-8-

335 9 0
                                    

Luke: Na dann lass uns doch mal reingehen.

Der Junge macht eine einladende Handbewegung und läuft dann auf die Haustür zu, natürlich grün gestrichen. Magda muss scheinbar einen ganz schönen rot-grün-Tick haben.

Im Hausflur ist es schön kühl und trotzdem fühle ich mich echt wohl. Wir gehen durch einen langen Flur. Auf dem gesamten Weg laufen wir an einem offenen Wohnzimmer und 4 weiteren Türen vorbei. Dann folgt eine Treppe. Leichtfüßig springt Luke die Treppenstufen rauf. Ich jedoch bleibe verzweifelt davor stehen.

Wie zur Hölle soll ich meinen Koffer da alleine hochbekommen ohne gegen jede einzelne Stufe zu knallen?

Als der Junge bemerkt, dass ich ihm nicht folge dreht er sich auf der vorletzten Stufe um. Luke bemerkt meine Situation und kommt schnell wieder nach unten.

Luke: Sorry, tut mir voll Leid. Kann ich dir helfen? Ich hab da echt nicht dran gedacht. Weißt du, ich bin hier echt selten weg und wenn dann nur mit ner kleinen Tasche weil ich eh wieder in 2 Tagen zurück sein muss. Aber ich will dich ja nicht gleich volltexten.

Ella: Hey, alles gut. Danke für das Angebot. Ich will nur nicht gleich am ersten Tag die Treppe kaputt machen.

Der Junge grinst schief. Daraufhin greift er meinen Koffer und trägt ihn so, als wäre es nix schweres, nach oben. Ich folge ihm schnell mit meiner kleinen Tasche. Oben eröffnet sich mir ein ebenso langer Flur, nur dass dieser mit Teppich ausgelegt ist. Langsam folge ich Luke über den flauschigen Fußbodenbelag. Vor einem Zimmer in der Mitte des Flurs bleibt er stehen. Der Junge lässt mir den Vortritt und so stelle ich meine Tasche ab und öffne die Tür.

Total entgeistert trete ich in den Raum ein. Der Boden ist mit Laminat ausgelegt und die Wände sind in einem zarten organe gestrichen. In der Mitte des Raumes steht ein großes Bett, fast schon ein Doppelbett. Davor liegt auf beiden Seiten ein kleiner, flauschiger beigefarbender Teppich. An der linken Wand steht ein hellbrauner Schrank welcher zur Hälfte von einem Spiegel überzogen ist. Auf der rechten Seite befindet sich ein Tisch mit Stuhl. Darauf liegt ein kleiner Zettel:

Hallo Ella,
ich freue mich sehr, dass ich dich endlich mal auf unserem Hof begrüßen darf. Falls du irgendetwas brauchst kannst du immer zu mir kommen. Ich hoffe, dass du dich hier, trotzdem das ganze hier ohne deine Zustimmung stattfindet, wohlfühlt. Deine Mutter hatte mich als erstes gefragt und ich wollte dir sonstige Übel ersparen. Hier auf den Land kannst du viel mehr machen als du denkst. Luke, unser Nachbarsjunge, ist fast immer zuhause. Er wohnt einfach die Straße rauf und dann denn Hof rechts. Den Internetanschluss findest du direkt unter dem Schreibtisch, ich habe dir das Kabel dahingelegt. Dein Zimmer können wir natürlich noch verändern wenn es dir nicht gefallen sollte, aber fürs erste sollte es denke ich reichen. Mach's dir einfach bequem und richte dich ein. Heute steht nichts weiter an. Den Rest können wir dann ja am Abendbrottisch besprechen. Essen gibt es wahrscheinlich ab 18 Uhr.
Bis dahin schau dich einfach um
Magda

The boy next doorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt