-73-

136 5 0
                                    

~Ella~

Luke schaut mich verständnislos an.

Luke: Warum hast du geglaubt, dass ich dich nicht mehr sehen wollte?

Ich druckse herum.

Ella: Naja. Zuerst das mit Jamie. Und dann bist du aus deinem Zimmer geflohen. Die Zeichnung war total verkrakelt. Da dachte ich, dass du sie vor dem Abend gemalt hattest und sie dann nicht mehr sehen wolltest, sodass du sie übermalt hast.

Ich breche ab. Als ich wieder in Lukes Augen schaue kann ich darin nur pure Zuneigung erkennen. Er beginnt mit sanfter Stimme zu sprechen.

Luke: Ach Ella. Ich wollte dich am liebsten jede Stunde sehen. Am liebsten zum Hof rüberrennen, mit dir reden und dich endlich wieder bei mir haben. Wie konntest du nur denken, dass ich dich vergessen wollte, du Dummerchen?

Während seines Monologs stiehlt sich ein kleines Lächeln auf mein Gesicht.

Luke: Und selbst wenn ich dich hätte vergessen wollen, dann würde das nie funktionieren. Ein Mädchen wie dich kann man nicht vergessen. Du hast dich in mein Herz gestohlen und immer wenn wir uns gesehen haben ein Stück mehr von mir eingenommen. Ich hoffe so sehr, dass du mir verzeihen kannst.

Ich schmelze dahin und all die Sorgen, all der Schmerz der letzten Tage ist wie weggefegt.
Luke will mich. Er wollte nie etwas von Jamie oder mich mit Absicht verletzten. Er mag mich.
Mein Lächeln wird immer breiter und in meinen Augen tanzen bestimmt Herzchen.

Lukes Blick sendet eine ganz ähnliche Botschaft aus. Ich bin so in meiner Glücksblase gefangen, dass ich erst als Lukes Nasenspitze meine berührte merke, dass er mir näher gekommen ist. Und dann senken sich seine Lippen auf meine. Zunächst nur ganz zaghaft, so als wolle er mich um meine Einverständnis bitte. Stumm gebe ich ihm diese und komme Luke mit meinem Kopf ein Stück entgegen.

Es ist mein erster Kuss und alles fühlt sich perfekt an.
Als wir uns voneinander lösen ist Lukes Blick verschleiert und sein Atmen geht abgehackt.

Luke: Wow Ella. Das war...

Ella: Atemberaubend? Unglaublich? Weltbewegend?

Er lacht laut auf.

Luke: So hätte ich es jetzt nicht beschrieben. Aber ja. Eine Mischung aus allem drei.

Dann küsst er mich noch einmal und nocheinmal.

Luke: Sorry, aber ich muss einfach sichergehen, dass es sich hierbei nicht um einen Traum handelt.

Glücklich schmiege ich mich an ihn. Doch irgendwann wird es auch mit seiner Jacke zu kalt und wir beschließen zurück zu der Party zu gehen.
Auf der Stallgasse bleibt Luke noch einmal stehen.

Luke: Aber eins musst du mir erklären. Ich bin Sonntag hier hergekommen um mit dir zu reden und habe dich und Alex gesehen. War da was zwischen euch?

Fieberhaft überlege ich was am Sonntag gewesen ist. Sein Treffen mit Jamie. Sein Treffen mit Jamie und... Schlagartig fällt mir ein was er meinen könnte.

Ella: Alex hat sich mit Jamie getroffen. Allerdings wollte er ihr dabei nur eins auswischen. Zum Abschied wollte er dann einen Wangenkuss von mir als eine Art Glücksbringer.

Luke stöhnt genervt auf.

Luke: Das ist so typisch, dass ich genau in dem Moment aufgetaucht bin!

Dann wird sein Blick wieder ganz sanft und er zieht mich an sich heran.

Luke: Und sonst war da wirklich nichts?

Ich könnte es ihm übel nehmen, dass er erneut nachfragt, aber da ich mir ausmalen kann wie ich in so einer Situation regiert hätte, beschwichtige ich ihn erneut.

Ella: Nein. Alex hat mir zwar gestern Abend gestanden, dass er sich durchaus mehr zwischen uns vorstellen könnte, aber ich habe dies verneint. Ich musste immerzu an dich denken und ganz ehrlich, ich würde es auch ein bisschen komisch finden mit dem Stiefsohn meiner Tante zusammen zu sein.

Dabei lache ich wieder etwas. Es fühlt sich so gut an endlich wieder glückliche Gefühle zulassen zu können.

Luke: Würde es denn auch komisch für dich sein mit dem Sohn der besten Freundin deiner Tante zusammen zu sein?

Seine Stimme klingt unsicher und rau als er mir diese Frage stellt.
Ich brauche einen Moment um zu verstehen was er von mir will. Dann starre ich ihn mit einer Mischung aus Ungläubigkeit und pure Glück an.

Ella: Du willst mit mir zusammen sein???

Grinsend nickt Luke.

Luke: Ich könnte mir gerade nichts schöneres vorstellen. Also?

Als Antwort stelle ich mich auf Zehenspitzen und berühre seine Lippen mit meinen genauso vorsichtig wie er es vorhin getan hatte. Als wir um wieder voneinander lösen strahle ich ihn an.

Ella: Ja! Ja, verdammt! Natürlich will ich das!

Endlich hatte ich mit ihm gesprochen. Endlich wussten wir beide wie die Tage für uns gelaufen waren. Endlich hatten wir unsere Gefühle ausgesprochen. Endlich hatte ich Klarheit.

The boy next doorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt