...: Sagt mal Mädels, was gibt es da denn so zu lachen.
Erschrocken fahre ich herum und sehe eine ältere Frau mit roten, zusammengebundenen Haaren.
Leonie: Mama, was machst du denn hier?
Scheinbar ist diese Frau also Lukes und Leonies Mutter. Auch sie hat ein herzliches Lächeln und kommt freudestrahlend auf mich zu.
Jenny: Hallo Ella. Ich bin Jenny. Wie du bestimmt schon geschlussfolgert hast bin ich hier die Chefin auf dem Hof. Mein Sohn Luke hat dich ja gestern zu Magda gebracht und Leonie, meine Tochter, hast du ja auch schon kennengelernt. Ich wollte einfach nur mal Hallo sagen und mich auch vorstellen. Du wirst sehen, im Handumdrehen kennst du das ganze Dorf.
Ich lächele und bekomme diesmal sogar ein paar Worte heraus. Diese Angewohnheit mit dem Wortschwall haben scheinbar alle hier.
Ella: Ja, die bin ich. Luke wollte, dass ich im beim kochen helfe, aber dann hat mir Leonie die Kälber gezeigt.
Jenny: Ach ja, wir essen gleich Mittag, wenn du willst kannst du solange noch hierbleiben. Wir räumen nur noch schnell alles provisorisch zusammen und kommen dann auch. Leonie, kannst du mir kurz helfen?
Und so verschwinden die beiden Frauen und ich stehe ganz alleine am Gatter.
Den Weg zurück zur Küche hatte ich mir gemerkt. Und so laufe ich durch den Stall bei den Kälbern vorbei und stehe wieder vor dem Bauernhaus. Unschlüssig, ob ich reingehen soll oder nicht beschließe ich kurz draußen zu warten und wenn dann keiner kommt gehe ich schonmal rein.Doch zum Glück wird mir die Entscheidung durch zwei Männer abgenommen, die schwatzend an mir vorbei ins Wohnhaus laufen. Beide haben Latzhosen an und wechseln die dreckigen Gummistiefel gegen eine Art Hausschuhe bevor sie den Flur betreten.
Ich warte noch kurz und laufe dann ebenfalls in das Haus. Die Männer sehe ich nicht mehr und so bleibt mir nichts anderes übrig, als in die Küche zu gehen.
Luke steht am Esstisch und legt Besteck und Servierten für jeden hin.Luke: Oh, hallo Ella. Da bist du ja wieder. Leonie hat dich ja scheinbar ganz schön in Beschlag genommen.
Ella: Ja, aber alles halb so wild. Kann ich dir noch irgendwie helfen?
Zwar verneint der Junge meine Aussage, doch er scheint nicht böse darüber zu sein, dass ich nicht mehr geholfen habe.
Luke stellt die Töpfe auf den Tisch und füllt die kleinen Fleischstücken aus der Pfanne in eine Schüssel.
Danach setzt er sich auf die Sitzbank an der Wand.Luke: Setzt dich doch schon mal. Der Rest müsste auch gleich auftauchen.
Ella: Wo darf ich mich den hinsetzten? Ich will ja keinem seinen Platz wegnehmen.
Der Junge grinst auf einmal frech.
Luke: Na wenn das so ist, dann ist glaube ich leider nur noch ein Platz neben mir frei. Wie schade.
Unsicher, ob das jetzt ein Flirtversuch war oder nicht setze ich mich mit ein bisschen Abstand neben ihn hin.
Da hört man auch schon laute Gespräche vom Flur und Leonie, Jenny und drei weitere Männer kommen in die Küche.Wie ich später erfahre handelt es sich bei den zwei Männern, die vorhin über den Hof gelaufen sind, um die zwei Stallhelfer Jonas und Tim. Beide sind gerade mit ihrer Ausbildung als Landwirt fertig geworden und sind diesen Sommer über auf dem Hof angestellt. Sie schlafen in zwei leeren Zimmern mit im Haus.
Der dritte Mann ist der Vater von Leonie und Luke. Er stellt sich als Klaus vor. Im Gegensatz zum Rest der Familie ist er mehr ein stiller Geselle und sehr wortkarg. Später erfahre ich, dass er ein waschechter Ostfriese ist und so nun einmal groß geworden ist. Als Kompromis nach der Hochzeit sind Jenny und er dann hierhergezogen, da der Ort in der Mitte zwischen ihren Heimaten liegt.Beim Essen wir viel geredet und gelacht und ich fühle mich einfach nur zugehörig.
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The boy next door
Teen FictionKennst du das, wenn ein einschneidendes Ereignis dein Leben so verändert, dass du nie wieder wie vorher sein wirst? So geht es der 17-jährigen Ella. Nach der Scheidung ihrer Eltern zieht sie sich immer mehr zurück und niemand kann mehr richtig zu...