Jetzt hast du was vor

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Die Woche schien irgendwie einfach nicht vergehen zu wollen. Ich hatte mich für das Wochenende mit George verabredet um wieder mal etwas Zeit mit ihm zu verbringen. Doch es war gerade erst Mittwoch und ich saß im Matheunterricht. Das lernen am Wochenende hatte sich ausgezahlt, der Stoff erschien mir vollkommen logisch und ich konnte Frau Meier super folgen. Ich hatte wohl vergessen mein Handy auf Lautlos zu stellen, denn Mitten im Unterricht vibrierte es leise in meiner Tasche. Zuerst war ich ziemlich erschrocken. Ich zuckte zusammen und malte ein Strich quer auf mein Blatt. "Was ist los?" brummte George neben mir. "Mein Handy hat vibriert." flüsterte ich zurück. Hatte er mir die Nachricht geschickt. Fand Geogre das irgendwie lustig? "Vielleicht ist es Luke?" horte ich ihn neben mir sagen. Ich hatte das Gefühl, von Feenstaub auf meiner Haut als ich in die Tasche nach meinem Handy griff. Das rote "Neue-Nachricht"-Lämpchen blinkte. Ich entsperrte das Handy.
Eine Nachricht von Luke. Ich musste unwillkürlich grinsen.

Luke: Hey! Jonny. Was machst du heute Nachmittag? :)

"Da freut sich aber jemand eine Nachricht von seinem Kumpel zu bekommen." meinte George und knuffte mich in die Seite. Ich haute versuchte ihn halbherzig zurück zu hauen, doch weil ich schon mit zurück schreiben beschäftigt war, klappte das nicht so richtig.

Ich: Nein. Warum?

Die Antwort kam so ziemlich sofort.

Luke: Jetzt hast du was vor. Ich bring die bis Ende des Sommers das Schwimmen bei. ;)
Oh. "Zeig mal was hat er denn geschrieben?" George nahm mir einfach mein Handy aus der Hand und ich starrte auf den Tisch. "Hey, vielleicht ist das ja gar keine schlechte Idee." grinste George neben mir. "Von mir hast du es dir ja nicht lernen lassen." "Ok." flüsterte ich leise mehr zu mir selbst. "Vielleicht ist das gar keine so schlechte Idee." ich biss auf meine Unterlippe um meine Unsicherheit zu vertreiben. "Vielleicht-" "John, George würden Sie ihre Privatgespräche bitte in der Pause klären?" unterbrach ihn Frau Meier streng. Unsere Köpfe schossen zur Tafel und zum Zeichen, dass wir ihr nun ihre Aufmerksamkeit schenken würden. Frau Meier redete weiter und ich war gerade dabei Ihre Erklärung des Bernoulli Versuchs zu verstehen als George sich zu mir rüber beugte. Ich konnte seinen Atem an meinem Ohr spüren als er mir zu flüsterte. "Außerdem denk doch mal wie toll er aussieht wenn sein T-Shirt nass an seiner Haut klebt." ich stieß Luke in die Seite, musste aber trotzdem schlucken. Leider hatte die Vorstellung einen Weg in meinen Kopf gefunden und nahm dort immer weiter Form an. Ich schüttelte meinen Kopf, um diese unkeuschen Gedanken zu vertreiben. Vielleicht war es gar keine schlechte Idee.

Nach der Schule fuhr ich mit dem Rad zu Luke. Er hatte eine Stunde eher Schluss, weshalb wir nicht zusammen fahren konnten. Ich fuhr in seine Einfahrt ein, schob mein Rad die letzten Meter und stellte es an den Rand des Weges. Ich atmete nocheinmal tief durch und gerade als ich auf die Klingel drücken wollte, wurde die Tür aufgerissen und ich wurde in eine feste Umarmung gezogen. Es musste Luke sein, denn die Gefühle in meinem Magen wurden ganz unruhig. "Schön, dass du endlich da bist!" keuchte er gegen meine Haut und machte mir damit eine leichte Gänsehaut. Es war schon erstaunlich was er alles mit mir anstellte. "Komm." er schnappte mich beim Handgelenk und zog mich rein direkt auf das untere Badezimmer zu. "Hier kannst du dich umziehen. Wir wollen gleich anfangen. Ich hab dir was raus gelegt." sagte er und schob mich sanft hinein. Etwas verwirrt stand ich vorm Spiegel und sah in meine grünen Augen, die nicht ganz begriffen was heute mit ihm los war. Ich ließ meinen Rucksack von meinen Schultern auf den weißen Fliesenboden gleiten und wandte mich den Sachen zu, die auf dem Rand des Waschbeckens langen und leicht zu beiden Seiten hinab gingen. Es war ein graues T-Shirt und die selbe Hose vom letzten mal. Ich wandte mich vom Spiegel ab und streifte mir meine Kleidung vom Körper, bevor ich die von Luke anzog.

Als ich die Tür wieder öffnete, wurde sie mit einem Schwung aufgerissen. "Los los komm." reif er aufgeregt und zog mich wieder am Handgelenk hinter sich her. Meine Füße betraten den rauen Steinboden der Terrasse und mein Honig zog mich direkt zum Wasser. Er blieb kurz am Rand stehen, bevor er einfach hinein sprang. Er trug nichts weiter als eine rote Badehose und die Sonnenstrahlen, die sich auf dem Wasser spiegelten schienen seinen Körper zu streicheln. "Komm rein." forderte er mich auf und strahlte mich breit an. 'denk doch wenn sein T-Shirt nass an seiner Haut klebt' schoss es mir durch den Kopf. Sofort tauchte wieder das Bild aus meiner Vorstellung vor meinem inneren Auge auf. Erschrocken sah ich hinunter zu Luke. er trug nichtmal ein T-Shirt. Obwohl es mich beim letzten mal nicht gestört hatte, machte es mich jetzt aufeinmal total unsicher. Warum zeigte er sich mir eigentlich so? Schämte er sich nicht, seinen nackten Körper zu präsentieren? Nicht das er keinen schönen Körper hätte, aber..."Kannst, du dir vielleicht auch ein T-Shirt anziehen?" fragte ich schüchtern und bemerkte wie meine Wangen rot wurden, daran wie heiß sie sich irgendwie aufeinmal anfühlten. Er ließ seine Arme sinken, die er mir vorher entgegen gehalten hatte. Ein leichter Ausdruck der Verwirrung huschte über sein Gesicht. "Ja klar doch." meinte er mit einem seltsamen Unterton, stemmte sich am Rand ab und kam aus dem Wasser. In kleinen silbernen Wasserfällen floss es an seinem Körper herunter und ich musste mich dazu zwingen nicht hinzuschauen und schaute stattdessen in den Pool, während Luke ein T-Shirt von einer der Sonnenliegen nahm und es sich über zog. Ich hatte mich währenddessen an den Rand des Beckens gesetzt und meine Füße ins Wasser gesteckt. Luke sprang neben mir hinein und spritze ich ein bisschen nass. Dann schaute er mir wieder in die Augen. Ich stützte meine Arme links und rechts neben meinem Körper ab und glitt vorsichtig in den Pool. Wir standen uns gegenüber und schauten einander an. Luke schien aufeinmal irgendwas zu haben, denn seine unbeschwerte Art von vorhin war irgendwie weggedrängt. "Findest du mich hässlich?" fragte er plötzlich völlig unvermittelt. Wie Bitte? Hässlich? "Nein!" Wie zum heiligen Petrus kam er denn darauf? "Eckelst du dich vor mir?" ich schüttelte den Kopf. "Möchtest du mich nicht berühren?" "Warum stellst du alle diese Fragen?" setzte ich an. "Warum hast du ein Problem, damit meinen nackten Oberkörper zu sehen?" Er dachte, dass ich ihn so hässlich fand, dass ich nichtmal seinen nackten Oberkörper ertragen konnte. Ich wollte gerade etwas sagen, als ich merkte, dass ich gar nicht wirklich wusste was. Du bist so unfassbar wunderschön, dass ich dich am liebsten Nackt sehen würde? Wohl eher nicht. Ich würde dir am liebsten näher sein als ich es könnte und das den ganzen Tag lang? Das war wohl auch nicht das richtige. Schüchtern schaute ich auf das Wasser uns biss auf meiner Unterlippe herum. "Mnsllte do nur senm Ehepntn sinin Kper zgen." nuschelte ich durch meine Lippen hindurch und merkte wie ich schon wieder rot wurde. Ich hörte ein kleines Kichern. "Was hast du gesagt sag das nochmal deutlich." sprach er und zog mit seinem Daumen, meine Lippe zwischen meinen Zähnen hervor. Ich konnte das Lächeln aus seiner Stimme heraus hören, weshalb ich mich gleich viel sicherer fühlte. "Man sollte doch nur seinem Ehepartner seinen Körper zeigen." meinte ich leise und hoffte, dass er es vielleicht gar nicht gehört hatte. "Ach so." hauchte er und war mir aufeinmal ganz nah. Er legte seine Hände an meine Ellenbogen und zog mich zu sich heran. "Ich vergaß. Du glaubst ja an dieses Kein Sex vor der Ehe Dings." es klang nicht verachtend oder spottend wie er das sagte einfach nur liebevoll und erkennend.

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