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Alex: In der anderen Tasche sind nur T-Shirt und Pullover. Dann kümmere ich mich um die andere mit Jeans, Boxershorts und so.

Also erwartet er wirklich, dass ich ihm helfe. Da ich nicht unhöflich sein möchte, folge ich seiner Anweisung und öffne die andere Tasche. Die Klamotten sind allesamt nur unordentlich reingestopft, sodass ich jedes 2 Teil zusammenlegen muss, bevor ich es in die freien Fächer räumen kann.
Bei Alex geht das alles viel schneller und so bin ich gerade mal bei der Hälfte, als seine Tasche leer ist.

Alex: Ha, ich war erster!

Triumphierend hält er mir die leere Tasche unter die Nase.
Ich drehe mich um und mustere die Fächer, die er eingeräumt hat. Ohne ein Wort zu sagen drehe ich mich wieder zu Alex um und ziehe eine Augenbraue hoch.

Alex: Okay, vielleicht war ich schneller, aber dafür ist deins ordentlicher. Leider kann ich dir dann ja aber auch nicht helfen, sonst würde ich ja deine ganze Mühe zunichte machen.

Zuerst denke ich, dass er das nur als Witz meinst, doch als Alex sich demonstrativ aufs Bett setzt, beschwere ich mich.

Ella: Na dann müssen wir das halt üben, mit dem ordentlich zusammenlegen.

Mit dieser Reaktion hat Alex nicht gerechnet.

Alex: Meinst du das jetzt ernst? Soll ich dir wirklich helfen?

Empört stemme ich die Hände in die Hüften.

Ella: Na klar. Ich bin doch nicht dein Putzdienst!

Überrascht von meinem Selbstvertrauen belasse ich es bei diesem Satz.

Murrend quält Alex sich vom Bett und bleibt neben mir stehen.

Alex: Na gut, Blondchen. Dann zeig mir mal wie das geht.

Gekonnt überhören ich das "Blondchen" und beginne langsam das vor mir liegende T-Shirt zu falten.

Alex braucht ungefähr eine Viertelstunde um das ganze zu kapieren. Danach tauschen wir die Rollen. Er legt seine Sachen zusammen und ich sitze auf dem Bett.

Irgendwann steckt Magda den Kopf zur Tür herein. Als sie die Situation erfasst hält sie den Daumen in die Höhe.

Magda: Mensch Ella. Warum warst du nicht schon vor 3 Jahren hier? Dann hätte ich nicht immer alles ordnen müssen.

Genervt dreht Alex den Kopf zu ihr.

Alex: Das klingt ja so, als hätte ich nie Ordnung gehalten.

Magda und ich fangen bei der Bemerkung gleichzeitig an zu lachen.
Ungebremst fliegt das nächstbeste Kissen auf Magda zu. Schnell schließ sie die Tür und es prallt ab.
Von draußen ruft sie nur noch schnell, dass es in circa anderthalbstunden Essen gibt.

Alex: So, Magda ist mir ja entkommen, aber du bist mir schutzlos ausgeliefert.

Erschrocken über diesen Satz schaue ich ihn an.

Ella: Ich hab doch garnichts gemacht.

Alex grinst gemein.

Alex: Oh doch. Du hast mitgemacht und dafür musst du jetzt bezahlen.

Er fegt die mittlerweile leere, zweite Tasche vom Bett und kommt auf mich zu.

Hilfe, was hat er jetzt vor?

The boy next doorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt