Geh doch zu dieser Festivität

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"Hab ich was falsch gemacht?" fragte er erneut. "Nein, hab ich doch gesagt. Warum bist du hier?" "Ich wollte es nocheinmal aus deinem Mund hören." meinte er dann und klang dabei noch nicht ganz überzeugt. Mein Blick wanderte zu Boden. "Glaubst du mir nicht?" fragte ich schüchtern. "Doch ich glaube dir aber du hast so...ich mein irgendwas hast du doch?" "Nein alles ist gut." ich kaute auf meiner Unterlippe. "Du hast nichts falsch gemacht." wiederholte ich und schaute weiterhin auf meine bereits etwas dreckigen Nikes. "Aber ich merk doch, dass etwas nicht stimmt." beharrte er. Er hatte recht, aber wie sollte ich ihm das denn erklären. "Hey. Ba-John, du kannst es mir sagen, ok?" ich nickte. "Wollen wir hoch gehen." sagte ich aber stattdessen. Luke schien zu nicken, denn er setzte sich in Bewegung und zog mich am Handgelenk mit sich, sehen konnte ich es aber nicht, denn mein Blick klebte ja immernoch an meinen dreckigen Schuhen. Vielleicht sollte ich mir wirklich mal neue kaufen.

Oben zog er ich den Gang entlang in mein Zimmer wo er sich aufs Bett fallen ließ und ich mich neben ihn setzte.

"Was hast du denn jetzt?"

"Ich.." fing ich an, wusste aber immernoch nicht wirklich was ich sagen sollte. "Also...du...es." ich starrte auf meine Hände die ich währenddessen knetete.

"Also ich hab nichts Falsch gemacht, aber es ist auch nicht alles in Ordnung. Hab ich recht?" Ich nickte. Er hatte ja schließlich recht. "Hab ich dich verletzt als ich in der Pause nicht bei dir war." ich nickte, dann schüttelte ich energisch den Kopf. Ich wollte nicht, dass er glaubte mich wirklich verletzt zu haben. Oder, dass er sich dazu verpflichtet fühlte immer bei mir zu sein. "Es ist mehr...ich hab dich vermisst." er lachte leise neben mir. "Das Verrückte ist, ich hab dich auch vermisst. Obwohl du ja in meiner Nähe warst. Weißt du wie absurd das klingt?" Ich lachte leise. Er hatte recht. Es klang wie ein schlechter Scherz. Wieso stellten wir uns überhaupt so an.

"Wollen wir uns drauf einigen die Pausen zusammen mit den anderen zu verbringen?" "Den Anderen?" ich wollte prüfen wen er damit meinte. "Lip, Lasse, Leo, George. Die anderen halt." ich nickte wieder. Das klang in meinen Ohren nach einem super Vorschlag.

Er blieb noch eine Weile und wir gingen nach draußen. Als es für ihn Zeit zum gehen wurde brachte ich ihn zur Tür. Er drehte sich zu mir und schaute mir in die Augen. "Ich will noch nicht gehen." gestand er. "Willst du vielleicht mit auf Lasses Party heute kommen? Du kannst bei mir schlafen." Platzte es aus ihm heraus.

Ich hätte am.liebsten sofort 'Ja' geschrien. Im nächsten Moment jedoch, fiel mir ein wie absurd die ganze Idee eigentlichen war.
Ich - auf einer Party.
Und dann alleine bei Luke schlafen.
Ich wollte gerade ablehnen als -"Das ist doch eine super Idee." ich drehte mich erschrocken um meine eigene Achse, nur um dort Pater Peter lächeln sehen zu können. "Besuch doch diese Festivität mit deinem Freund. Das wird sicher spaßig."

Was?! Er wollte,dass ich mit zu dieser Party gehe? Ich meine, ich hatte ja nichts dagegen Zeit mit Luke zu verbringen, aber...Was?!

"Aber Pater du weißt nicht was für eine Art Fest das ist..." " John, ich bin vielleicht schon etwas von gestern, aber ich weiß wie eine solche Feier abläuft. Ich war auch mal jung."
Etwas perpelx stand ich da. Die Vorstellung von Pater Peter bei einer Party zwischen Alkohol und tanzenden Menschen war so absurd. Ich war zwar noch nie bei einer richtigen Party, aber man hörte ja genug. Und der Pater wollte wirklich, dass ich dort hin gehe?
Ich spürte eine sanfte Hand in meinem Rücken. "Na los. Du hast doch gehört was der Pater gesagt hat, geh hoch und pack dein Zeug." ich folgte wie automatisch der weichen Stimme und ging vollkommen durcheinander die Treppen hoch. In meinem Zimmer nahm ich meinen Rucksack und stopfte einfach irgendwas rein. Eine Jogginhose ein Schlafshirt. Was brauchte man denn noch? Eine Zahnbürste? Würde ich heute wirklich auf eine Party gehen?
Ich saß gerade auf meinem Bett als sich die Tür öffnete.
"Hasst du alles eingepackt?" ich nickte. "Super! Ich schau mal was du zum anziehen hast." ich nickte wieder und Luke ging rüber zu meinem Kleiderschrank.
Mein Blick hatte sich irgendwie auf der gegenüberliegenden Wand frstgefroren, weshalb ich einmal energisch meinen Kopf schüttelte, auch um meine Gedanken zu ordnen. 'Reiß dich zusammen John, es ist nur ne Party.'
Entschlossen stand ich auf und ging rüber zu Luke, der schon mit einem weißen T-shirt da stand. Er schaute etwas enttäuscht in meinen Schrank. "Es kann doch nicht sein, dass du nur vier Hosen hast." meinte er verärgert. Was hatte er denn? Vier Hosen waren doch mehr als genug. Zwei Kurze, zwei Lange, zum Waschen reichte das.
"Und dann auch noch nur solche weiten. In denen kann man deinen Arsch überhaupt nicht sehen." ich zuckte etwas zusammen. "Das ist ja grade der Sinn der Sache." meinte ich kleinlaut und er wandte sich zu mir um. "Natürlich. Ich vergaß. Tut mir leid." ein leichtes Lächeln um spielte seine Lippen.
"Möchtest du das Short anziehen?" er hielt mir das weiße T-shirt hin. Ich nahm es und ging ins Badezimmer, um mich umzuziehen. Wie immer vermied ich es dabei in den Spiegel zu sehen. "Ist das deine Kette?" hörte ich es dumpf durch die Tür. Ich zog mir noch schnell das T-shirt über den Kopf, bevor ich dir Tür öffnete. "Welche?" das Alte T-shirt legte ich zusammen und auf den Shuhl vorm Schreibtisch. "Diese?" Luke stand vor meinem Regal mit den Fotos und ein Paar Büchern und anderen Dingen. Er drehte sich um und hielt ein kleiner Silberkettchen mit dem Zeichen Christi als Anhänger. "Natürlich. Es ist aus Rom." ich merkte wie ich rot wurde und wusste nicht mal warum.

"Warum hast du das nie um?" fragte er mit großen Augen. Ich zuckte mit den Schultern. Ich hatte es einfach so nie getragen. "Würdest du es mal um machen?" wieder zuckte ich mit den Schultern. Luke lachte leise und kam freudig strahlend auf mich zu. Seine Nähe machte mich nervös, als er hinter mich trat um mir das Kettchen anzulegen. Ich spürte seinen Atem in meinem Nacken als er sich vor lehnte um den kleinen Verschluss zu zumachen. Ich merkte wie sich, dort wo sein Atem auf meine pure Haut traf, kleine Härchen aufstellten und ich eine Gänsehaut bekam. Als er fertig war strich er nochmal mit seinem Zeigefinger über meine Haut und legte dass seine Hände auf meinen Schultern ab. Mein ganzer Körper kribbelte, als ich spürte wie seine sanften Lippen einen leichten Kuss in meinem Nacken hinterließen und ich erschauderte ein wenig. Luke quittierte dies mit einem leichten Lachen und nahm dann meine Hand, den Rucksack und mein Handy vom Nachttisch, bevor wir den Raum verließen.

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