich mich nach oben verkrümeln kann.
In meinem Zimmer angekommen wechsel ich die Klamotten zu meinem Schlafanzug und schmeiße mich aufs Bett.
Was für ein Tag war das denn bitte, frage ich mich.Lukes Nähe macht mich einfach verrückt. Zuerst seine Komplimente, das kurze und lange Händchen halten in Husum. Und dann erst der Kuss auf dem Hof. Okay, Wangenkuss, aber trotzdem. Noch nie hat ein Junge meinen Körper berührt und meine Gedanken so durcheinander gebracht.
Noch nie habe ich mich bei jemandem so wohl gefühlt wie bei dem Nachbarsjungen.
Noch nie wollte ich so viel Zeit mit jemandem verbringen, dass es geschmerzt hat zu wissen, dass ich denjenigen einen Tag lang nicht sehen werde.Verdammt, ich will ihn morgen sehen. Ich will morgen seine warme Stimme hören und seine Anwesenheit spüren.
Ich muss mit zu dieser Fete.Den ganzen Abend über male ich mir Szenarien für morgen aus.
Luke und ich zusammen auf der Feier. Luke, wie er mich nach Hause bringt. Luke, wie er seine Jacke um mich legt, weil mir kalt ist.
Luke, der mich zum Abschied in seine Arme zieht, in denen ich mich so sicher fühle.Ich werde diese Feier schon überstehen, einfach nur um bei ihm zu sein. Er wird mir ein paar andere Jugendliche vorstellen und auf mich aufpassen. Zusammen werden wir bestimmt Spaß haben.
Zuversichtlich schnappe ich mir mein Handy und tippe die Nummer auf dem Zettel in meine Kontaktedaten ein.
Dann schreibe ich ihm.Ella: Hallo Luke, ich bin's Ella. Ich habe es mir überlegt. Ich werde morgen doch mitkommen.
Nach noch nicht einmal fünf Minuten kommt die Antwort.
Luke: Das finde ich echt cool. Morgen wird bestimmt mega. Ich kann dich ein paar anderen Leuten vorstellen und du lernst ein paar mehr in unserem Alter kennen. Ich holde dich morgen so gegen 10 vor 5 ab. Wir müssen ja nicht gleich die ersten sein. Dann bis morgen. Ich freue mich.
Der letze Satz lässt mein Herz höher schlagen.
Luke freut sich auf mich.

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The boy next door
أدب المراهقينKennst du das, wenn ein einschneidendes Ereignis dein Leben so verändert, dass du nie wieder wie vorher sein wirst? So geht es der 17-jährigen Ella. Nach der Scheidung ihrer Eltern zieht sie sich immer mehr zurück und niemand kann mehr richtig zu...