Die nächsten 2 Schultage verliefen relativ ruhig. Weder die Lehrer noch die Schüler hatten noch richtig Lust auf Unterricht und so schauten wir gefühlt alle 3 Blöcke einen Film.
Meine Mutter blieb auch die folgenden Tage sehr nachdenklich und still, aber da ich sie nicht nerven wollte fragte ich sie nicht mehr warum.
Am Donnerstag vor den Sommerferien ruft sie mich dann zu sich ins Wohnzimmer. Ohne böse Vorahnungen zu haben setzte ich mich zu ihr auf das Sofa. Erst als sie mich mit einem ernsten Blick ansieht verstehe ich, das das folgende Gespräch sehr wichtig wird.
Mom: Hör mal Ella. Dir ist ja bestimmt aufgefallen, dass ich in den letzten Tagen viel überlegt habe. Nun, es ist so, dass ich mir sehr viel Sorgen um dich mache. Seitdem dein Vater und ich geschieden sind bist du sehr zurückgezogen und lässt niemanden mehr so richtig an dich ran. Ich hatte am Anfang auch einige Gespräche mit Lehrern aus deiner Schule darüber. Wir wissen beide, dass es an diesem Ort angefangen hat. Zusammen mit den Lehrern und einem Psycholgen, den ich zu Rate gezogen habe, habe ich nun entschieden dich zunächst aus dieser feindlichen Atmosphäre zu nehmen.
Ella: Und was genau meinst du jetzt damit? Ich meine das ganze ist vier Jahre her. Wenn du mich jetzt auf eine andere Schule schicken willst kommt das ein bisschen spät. Jetzt in der 11 werde ich ganz bestimmt nicht wechseln.
Mom: Nein Liebes. Davon rede ich garnicht. Ich, nun ja, wie soll ich es sagen. Deine trübe und stille Art lässt das ganze Haus hier noch leerer wirken. Ich denke immerzu daran was ich damals hätte ändern können und es belastet mich jedes mal sehr. Es ist soviel von dir verloren gegangen und ich habe mich zunächst damit abgefunden. Aber auf Dauer kann ich das einfach nicht. Ich ertrage es einfach nicht meine Tochter so zu sehen. Es tut mir Leid Ella.
Vor Schock wusste ich garnicht was ich sagen soll. Meine Mutter redet ja so, als ob sie damals das Opfer gewesen war. Als ob sie jeden Tag durch die Hölle gehen musste. Tag für Tag, Woche für Woche, Monat für Monat.
Ella: Und was genau willst du mir jetzt damit sagen? Willst du mich wegschicken? Wo soll ich den bitte hin? In ein Heim, oder was?
Die letzte Frage schrie ich fast. Ich war so aufgebracht. Meine eigene Mutter. Meine eigene Mutter will mich nicht mehr bei sich haben. Wie kann sie mir das nur antun?
Mom: Beruhige dich Schatz. Natürlich werde ich dich nicht in ein Heim stecken. Auch wenn ich dir das jetzt alles gesagt habe liebe ich dich immer noch. Du bist meine einzige Tochter. Nein Ella, ich werde dich nicht zu fremden Personen geben. Also naja....
Ella: Was naja? Wo soll ich verdammt nochmal hin? Warum willst du mich jetzt auf einmal loswerden?
Mom: Ella. Bitte. Ich will dich nicht loswerden. Du sollst nur zu deiner Tante aufs Land.
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The boy next door
Teen FictionKennst du das, wenn ein einschneidendes Ereignis dein Leben so verändert, dass du nie wieder wie vorher sein wirst? So geht es der 17-jährigen Ella. Nach der Scheidung ihrer Eltern zieht sie sich immer mehr zurück und niemand kann mehr richtig zu...