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Der nächste Tag, Samstag, beginnt angenehm ruhig. Magda ist noch zum Frühstück unten. Danach habe ich den Fehrnseher inklusive Wohnzimmer für mich. Mittlerweile fühle ich mich so wohl, dass ich mir morgens gar nicht erst die Mühe mache die Schlafklamotten auszuziehen.
Ob ich nun in Jogging- oder Schlafanzughose rumlaufe ist mir relativ egal. Solange ich nicht aus dem Haus gehe ist alle okay.

Inzwischen habe ich richtig gefallen an der Serie von Magda und Peter gefunden und schaue nun die ersten Staffeln um mitreden zu können. Gegen 12 Uhr mittags fängt mein Magen wieder an zu grummeln und ich mache mir ein Paar Brote in der Küche. Durch die Musik aus dem Radio bekomme ich erst relativ spät mit, dass ein schwarzes Auto auf den Hof gefahren ist.
Komisch, denke ich, wer könnte denn um diese Zeit zu Besuch kommen?

Als der Fahrer nach 5 Minuten immer noch nicht ausgestiegen ist verliere ich das Interesse. Schließlich wartet ja die finale Folge der 2. Staffel auf mich.

Schnell bin ich wieder auf dem Sofa in eine Decke eingekuschelt. Ein, zwei Krümel fallen von den Broten auf die Decke, doch das stört mich nicht.

Auf einmal schrecke ich durch eine Stimme hinter mir hoch.
Ich drehe mich um und blicke in zwei grüne Augen.

Ella: Wie bist du hier reingekommen und wer bist du?

Reflexartig ziehe ich die Decke bis unter meine Kopf und nehme eine Schutzhaltung ein.

...: Genau das gleiche könnte ich dich auch fragen. Was machst du in meinem Haus?

Verwundert über den letzten Satz lockere ich die Anspannung in meinen Armen leicht.

Ella: Dein Haus? Aber es gehört doch Magda und Peter. Wie bist du denn jetzt überhaupt hier reingekommen?

Demonstrativ zieht mein Gegenüber einen Schlüsselbund aus seiner Hosentasche und schwenkt ihn vor sich her.

...: So, jetzt habe ich eine Frage von dir beantwortet. Jetzt kannst du mir sagen, was du hier machst.

Ich stehe auf, um mich etwas größer zu machen. Auf der Couch, im sitzen, habe ich mich gerade sehr unwohl gefühlt.
Dabei habe ich leider vergessen, dass ich immer noch meine Schlafsachen trage und so fängt der Junge an zu schmunzeln.

...: Also scheinbar musst du ja über Nacht hier gewesen sein, sonst würdest du hier nicht so stehen.

Das ganze ist mir voll peinlich und ich merke wie mir die Hitze ins Gesicht steigt. Um davon abzulenken beantworte ich seine Frage. Dabei versuche ich meiner Stimme einen möglichst selbstbewussten Klang zu verleihen.

Ella: Ich wohne hier. Da muss ich mich nicht rechtfertigen.

Der Gesichtsausdruck des Jungen schlägt um in Verwunderung.

...: Moment mal, dich kenne ich doch. Du bist die vom Deich. Die, der ich meine Jacke gegeben habe.

Genau in diesem Augenblick fällt mir auch wieder ein, woher ich diese leuchtenden, grünen Augen kenne.

Aber wie zur Hölle hat mich der Junge gefunden und was will er jetzt von mir?

The boy next doorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt