Nach dem Essen hatte ich gleich Lukes Sachen ordentlich auf einen Stapel zusammen gelegt und mich unter die Dusche gestellt. Als ich aus der Dusche kam war mein Verband logischerweise Pitschipatschi nass und ich löste ihn, nachdem ich mich grob abgetrocknet hatte, vorsichtig ab. Das nasse Zeug warf ich in den Mülleimer und betrachtete meine Wunde eingehend. Die ehemals eitrigen Stellen waren immernoch rot und entzündet und dort wo das Metall gewesen war zog sich ein gescheckter Streifen um mein Bein. Hatte ich das alles denn wirklich aus den falschen Gründen getan? Oder war es jetzt einfach zu leicht, das zu glauben was für mich am einfachsten war, am bequemste? Schließlich sollten wir den rechten Weg gehen und nicht den ebensten. "Was machst du da?" ich hatte überhaupt nicht bemerkt, dass George ins Zimmer gekommen war. "Vielleicht bin ich doch falsch." "Was?" " Vielleicht sein Blick wanderte kurz zu meinem beim welches ich immer noch vor mir aufgestellt hatte. "Nein!" er kam die drei Schritte, die uns trennen auf mich zu, ging in die Knie und nahm meinen Kopf in seine Hände und sah mich eindringlich an. "Nein. Nein. Nein. Das darfst du nicht glauben. Du bist richtig." Um seine Worte zu unterstützen bewegte er bei jedem wort meinen Kopf ein bisschen, als würden die wote so leichter eindringen können. Aber überball auf der Welt wurden Menschen wie ich verachtet. In einigen Ländern gab es sogar die Todesstrafe darauf so zu sein. All die Menschen, die daran glaubten, konnten doch nicht falsch liegen. "Vielleicht habe ich mich geirrt. Vielleicht irrst du dich." "Nein.-" er hielt kurz inne. "Glaubst du nicht an das was Pater Peter gesagt hat? Was hat er dir gesagt?" "Er sagte, dass Gott alle Menschen liebt die er schuf." "Na siehst du. Glaubst du ihm nicht?" Ich wollte verneinen. Doch ich konnte nicht. Ich konnte die Worte von Pater Peter nicht in Frage stellen, weshalb ich einen verzweifelten Seufzer von mir gab. "Du glaubst doch was der Pater sagt." ich nickte geschlagen. Natürlich glaubte ich daran was der Pater sagte. Alles was ich gelernt hatte hatte ich von ihm. Er war wie ein richtiger Vater für mich. Rechtlich gesehen war er das ja auch.
Forschend sah George nocheinmal in meine Augen. Seine huschten von links nach rechts, um in meinen zu lesen was ich wirklich glaubte. Obwohl ich das selber nicht wusste. Es schien aufeinmal, von jetzt auf gleich, alles anders. Eine Sache die einen so großen Teil in meinem Leben ausgemacht hatte war auf einmal, nicht mehr das wofür ich sie gehalten hatte. Aber, war ich denn wirklich richtig? War es richtig?
Der Tag heute zumidest hatte sich irgendwie gut angefühlt, draußen zu sein mit Luke, alles so klar wahrzunehmen, nicht durch den Schleicher des Schmerzes. Einfach zu lachen und auf der Wiese zu liegen.
Es hatte sich richtig angefühlt.
Ich fühlte mich richtig?
George schien dies auch in meinem Blick zu sehen, denn er ließ beruhigt von mir ab. "Ok dann zieh dir mal was an und lass uns rüber gehen. Er wartet bestimmt schon sehnsüchtigst auf dich. Ich hab ihm gesagt wir kommen dann rüber. " Er hatte sich eigentlich von mir weggedreht, trozdem konnte ich sein schmunzeln im zweiten Satz hören, was mir selstsamerweise wieder die Röte ins Gesicht trieb.
Ich schnappte mir ein paar Sachen aus meinem Schrank und verschwand damit wieder im Bad. Nachem ich mir umständlich meine Unterhose angezogen hatte, rieb ich meinen Oberschenkel mit einer Wundsalbe ein, die wir nach dem Krankenhaus noch in der Apotheke besorgt hatten. Danach bat ich George darum mir dabei zu helfen den verband anzulegen. Zusammen schafften wir es und ich konnte in meine Kleidung schlüpfen. Als ich aus dem Bad kam stand George schon ungeduldig sn der Tür und schaute auf sein Handy.
"Luke hat sich die Bilder schon angesehen. Sag mal solltest du den Verband nicht eigentlich frühestens nach drei Tagen ablegen?" ich nickte. "Aber dann hätte ich drei Tage lang nicht duschen können." er nickte bloß beiläufig in Gedanken schon wieder in seinem Handy versunken. Ich warf meinen Bick auf meins, lies es dann aber auf dem Nachttisch liegen. Mir schrieb sowiso nie jemand. Wenn mir mal jemand schrieb dann war es George und der war ja im gleichen Zimmer und aus dem Orden rief mich nur höchst selten jemand an. Wir machten uns also auf den Weg in den zweiten stock zu Lukes Zimmer. Als wir vor der Tür standen klopfte ich vorsichtig. Alex, ein Junge aus unserer Klasse öffnete. "Ach du bist es. Komm rein. Luke sitzt da hinten auf dem Bett." er wies in eine Richitung und verschwand dann wieder hinter der Tür. Ich stieß sie soweit auf, dass George und ich hindurch gehen konnten und wandte meinen Blick in Richtung Fenster. Dort saß Luke auf seinem Bett mit einem Laptob auf dem Schoß. Als er uns herreinkommen hörte hob er den Blick und lächelte als er uns sah. Etwas befremdlich ging ich zu ihm rüber. Das Zimmer war augenscheinlich ein Sechsbettzimmer. Es war schlauchartig. Hinter der Tür standen zwei Doppelstockbetten aufs Eck und von dort aus konnte man auch ins Bad. Im Teil, der durch das Bad enger Richtung Fenster zulief, standen links und rechts zwei Betten an der Wand und auf dem einen saß Luke. "Setz dich ruhig zu mir aufs Bett." Ich wusste nicht so genau wie man das macht und ob es da irgendwelche Sachen gab die man falsch machen konnte. Wenn ich mich mal bei jemandem aufs Bett gesetzt hatte allerhöchstens auf die Bettkante. Luke aber saß mit dem Rücken angelehnt an die Wand. Ich ging also langsam auf das Bett zu stütze meine Hände darauf ab und kniete mich dann auf die Kante. Geroge war inzwischen auf Lukes andere Seite geangen und hatte sich einfach ganz galant neben ihn geschmissen. Ich verscuhte mich mit etwas weniger Schmackes ähnlich hinzusetzen und achtete dabei auf einen gebührenden Abstand zu Luke. Schließlich waren wir ja auf einem Bett, da konnte man Körperkontakt ja möglichst vermeiden. Mit einem halben Meter Abstand zu Luke und ausgesteckten Beinen setzte ich mich also mit dem rcken an die Wand und warf einen Blick auf den Bildschirm. Dort geöffnet war ein Bild, welches einen Jungen auf einer Blumenwiese zeigte. Er saß im Schneidersitz und flocht mit seinen Händen einen Blumenkranz. Sein Blick war auf die Bewegung in seinem Schoß gerichtet und sein Haar fiel ihm ins Gescht. Mir klappte langsam die Kinnlade runter als ich realisierte, dass ich der Junge war? Wie hatte man mich so überhaupt fotographieren können. ich wirkte so wie aus einer anderen Welt. Er sah einfach nicht so aus wie ich, wenn ich mich im Spiegel betrachtete oder auf einem der Fotos die ich basaß. Zugegebendermaßen waren es nicht viele, aber keins reichte an dieses.
Luke und George sahen mich von der Seite an, wohl um meine Reaktion auf das Bild zu sehen. "Das bin ich?" fragte ich und zeigte mit dem Finger auf den Bildschirm wo immernoch das selbe Bild aufleuchtet. "Ja. Das bist du."
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Religious
RandomJohn ist überzeugter Christ. Sein ganzes Leben führt er nach den Lehren Gottes und zweifelt nie an ihrer Richtigkeit. Doch dann taucht plötzlich ein neuer Schüler auf und wirft ihn in einen Konflikt zwischen seinem Glauben und seinen Gefühlen. "Wa...