noch viel wertvoller

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Wir blieben noch eine Weile so liegen. Luke hatte irgendwann sein Bein über meine Hüfte gelegt und mich noch näher zu sich heran gezogen. Seine Hand strich weiterhin behutsam über meinen Bauch und mit seiner Nase stupste er gerade an mein Ohr, was mich zum kichern brachte. Ich schaute auf meine Hände, die mit Schnüren an meinem Pullover spielten, dann wandte ich meinen Blick davon ab und drehte meinen Kopf zu ihm. Um ihn zu küssen streckte ich mich etwas zu ihm hinauf und lächelte ihn dann an. Er lächelte zurück und wanderte langsam mit seiner Hand zum Bund meines Pullovers, dort verharrte er kurz bevor er sie darunter schob und begann mit seinen Fingerspitzen kleine Bilder um meinen Bauchnabel zu malen. Ich schloss genussvoll die Augen und konzentrierte mich darauf sie zu erkennen. Zuerst eine Wolke, eine Sonne, einen Stern, das Zeichen für Unendlich, dann machte er etwas, das spitz war aber irgendwie auch halb rund und ich zog meine Augenbrauen zusammen. "Mach das nochmal." verlangte ich und er wiederholte seine Bewegung. Ich konnte noch immer nicht erkennen was das war und öffnete meine Augen. Ich konnte direkt in seine wunderschönen Blauen sehen, die mich warm anlächelten. "Was ist das?" fragte ich. Doch er lächelte nur. "Was machst du in den Ferien?" fragte er stattdessen. In den Ferien? Die waren in drei Wochen. Warum wollte er das denn wissen? "Nichts, so wie jedes Jahr. Warum?" "Möchtest du da vielleicht mit mir nach München fahren? Freunde haben da eine Wohnung und ich dachte wir könnten mal zusammen alleine wegfahren. Natürlich nur ein paar Tage." ich ließ diesen Gedanken kurz durch meinen Kopf gehen. Eigentlich klang es ganz gut. Schließlich verbrachte ich gerne Zeit mit ihm. "Und die Freunde erlauben das einfach so?" "Ja die fahren in Urlaub und ich soll auf die Wohnung aufpassen." "Ok ich frag zu Hause nach." "Ok." freute er sich. "An den Feiertagen müssen wir aber wieder da sein." "Jaja natürlich. Nur die ersten paar Tage." Ich nickte und kuschelte mich wieder in seine Arme.

George und Alex hatten währenddessen weiter FIFA gespielt. Alex Telefon klingelte und er ging ran. Als Lukes Name fiel schreckte der ein Stückchen hoch und schaute zu den anderen rüber. "...nein der liegt im Bett und..."er war einen Blick zu uns"...ist beschäftigt...Nein. Jo ich weiß nicht ob ich das erzählen soll...nein nein, der ist heute ganz unschuldig...Ja ok....ja....Thüschs." und er legte auf. "Wer war es denn?" fragte Luke. "Susan." stöhnend warf er seinen Kopf zurück, "Die merkt's aber auch nicht, oder?" Alex spielte weiter. "Was ist denn mit ihr?" fragte ich vorsichtig. "Alta die Olle kann es nicht lassen mich anzugraben." schimpfte er und ich drückte mich noch fester an ihn. Ich wollte aufeinmal nicht, dass er von dieser Susan überhaupt nur angesehen wurde, aber ich war nicht in der Postion das zu bestimmen."Und was meinte er mit 'unschuldig'?" fragte ich weiter. "Sie hat wahrscheinlich gefragt ob ich mit irgendeiner am rummachen bin." Ich wurde etwas rot. Irgendwie war mir das unangenehm und ich hatte das Gefühl ein Stein wurde in meinen Magen gelegt, der gegen meine Organe drückte. "Aber was machen wir denn?" meine Stimme war ganz leise, weil es mir so unangenehm war. Im Hintergrund konnte man die Geräusche des Computerspieles hören. Luke kicherte. "Wir machen nicht rum." sagte er und küsste mich dann auf die Nasenspitze. "Wir geben uns nur kleine unschuldige Küsschen." jetzt küsste er mich kurz auf die Lippen. "Oh." machte ich. "Ist das...ist das schlimm." als ich das fragte konnte ich das Blut in meinen Ohren rauschen hören und biss mir auf die Unterlippe. "Nein." flüsterte er lächeln. "Das ist noch viel wertvoller, als sinnloses Rumgenutsche." "Hast du Susan denn schonmal geküsst?" "Nein! Ich hab in meinem Leben nur ein Mädchen geküsst und es war das eckelhafteste was ich je getan habe." der Stein in meinem Magen löste sich langsam auf. "Ich wünschte ich hätte es damals nicht getan, doch ich wollte wissen, was an mir anders ist und das war ein Weg es heraus zu finden." "Wer war es denn?" wollte ich wissen. "Ein Mädchen auf einer Party. Ich war damals 14 oder 15." ich war trotzdem noch neugierig. "Kenn' ich sie?" "Nein." sagte er und schaute mich wieder an. "Ich weis nicht mal mehr ihren Namen. " ich nickte.

Er begann wieder Muster auf meinem Bauch zu zeichnen. Diesmal undefinierbare. Nach einer Weile, ich konnte nicht schätzen wie viel Zeit vergangen war, merkte ich wie mir die Augen langsam zufielen, doch ich musste mich doch noch bett-fertig machen, weshalb ich mich mühsam hochdrückte. Luke schlang seine Arme um meine Hüfte. "Wo willst du hin?" murmelte er in meinen Pullover. "Ins Bad, Zähne putzen." "Na gut." maulte er und ließ mich los. Ich musste lächeln und griff nach meinem Rucksack.

Im Bad stand ich erstmal nochmal gefühlte Minuten da und besah die Einrichtung. Jemand hatte bis ins kleinste Detail alles geplant und gebaut. Nachdem ich mich wieder gefangen hatte, wandte ich mich dem riesengroßen Spiegel zu und holte meine Zahnbürste raus, dann beobachtete ich mich beim Zähne putzen.

Als ich fertig war holte ich meine Jogginghose und ein Schlaf-T-Shirt aus dem Rucksack. Zu Hause schlief ich ja eigentlich in Pyjama, aber ich wusste das man das genaugenommen in unserem Alter nicht mehr macht. Da ich aber auch nicht nur in Unterwäsche schlafen wollte, wie das ja eigentlich üblich war, hatte ich mir für solche Fälle eine Jogginghose zugelegt. Ich schlüpfte also ich die Sachen und machte mich dann wieder auf zu Luke, George und Alex ins Zimmer.

Als ich dort in der Tür stand, waren Alex und George gerade aufgestanden und hatten die Konsole ausgestellt. "Wir schlafen drüben." teilte mir George mit und nahm seinen Beutel, der auf dem Boden neben dem Sofa stand. Als er an mir vorbei lief gab er mir kurz zur Nacht die Faust und Alex schlug kurz ein, dann waren sie auch schon an mir vorbei zur Tür raus. Etwas perplex stand ich da und ließ meinen Blick zu Luke schweifen, der gerade seine Bettdecke zurückschlug. Er trug so wie ich jetzt eine Jogginghose und ein weißes Shirt. Als er meinen Blick bemerkte sah er kurz an sich runter. "Ich hab George gefragt." meinte er nur schulterzuckend. George trug immer nur seine Unterhosen und ein Shirt wenn ich bei ihm schlief. Aber wir schliefen dann ja auch nicht in einem Bett, sonder ich auf der Matratze. Ich nickte nur setzte mich in Bewegung, ich zog den Rosenkranz aus meinem Rucksack und kniete mich vor die eine Seite des Doppelbettes um das Komplett zu beten.

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