-Epilog-

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~Ella~

Die Wochen nach meinem Geburtstag  vergingen wie im Fluge. Ich war jeden Tag mit Luke zusammen und genoss seine Anwesenheit immer mehr. Jeden Tag gab er mir ein Stück Sicherheit zurück, was mir meine Mom und die Scheidung genommen hatte.

In der dritten Woche raffte ich mich sogar dazu auf meine Mom erneut anzurufen. Jedoch erfolglos.
Nach ein paar Tagen erzählte mir dann Magda, dass meine Mutter sie kontaktiert hatte. Sie hatte wohl erzählt, dass sie einen neuen Mann kennengelernt hatte und das sie sich schon freute mich ihm bekannt zu machen.
Bei der Vorstellung wurde mir speiübel. Ich wollte keinen neuen Mann kennenlernen.

In diesem Moment habe ich mich das erste Mal aktiv damit auseinandergesetzt, dass ich nach den Sommerferien wieder zurück musste. Weg von all diesen wunderbaren Menschen. Weg von Luke. Selbst weg von Alex, der mir mittlerweile ein guter Freund und "Stiefcousin", wie er es gerne nennt, geworden war.

Ich wollte das nicht! Ich konnte das nicht!

Als ich es laut aussprach beichtete auch Magda mir, dass sie sich ein Haus ohne mir garnicht mehr vorstellen konnte. Irgendwann, so sagte sie, hatte sie aufgehört mich als die Tochter ihre Schwester zu sehen und mich irgendwie als ihre eigene akzeptiert.

Genau dieses Gespräch und ein weiteres Telefonat mit meiner Mutter, in der sie mir erzählte, dass sie mein Zimmer und ihr Schlafzimmer getauscht hätte, da es ihrem Neuen besser gefiel, führten dazu, dass ich den Wunsch verspürte für immer bei Magda und Peter und Luke zu bleiben. Natürlich wollte ich irgendwann auch auf eigenen Beinen stehen, aber jetzt war das hier mein Zuhause geworden.

Zunächst reagierte meine Mutter ungehalten auf meinen Wunsch, aber nach ein paar Telefonaten mit ihrer Schwester und einem kurzen Besuch auf dem Hof willigte sie ein.

Zwar läuft der ganze Papierkram mit der Erziehungsberechtigung noch, aber eine Sache hatte wenigstens geklappt.

Ich werde heute meinen ersten Schultag an meiner neuen Schule haben. An Lukes Schule.
Gemeinsam fahren wir hin. Vor dem Schulgebäude küsst mich Luke noch einmal. Mittlerweile ist dies zu einer der schönsten Sachen auf der Welt geworden. Ich fühle mich so wohl und habe endlich eine liebevolle Familie und Freunde um mich herum, die mich unterstützen und mich so akzeptieren wie ich bin.

Und ich habe in Luke einen fantastischen Freund gefunden. Wir lernen uns noch jeden Tag besser kennen, aber ich weiß schon jetzt, dass uns nach dem Drama auf der Dorffete nichts mehr so schnell trennen kann.

Trotzdem haben wir beschlossen die nächsten Monate einen großen Bogen um genau diese Dorffete zu machen.
Man will ja keine bösen Geister beschwören.

Ende

The boy next doorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt