Als ich nach dem Mittagessen in meinem Zimmer angekommen war, hatte ich sofort meine Peitsche herraus geholt und die Tür geschlossen.
Zu viele Sünden hatte ich heute bereits begangen. Ich zog meinen Pullover und die Hose aus und stelle mich in Unterwäsche wieder vor die Wand den Blick an das Kreuz geheftet.
Ich holte aus.
Einmal für die NikeSchuhe.
Einmal für das i phone.
Einmal für die Lüge an George.
Einmal für die Lüge an Bruder Benedikt.
Einmal für den Gedanken über ihn.
Und fünfmal für diesen unglaublichen Gedanken heute in Mathe.
So etwas hatte ein Mönch nicht zu denken.
Nachdem ich fertig war, kam ich das erste mal seit einer Woche wieder dazu, die Peitsche zu reinigen. Zum Glück war gutes Wetter und alle waren draußen.
Ich ließ meinen gereizten rücken noch kurz etwas erholen bevor ich mir meine Kutte über zog und mich auf die suche nach dem Bußgürtel machte.
Ich war mir ziemlich sicher, dass er - bei uns - nicht wirklich genutzt wurde, weshalb er eigentlich nur auf dem Dachboden oder im Keller sein konnte. Ich machte mich zunächst auf den Weg zum Speicher. Außer einer dicken klischeehaften Staubschicht fand ich dort eine Menge alter Kisten. Ich begann jede zu öffenen und fand neben ein paar alten Ikonen, Gesangbüchern, Vorhängen und Suppenschüsseln schon in der dritten Kiste was ich suchte.
Ich zog den länglichen Riemen vorsichtig aus der Kiste und brachte ihn nach unten in mein Zimmer. Dort begann ich ihn behutsam von all dem Schmutz und Staub zu befreien.
Der Gürtel musste einmal in einem feuchten Raum aufbewahrt worden sein, denn es fanden sich ein paar Rostspuren an ihm.
Als ich fertig war verstaute ich das Metallene Ding in meinem Schrank. Ich würde ihn erst ausprobieren wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Morgen würde ich bei George übernachten und er sollte davon nichts wissen. Außerdem musste ich ab dann wohl die Kutte tragen, denn durch eine Jeans würde man ihn wohl sehen.
Ich machte meine Hausaufgaben und verschwand vorm Vesper Gebet nocheinmal in der Dusche.
Auch Beim Abendessen sprach ich nicht viel, obgleich ich den Blick von Bruder Benedikt auf mir spürte. Der etwas rundlichere Mann schaute mich immer wieder durch seine runden Brillengläser an. Ich fühlte mich beobachtet und verschwand nach dem Gebet zum Komplet so schnell wie möglich auf mein Zimmer.Am nächsten Tag in der Schule erwartete mich George schon freudig. "Hey Bro, ich freu mich schon auf heute Nachmittag." begrüßte er mich und schlug mir dabei freundschaftlich auf den Rücken. Ich zischte dabei und zuckte zusammen. Sagte jedoch nichts schließlich war dies mit Teil der Strafe. George war kurz verwundert schob jedoch dann einen Finger in meinen Kragen und schob ihn soweit zu Seite, dass er die hervorluckenden Strimen gut erkennen konnte.
"Du hast es schon wieder gemacht." stellte er traurig fest. "Jap." sagte ich nur dazu und lief weiter Richtung Schule. "Wie oft diesmal?" fragte er dann. Es war eine ziemlich intime Frage für mich und außer George würde ich sie auch niemandem beantworten.
"Gestern zehn mal und vorgestern, weiß nicht. Bin dabei...eingeschlafen." ich brauchte das nicht weiter zu erklären, er wusste was ich damit genau meinte und seufste stellte aber keine weiteren Fragen.
Wir waren bereits in der Schule angekommen, als er uns plötzlich über den Weg lief. Ich erschrak kurz und mir wurde etwas schwindelig was irgendwie meine Standardreaktion auf ihn war.
Das war natürlich relativ ungünstig da ich gerade in seiner Gegenwart meine Gedanken nie kontrollieren konnte.
Als ich bemerkte, dass mich George abwartend ansah, horchte ich auf.
"Wie bitte?"
"Ob es Ok ist wenn ich dih heute Nachmittag abholen?" wiederholte er seine Frage.
"Ja klar."Bruder Benedikt hatte mich nach der Schule abgeholt und nach Hause gefahren. Glücklicher Weise versuchte er mir nicht weiter hin die Sache mit dem Bußgürtel auszureden, er schien zu glauben, dass ich mich für die Beichte entscheiden würde. Nach dem Mittagsgebet packte ich meine Übernachtungssachen in eine Sporttasche und es dauert nicht sehr lange bis George kam, um mich abzuholen.
Er hatte zwar kein eigenes Auto war aber bereits 17 und hatte einen Führerschein. Obwohl er nur mit einer erwachsenen Begleitperson fahren durfte ließen ihn seine Eltern das Auto auch alleine nutzen, nicht zuletzt vielleicht, weil es in unserer Landstraßenregion eh so gut wie nie Kontrollen gab. Als ich runter in den Empfangsbereich des Klosters kam stand er dort bereits und unterhielt sich mit Pater Peter sie schienen ein sehr ernstes Gespräch zu führen, verstummten jedoch als ich die Treppe herunter gestolpert kam. "Hey Bro!" begrüßte George mich freudig. "Bist du fertig? Können wir los?" ich nickte ging zum Pater und umarmte ihn zum Abschied. "Der Herr beschütze dich." sagte er bevor er mich auf die Stirn küsste. Ich erwiderte dies mit einem lächeln und und wandte mich George zu. "Also dann Pater." sagte er und hob die Hand zum Abschied. Dieser nickte ihm freundlich zu und wir machten uns auf den Weg zum Auto.
"Worüber habt ihr geredet?" fragte ich ihn als wir eingestiegen waren. "Ich hab ihn etwas gefragt und er hat geantwortet." sagte er leichthin.
"Was hast du ihn gefragt?" es dauerte einen Moment bis die Antwort kam.
"Was die Bibel über Homosexuelle sagt." er sagte es so leicht hin als wäre nichts weiter. Mir wurde auf einmal heiß und kalt zu gleich. Ich fühlte mich irgendwie ertappt und blickte ängstlich zu ihm hinüber.
"Wie kommst du darauf so etwas zu fragen?" meine Stimme zitterte ein wenig, doch er schien es nicht zu bemerken.
"Ich hab heute beim Bäcker ein schwules Pärchen gesehen." antwortete er leichthin und die Anspannung bröckelte von mir ab. "Ach da fällt mir ein ich hab eine Streußelschnecke für dich." Er langte nach hinten und warf mir eine Papiertüten auf den Schoß.
"Danke" murmelte ich immer noch benommen und faltete meine Hände über der Tüte.
"Vater, wir leben von deinen Gaben.
Segne das Haus, segne diese Struselschnecke.
Gib uns die Kraft, von dem, was wir haben,
denen zu geben in Hunger und Not." mumelte ich und brachte George mit meinem Kommentar über die Streußelschnecke zum lachen. Ich brach mir und ihm ein Stück ab welches ich ihm dann in den Mund stopfte.
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Religious
RandomJohn ist überzeugter Christ. Sein ganzes Leben führt er nach den Lehren Gottes und zweifelt nie an ihrer Richtigkeit. Doch dann taucht plötzlich ein neuer Schüler auf und wirft ihn in einen Konflikt zwischen seinem Glauben und seinen Gefühlen. "Wa...