Mir wurde komisch. Ich biss auf meine Unterlippe, sah in meine Colaflasche sah auf und wieder in meine Flasche und wieder auf. Luke trank. Wieder runter. Luke trank? Wieder auf! "Was ist denn Kleiner?" fragte George leise. "Ich will nicht mehr spielen." mit diesen Worten stand ich auf. Trank und ging dann mit schnellen Schritten weg. "Hat er getrunken?" hörte ich Lasse fragen. Dass, Luke getrunken hatte, hatte auf einmal jeder vergessen. Ich stampfte einfach weg. Ich wusste nochnichtmal in welche Richtung. "Ich glaube er hat getrunken." das war Leopold. "Warte doch mal." George hielt mich zurück. Ich riss mich los, ich war verwirrt und wollte einfach alleine sein.
Ich hasste mich in diesem Moment selbst. Dafür, dass ich meine Träume nicht steuern konnte, dafür, dass ich solche träume hatte, dafür, dass ich dieses Verlangen spürte, ich hasst mich einfach dafür so verrückt nach Luke zu sein. Wieso träumte ich auch sowas? "John!" "WAS!?"
George ließ nicht locker. "Du hast nichts falsch gemacht." "Wieso fühlt es sich dann aber so an?" Wir waren mittlerweile ein Stück entfernt ziemlich nah am Ufer. Außer George war mir niemand nach gegangen. Als ich einen Blick zu ihnen warf unterhielten sie sich wieder, Susan und Mike hatten sich dazu gesetzt, nur Luke sah zu uns rüber. "Es fühlt sich so an, weil es ungewohnt ist." ich sah wieder zu George. "Es ist für dich so ungewohnt darüber zu reden, dann kommt da noch dein Schamgefühl dazu das aber total menschlich ist. Wir müssen nicht weiter spielen, wenn du das nicht mehr willst. Aber du solltest wissen, dass absolut nichts daran falsch ist. Du bist nicht falsch. Das ist ganz normal. Es macht dich einfach menschlich. Bitte. Ich hab Angst, dass du dir wieder was antust. John du musst verstehen, dass du ganz richtig bist, so wie du bist." "Aber..." ich wusste nicht was ich sagen sollte. "Komm wir schauen uns ein bisschen die Sterne an." es war mittlerweile dunkel geworden und George legte sich in den Sand. Widerwillig legte ich mich zu ihm, aber ich liebte es einfach in die Sterne zu schauen. Diese Weite die man dann spürte war einfach überwältigend. Wir lagen eine Weile einfach so da. Die Musik aus Leopolds Box drang leise zu uns und die Stimmen der anderen bildeten einen mumelnden Teppich dazu. "Ist alles wieder Ok Kleiner?" fragte George nach einer Weile. "Ja." sagte ich leise. Mehr Worte brauchte es nicht und wir blieben einfach weiter so liegen.
Es war schön so mit ihm zu liegen. Wir schauten beide in den Himmel und hingen unseren Gedanken nach. Das machten wir oft, wenn wir nicht alleine sein wollten aber doch nicht reden. Ich fühlte mich dann immer von ihm verstanden und es half einfach mehr als darüber zu reden. Irgendwann erschien Luke in meinem Sichtfeld. "Darf ich mich zu euch legen." fragte er leise, ohne irgendeinen Unterton und sah mich dabei an. Ich merkte wie George mich fragend an sah, also nickte ich, sodass mein Haar im Sand rieb. Er sah mich noch einen Moment prüfend an bis er Aufstand und meinte "Ich geh mir mal nochmal was zu trinken holen." und verschwand. Luke setzte sich auf die andere Seite neben mich und lies sich dann ebenfalls in den Sand sinken. Seine Schulter berührte dabei Meine und sein kleiner Finger lag auf meinem. "Hast du deine Meinung also geändert?" fragte er dann. "Was? Meine Meinung worüber." "Übers Heiraten. Ich dachte du wolltest unbedingt Mönch werden?" "Ja. Die Dinge haben sich geändert." ich konnte ihm ja schlecht sagen, dass es mich total erwischt hatte und ich bin über beide Ohren in ihn verknallt war. "Bist du denn verliebt?" "Ich weiß nicht." gab ich ehrlich zu. War das Liebe oder nur eine dumme Verknalltheit? "Du?" "Ich denke schon." meinte er in einem seltsamen Tonfall und drehte dann seinen Kopf zu mir. Ich tat es ihm gleich, sodass wir uns direkt ansahen. Er lächelte mich an und ich musste unweigerlich zurücklächeln. Er hatte das schönste und wärmste Lächeln der Welt das konnte ich mit Sicherheit sagen und ich fühlte mich in diesem Moment einfach glücklich. Ich wusste nicht wie lange wir uns gegenseitig in die Augen blickten, aber irgendwann wandte er seinen Blick wieder Richtung Himmel und ich tat es ihm gleich. Wir redeten nicht und ich genoss einfach seine Nähe und die Wärme die von ihm ausging.Irgendwann tauchte über uns ein Handy auf, welches einmal hell blitze. Ich kniff meine Augen zusammen doch es war schon zu spät. Ich sah nur noch einen hellen Fleck vor meinen Augen. "Alter? Was sollte denn das?" fluchte Luke und setze sich auf. "Ich wollte nur diesen Moment festhalten." grinste Leopold, der eindeutig schon etwas viel getrunken hatte. "Ich schick's dir gleich." grinste er während er auf sein Handy schaute. Auch Luke zog seins aus der Tasche und das Display leuchtete auf sein Gesicht. "Hey. Du hast noch gar nicht die Bilder angeschaut, die ich dir geschickt hab." meinte Luke gespielt enttäuscht an mich gewandt. "Ja mein Handy liegt noch auf meinem Nachttisch." ich schaute schließlich auch sonst nie auf mein Telefon.
"Musst du mal machen." "Ja."
Eine Gestalt kam auf uns zu doch ich konnte nicht erkennen wer es war, denn ich sah immer noch den hellen Fleck vor meinen Augen flimmern. "Wir müssen bald wieder zurück." Das war Georges Stimme. Ich nickte und griff nach der Hand die er mir hin hielt. Er zog mich hoch und ich kam neben ihm zum stehen. "Wir sehen uns." meinte ich zu Luke der mich noch einmal ansah und die Hand zum Abschied hob. George nahm mich an der Schulter und wir machten uns auf den Weg zurück zum Schloss. Eine Weile liefen wir schweigend nebeneinander her, bis mir wieder einfiel, wann George vorhin getrunken hatte. Er hatte schonmal einen Jungen geküsst. "George?"
Er seufste auf. "Jetzt ist es wohl soweit. Hm?" "Wann?" "Vor zwei Jahren, drei Monaten, zwei Wochen." "Hm? Ich verstand ihn nicht was wollte er damit sagen? "Ich bin bi. Ich bin ab und zu auf Partys und hab da Spaß." "Wie meinst du das?" "Ich habe schon öfter was mit Menschen verschiedenen Geschlechts gehabt." "Du meinst du hast sie geküsst?" er schmunzelte. "Ja das mein ich Kleiner." ich ließ diesen Gedanken kurz durch meinen Kopf gehen. Und nickte mir dann selbst zu. "Ich glaube damit kann ich leben." grinste ich. "Da hab ich aber Glück gehabt." meinte George und legte mir freundschaftlich den Arm über die Schulter. Ich konnte nur schmunzeln und schaute nach vorne in die Dunkelheit des Weges.
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Religious
RandomJohn ist überzeugter Christ. Sein ganzes Leben führt er nach den Lehren Gottes und zweifelt nie an ihrer Richtigkeit. Doch dann taucht plötzlich ein neuer Schüler auf und wirft ihn in einen Konflikt zwischen seinem Glauben und seinen Gefühlen. "Wa...