Voller Vorfreude auf morgen schlafe ich ein.
Und auch am nächsten Tag sehe ich wahrscheinlich aus wie ein grinsende Honigkuchenpferd.
Beim Frühstück fällt Magda auf, dass sie mal wieder einkaufen müsste. Ich begleite sie. Zusammen kaufen wir auch gleich eine Arbeitshose, 3 T-Shirts und ein paar Gummistiefel für mich.Als wir zurückkommen ist es schon 13 Uhr.
Noch 4 Stunden zu überbrücken.
Peter bietet mir an, gleich die neuen Sachen im Stall einzuweihen und so helfe ich ihm noch bei den Kühen.
15 Uhr.
Noch 2 Stunden bis Luke mich abholt.
Magda nutzt die eine Stunde davon um mir den kleinen Hühnerstall zu zeigen, der sich rechts neben dem Haus, zwischen ein paar Tannen versteckt, befindet. Gemeinsam misten wir dort etwas aus und sorgen für allgemeine Aufruhe.
In die gerate dann auch ich, als ich bemerke, dass Luke mich schon in einer halben Stunde abholt.16:20 Uhr.
Schnell renne ich ins Bad um mich zu duschen. Meine Haare lasse ich offen über meine Schultern fallen.
Als ich in mein Zimmer komme stehen die Zeiger auf 16:40 Uhr.
Panisch öffne ich den Kleiderschrank, nur um zu bemerken, dass ich keine Ahnung habe, was ich zu dieser Fete tragen soll.
Kommt man da eher in normalen Klamotten an oder sollte ich mich doch etwas schicker machen? Und für welche Option würde ich überhaupt was nehmen?Völlig überfordert mit der Situation stehe ich 5 Minuten vor dem Schrank ohne auch nur irgendeine Entscheidung zu treffen. Dann greife ich zu einem hellblauen Oberteil mit rundem Ausschnitt. Dieser sitzt genau perfekt und zeigt keineswegs zu viel von meiner Oberweite. Nun fehlt noch das Unterteil. Da ich nur Jeans mithabe müsste ich mich in Kombination mit dem T-Shirt für eine von ihnen entscheiden.
Was aber, wenn alle andern dort in todschicken Kleidern auftauchen?Ein Klopfen an der Tür nimmt mit die Entscheidung für einen kurzen Moment ab. Ich öffne die Tür und stehe Luke gegenüber. Er trägt eine schwarze Jeans, ein dunkelblaues T-Shirt und darüber ein lässiges, komplett aufgeknöpftes Hemd.
Ella: Man bin ich froh, dass du da bist. Ich habe keine Ahnung was ich dazu anziehen soll? Ist alles mehr so festlich oder eher locker?
Luke tritt durch die Tür und lächelt mich an.
Luke: Hallo erstmal. Ich glaube so stürmisch hast du mich noch nie begrüßt.
Daraufhin umarmt er mich wie gestern. Nur der Wangenkuss bleibt heute leider aus.
Ich drehe mich also wieder zum Schrank um und werfe Luke durch den Spiegel einen fragenden Blick zu.Luke: Such du dir doch erst einmal ein Oberteil raus und dann kümmern wir uns um das Unterteil.
Ich präsentiere Luke das hellblaue Oberteil. Zufrieden nickt er.
Ella: Und jetzt? Welche Jeans soll ich dazu anziehen? Ich habe nur 3 und eine davon muss ich ja nehmen.
Luke: Muss du garnicht.
In diesem Moment holt er eine Tüte hinter seinem Rücken hervor. Durch den Stress ist sie mir die ganze Zeit nicht aufgefallen. Demonstrativ langsam öffnet der Braunhaarige sie und greift hinein. Heraus holt er ein schwarzes Bündel, was sich als Rock entpuppt.
Ella: Aber....das ist ja der Rock aus dem Laden. Der Skaterrock, zu dem ich nein gesagt hatte.
Luke schaut mich mit einer Mischung aus Stolz und Schuldbewusstsein an.
Luke: Ich weiß. Das war auch der Grund, warum ich gestern nochmal zurück bin. Mir ist dieses Bild von dir in diesem Rock nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Ich musste ihn einfach kaufen. Zieh ihn doch mal dazu an. Wenn er dir dann immer noch nicht gefällt, oder du dich unwohl fühlst, kann ich ihn ja immer noch zurückbringen.
Ella: Aber...
Luke: Kein Aber. Bitte versuche es einfach für mich.
Seine Stimme wird weicher und so kann ich ihm die Frage nicht verneinen. Geschlagen nehme ich ihm den Rock aus der Hand und verschwinde mit dem Oberteil durch die Geheimtür in das Bad nebenan.
Leider muss ich zugeben, dass die Kombination aus dem Oberteil und dem Skaterrock echt gut aussieht. Ich beschließe in Gedanken, Luke später nach dem Preis zu fragen und es ihm zurückzugeben.
Fertig trete ich wieder in mein Zimmer.
Luke: Und, was habe ich dir gesagt. Du sieht damit schön, cool und auch ein bisschen heiß aus. Aber nicht zu viel.
So viele Komplimente auf einmal bringen mich wieder ganz in Verlegenheit. Doch dafür haben wir keine Zeit mehr. Ich schnappe mir meine Tasche mit Handy und Portmonnai und folge Luke nach unten.
Wir sagen noch Magda und Peter Tschüss. Beide überlegen, ob sie später dazu stoßen und wünschen uns deswegen schonmal einen schönen Abend.Gemeinsam treten wir hinaus in die frische Abendluft und machen uns auf den Weg nach Haselund.
Oh mann, warum mache ich das ganze hier nur? Ach ja, einfach nur um Zeit mit Luke zu verbringen.

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The boy next door
Fiksi RemajaKennst du das, wenn ein einschneidendes Ereignis dein Leben so verändert, dass du nie wieder wie vorher sein wirst? So geht es der 17-jährigen Ella. Nach der Scheidung ihrer Eltern zieht sie sich immer mehr zurück und niemand kann mehr richtig zu...