In Hamburg angekommen musste ich aus dem ICE raus und auf die Regio umsteigen. Diese brachte mich dann irgendwie bis nach Flensburg und von dort aus fuhr ich dann mit anderen Zügen und zwei Bussen bis in ein Kaff auf der Westseite von Schleswig-Hollstein.
Als der Bus weiterfuhr stand ich mutterseelenallein neben einer Kuheweide und weit und breit war niemand zu sehen.
Meine Mutter hatte mir noch schnell die Nummer von ihrer Schwester in die Hand gedrückt und so verusuchte ich verzweifelt Netz zu finden. Ich lief also über die Straße und hielt mein Handy demonstrativ in die Höhe. Auch von dem nahenden Traktorgeräusch ließ ich mich nicht stören. Erst als das Fahrzeug direkt neben mir zum Stehen kam drehte ich mich langsam um.
Auf dem Gefährt saß ein braunhaariger Junge in meinem Alter. Vor Überraschung erstarrte ich praktisch zu einer Salzsäule. Erst als er zu grinsen anfing und mit belustigte Stimme fragte, ob man in der Stadt immer so versuchte zu telefonieren fiel mir auf, dass mein Arm inklusive Handy immer noch in die Höhe gestreckt war. Peinlich berührt zog ich meinen Arm schnell an mich und schaute betreten zu Boden.
Der Junge sah das scheinbar als eine Einladung, denn er sprang von dem grünen Traktor und stellte sich vor mich. Er war locker 1 oder 1 1/2 Köpfe größer als ich und so musste ich hochgucken um sein Gesicht sehen zu können. Er hatte große, braune Augen und volle Lippen. Über die Nase zogen sich Sommersprossen und sobald er wieder anfing zu grinsen schienen sie fast ein bisschen zu leuchten.Luke: Hey, ich bin Luke. Ich habe die Aufgabe bekommen dich hier abzuholen. Warte, du bist doch Ella, oder?
Ich schaute wieder zu Boden, da ich seinem neugierigen Blick nicht standhalten konnte und nickte nur.
Luke: Na dann vermute ich mal, dass diese Tasche da drüben auch zu dir gehört.
Wieder grinste er und ich nickte nur. Flink lief er über die Straße und hiefte meine Tasche auf den Anhänger, der sich an dem Traktor befand. Mit spielender Leichtigkeit wuchtete er das schwere Ding darauf.
Als er dies erledigt hatte stieg er wieder auf den Fahrersitz und sah mich erwartungsvoll an.Luke: Keine Angst ich beiße nicht.
Sagte er nur und seine Augen zuckten als er schmunzelte. Unschlüssig stand ich da.
Ella: Ich habe aber keine Ahnung wie ich da hoch kommen soll.
Überraschung zeichnete sich in Luke's Gesicht ab. Doch im nächsten Moment grinste er schon wieder und hielt mir eine Hand hin.
Luke: Du steigst einfach zu mir mit hoch und stezt dich dann auf den Sitz links neben mir.
Diesen Platz hatte ich bis jetzt noch nicht gesehen, da der Junge direkt davor saß. Zögernd griff ich nach seiner Hand und ließ mich mit seiner Hilfe neben den Fahrersitz ziehen. Erstaunlicherweise war es echt gemütlich.
Luke: Können wir los?
Auch wenn ich mich auf diesem Gefährt nicht komplett sicher fühlte nickte ich. Luke schaltete den Motor wieder ein und wir zottelten die Hauptstraße weiter hinunter.
Ich war gespannt wo er mich hinbringen würde.
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The boy next door
Teen FictionKennst du das, wenn ein einschneidendes Ereignis dein Leben so verändert, dass du nie wieder wie vorher sein wirst? So geht es der 17-jährigen Ella. Nach der Scheidung ihrer Eltern zieht sie sich immer mehr zurück und niemand kann mehr richtig zu...