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Als ich die Augen öffne blendet mich sofort das Sonnenlicht. Nachdem ich mich daran gewöhnt habe erkenne ich die Struktur des Wohnzimmers.
Scheinbar bin ich letzte Nacht hier eingeschlafen.
Unter der Decke ist es ziemlich warm, sodass ich sie wegstrample. Dabei fällt mein Blick auf die Uhr an der gegenüberliegenden Wand.
Oh man, es ist schon nach 13 Uhr.

Schnell stehe ich auf. Etwas zu schnell und so wird mir kurz schwarz vor Augen. Als ich wieder freies Sichtfeld habe, gehe ich aus dem Wohnzimmer. Dabei fällt mir auf, dass ich immer noch die Klamotten von gestern Abend trage.
So schnell wie möglich will ich sie loswerden. Am liebsten mit den Erinnerungen zusammen.
Aber da nur eine Sache von beiden möglich ist, nutze ich wenigstens die Option meine Kleidung zu wechseln.

In meinem Zimmer wechsel ich zu meiner Jogginghose und einem lockeren T-Shirt.
Heute möchte ich bestimmt keinen Fuß vor die Tür setzten und genau das symbolisiert auch mein Aufzug.

Wieder im unteren Bereich angekommen steuere ich direkt auf die Küche zu. Mein Magen macht sich bemerkbar. Umso erleichterter bin ich, als ich einen Zettel auf dem Tresen finde.

Guten Morgen Ella,
du hast noch so schön geschlafen, dass wir dich nicht wecken wollten. Brötchen findest du in dem Gefäß links von dir. Gegen 15 Uhr komme ich wieder rein. Wenn du bis dahin wach bist, kannst du auch gerne raus in den Stall kommen. Wie du möchtest.
Magda

Im Gefäß finde ich mein Frühstück, welches ich sofort esse.
Danach mache ich mich im Bad frisch und entferne die letzten Spuren von gestern Abend.

Wie auf dem Zettel geschrieben kommt Magda pünktlich um 15 Uhr zurück ins Haus. Wir begegnen uns im Hausflur.

Magda: Guten Mittag Ella. Hoffentlich hast du gut geschlafen. Hast du meinen Zettel schon gefunden?

Ella: Ja, danke.

Magda: Ich gehe schnell duschen, aber danach habe ich Zeit für dich, wenn du möchtest.

Gerne nehme ich das Angebot an. Ich möchte nach gestern mehr über sie erfahren. Peter und Magda haben mich mit offenen Armen hier empfangen und bis jetzt hatte ich so wenig Möglichkeiten mit den beiden Zeit zu verbringen.
Ich setzte mich im Wohnzimmer auf die Couch und blättere durch ein paar Magazine, die auf dem Tisch liegen.

Nach 10 Minuten kommt Magda nach unten.

Magda: Schön, dass wir auch mal Zeit für uns Frauen finden.

Sie zwinkert mir zu und fährt fort.

Magda: Heute habe ich den Rest des Tages frei. Wenn du willst können wir etwas machen.

Ella: Wenn ich ehrlich bin, würde ich heute lieber hier bleiben und die Ruhe genießen. Mein Körper muss erstmal alles verarbeiten.

Verständnisvoll nickt Magda.

Magda: Wenn du das möchtest, dann machen wir das. Mit Füße hochlegen habe ich absolut kein Problem. Wollen wir noch ein paar Folgen von der Serie von gestern gucken?

Da ich gestern nur ein bisschen davon mitbekommen hatte, stimme ich Magdas Vorschlag zu.

Wieso war meine Mutter nur nicht so wie ihre Schwester?

The boy next doorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt