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In Haselund angekommen müssten wir noch ein Stück an der Bundesstraße entlang und dann sind wir da. Vor dem Eckgebäude stehen schon eine Menge Menschen. So viele, wie dort auf einem Haufen stehen, habe ich in den letzten Tage nicht gesehen.
Laute Musik dröhnt aus dem Inneren, sodass selbst draußen an den Stehtischen  manche sich zu der Musik bewegen.

Luke: Komm, lass uns rein gehen. Bestimmt stehen die anderen auch schon drinnen.

Er greift meine Hand und zieht mich zwischen den Tische durch zum Eingang.

Ella: Welche anderen?

Ich muss meine Stimme schon heben um gehen die Musik anzukämpfen.

Luke: Ich habe mich mit ein paar Freunden hier verabredet. Aber man kennt eh fast immer alle, also wird es nicht lange dauern, bis wir angesprochen werden.

Über meine Freude, Zeit mit ihm zu verbringen, hatte ich ganz vergessen, dass Luke auch noch andere Freunde hat mit denen er sich hier treffen kann.
Meine Schritte werden immer langsamer je näher wir dem Tisch kommen, auf den Luke zusteuert.
Nach ein paar Metern bemerkt er es und dreht sich zu mir um.

Luke: Du brauchst keine Angst zu haben, die sind alle echt okay. Alles Freunde aus der Schule oder den Nachbardörfern in unserem Alter.

Mit diesen Worten dreht er sich wieder um und läuft weiter. Kurz bevor wir ankommen lässt er meine Hand los.

Die ersten Jungs gehen auch schon auf ihn zu. Sie begrüßen sich alle mit Handschlag. Die anwesenden Mädchen bekommen alle eine kurze Umarmung. Ich stehe daneben und weiß nicht so recht, wie ich mich in das Spektakel einbauen soll.

Luke: Leute, dass ist Ella. Sie ist über die Sommerferien bei Hansens untergebracht.

Erleichtert darüber, dass Luke meine Vorstellung übernommen hat lächel ich unsicher in die Runde. Sowohl die Jungs als auch die Mädchen mustern mich kurz eindringlich, nur um Luke dann in ihre Mitte aufzunehmen.
Er zieht mich mit zu sich und so quetschen wir uns zu 6 auf die Sitzbank um die Tischplatte.
Sofort wird Luke in das Gespräch eingebunden. Es geht um irgendeinen Neubau einer Straße und den Protest der Dorfbewohner dagegen.
Gleich das erste Thema und ich kann nicht mitreden, denke ich mir.
Nach ein paar Minuten stehen die 4 Jungs, die mit am Tisch sitzen auf und fragen Luke, ob er mitkommen kann um was Flüssiges holen. Er folgt der Truppe und ich bin alleine mit den 3 Mädchen, die mit um den Tisch standen.

Nun setzten sie sich zu mir. Still schaue ich auf meine Hände um ihren Blicken auszuweichen. Doch irgendwie funktioniert das nicht so ganz, denn eine spricht mich direkt an.

Jamie: Hallo Ella. Ich bin Jamie. Du bist also die Neue hier. Hat Luke dir schon die drei goldenen Regeln erklärt?

Verwirrt schaue ich das ebenfalls blonde Mädchen an.

Ella: Was denn für Regeln?

Jamie: Na, es gibt hier drei Regeln mit denen du vermeiden kannst dir Feinde zu machen. Hör besser zu, sonst läufst du nachher noch direkt in ein Fettnäpfchen.

Das Mädchen rutsch noch ein Stück näher an mich ran.

Jamie: Pass auf. Erste Regel: Niemand im Raum darf kürzere Klamotten tragen als ich. Das hast du ja schonmal bestanden, denn mit dem Ausschnitt wirst du hier keine Jungs aufreißen. Zweite Regel: Wenn ich aus dem Raum gehe folgen mir alle Mädchen an meinem Tisch. Heißt du gehörst heute dazu. Fühle dich schon einmal geehrt. Und dritte Regel: Keiner fässt meinen Ex an.

Eingeschüchtert von Jamies eisblauen Augen und der schneidenden Stimme will ich heute Abend keine Fehler machen.

Ella: Und wer ist dein Exfreund?

Jamie: Na, natürlich der Braunhaarige da drüben. Er ist mit Abstand der heißeste und zuvorkommenste Junge im Umkreis von 10 km. Er ließt seiner Freundin einfach jeden Wunsch von den Augen ab. Wir waren 4 Monate zusammen. Ich weiß, dass er immer noch auf mich steht. Du wirst schon sehen. Nachher versucht er sich wieder an mich ranzumachen. Ich entspreche halt einfach seinem Beuteschema. Er steht auf Bloni's. Also Finger weg, Kleine!

Während ihrer Predigt starre ich unendwegd den Jungen an, den sie meint.

Bitte lass das nicht wahr sein!

The boy next doorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt