Luke trug mich hin und her durchs Wasser. Immer wenn er so tat als würde er mich fallen lassen, japste ich erschreckt auf und lachte dann. Wir hatten uns noch ein Stückchen von den anderen entfernt und bis jetzt hatte noch niemand bemerkt was wir hier taten. Die Dunkelheit hüllte uns ein und auf dem Wasser Spiegelten sich die Flammen des Feuers auf den kleinen Wellen. Irgendwie wirkte es fast so als würden wir in einem Meer aus Feuer schwimmen.
Lukes eine Händ lag an meinem Rücken und griffen fest in den Stoff meines grünen Pullies. Mit meinen Beinen klammerte ich mich fest an seine Hüfte um ja nicht abzurutschen. Meine Hände hatte ich auf seine Schultern gelegt und lächelte ihn fröhlich an. Ich kam ihm immer näher und legte meine Stirn an seine. Unsere Nasen waren nass vom Wasser und ich stupste seine Nasenspitze mit meiner an, sodass der kleine Wassertropfen, der dort gewesen war verschwand. Luke nutze unsere Nähe um mich wieder kurz zu küssen. Als er sich von mir löste, wollte ich aber noch nicht auf hören, also folgte ich mit meinen Lippen seinen und hinderte ihn daran sich von mir zu entfernen. Das ganze artete in eine Art kleinen Kampf aus bei dem wir unsere Küsse immer hin und her gaben und dazwischen immer wieder leise kicherten. Plötzlich hörte ich einen lauten Schrei. Erschrocken fuhren wir auseinander und drehten uns nach den anderen um. Pascal, ein ziemlich gut gebauter rothaariger Junge, wieß mit seiner Hand auf uns. Luke setze mich schnell ab und beschämt entfernten wir uns etwa einen Meter. Ich senkte meinen Blick auf das Wasser. Wie konnte das passieren? Ich hatte irgendwie alles um mich herum vergessen, dass die anderen noch da waren und uns sehen konnten hätte ich beachten müssen. Ich fühlte mich plötzlich allein.
"Habt ihr ein Problem?" hörte ich Luke rufen. "Ich wusste nicht, dass du auf Schwänze stehst!" brüllte Pascal zu Antwort. Ich zuckte bei diesem Wort zusammen. Autsch das hatte wehgetan. Wie konnte er mich denn nur auf mein Geschlecht reduzieren? "Hey. Alles wird gut." Luke versuchte mich von unten anzuschauen und ich hob meinen Blick so, dass er mir in die Augen schauen konnte.
"Ich glaube wir sollten mal reden Luke." brüllte jetzt ein Junge von dem ich wusste, dass er Phillip hieß. Luke nickte und alle schleppten sich aus dem Wasser und setzten sich ans Feuer. Jetzt wo wir nicht mehr im Wasser waren, war die nasse Kleidung irgendwie eckelig auf der Haut und ich fühlte mich unwohl. George setzte sich in dem Kreis um das Feuer direkt neben mich und es tat ziemlich gut zu wissen, dass er da war. Seine Schulter lehnte an meiner während ich im Schneidersitz saß, auf meiner Unterlippe kaute und wie so oft auf meine Hände starrte, und er seine Hände auf seinen Knieen vor seinem Körper abgelegt hatte.
Angespannt verfolgte er was jetzt passieren würde.
"So. Hast du was zu sagen?" begann Pascal. "Was gibts da noch groß zu sagen?" fragte Luke und schaute in die Runde zu seinen Freunden. "Ich steh auf Männer und nicht auf Frauen und wer ein Problem damit hat, sagt es mir am besten gleich." Als ich meinen Blick hob, konnte ich sehen, dass er jeden in der Runde prüfend musterte. Als keiner etwas sagte entspannte sich George neben mir. "Niemand?" fragte Luke nocheinmal nach und ein paar schüttelten die Köpfe. "Nö eigentlich nicht. Ist doch eigentlich egal." sagte Max und die anderen zuckten zustimmend mit den Schultern. Die Anspannung die sich unbewusste gebildet hatte fiel plötzlich von allen ab und die lockere entspannte Athmosphäre von vorhin kerhte wieder ein. "Und ich habs zuerst gewusst!" brüllte Alex ausgelassen. "Hä? Nein. Ich habs zuerst gewusst." beschwerte sich Lasse "Ich auch!" Es ging eine heftige Diskussion zwischen Alex, Lasse und Leopold los, wer denn nun zuerst davon gewusst hätte in die sich Philip dann noch einmischte indem er meinte er hätte es eigentlich schon immer gewusst. Ich fand diese Sache irgendwie kindisch. War doch egal wer davon nun zuerst gewusst hatte oder nicht?
Luke brach das ganze ab indem er einfach sagte: "Lip halt die Klappe du hast gar nichts gewusst, weil ich dir nichts gesagt hab. Lase und Leo wussten es zuerst und Alex hat das mit John mitbekommen. Können wir das damit dann beenden?" zustimmendes Brummen war aus der Runde zu hören und damit war das Thema dann entgültig beendet. Das Gespräch nahm eine andere Richtig an und die anderen quatschten entspannt. Ich folge dem Gespräch lieber etwas subtil.
Mit der Zeit trocknete meine Kleidung am Feuer, der Sand der durch das Wasser an den Sahen gehaftet hatte fiel ab und rieselte auf den Boden. Luke hatte sich gut in das Gespräch eingefunden und war vollkommen davon eingenommen. Ich jedoch hatte meinen Kopf auf Georges Schoss abgelegt und beobachtete von dort aus wie das Feuer in Lukes Augen tanzte und welche düstere Erscheinung es ihm gab, soweit dieser Mensch überhaupt düster erscheinen konnte. Ich mochte irgendwie den mysteriösen Touch den es ihm gab. Es machte ihn noch ein kleines Stück geheimnisvoller als er mir eh schon erschien. Während des Gesprächs fuchtelte er wild mit den Armen rum was mich immer wieder leicht lachen lies.
Irgendwann stieß George Luke an der Schulter an und flüsterte ihm etwas ins Ohr, was ich aber nicht verstand. Luke warf einen Blick auf mich in Georges Schoss und nickte dann. "Klar mach ich." Jetzt wandte George sich an mich. "Ich müsste mal kurz." sagte er und schob dabei die Hände unter meinen Kopf. "Kannst du grad deinen Kopf anheben?" Ich tat wie mir geheißen und die Hände an meinem Haar wurden ausgetauscht. Ich wurde sanft wieder gebettet und blickte nun in Lukes Augen, die mich von oben herab angrinsten. "Hey. Kleiner." sagte er nur und begann mit seiner linken Hand in meinem Haar zu spielen. Er unterhielt sich weiter mit den anderen als sei nichts anders und gestikulierte nun nur noch mit der rechten Hand.
Es war ganz anders in Lukes Schoss zu liegen als in Georges. Bei beiden fühlte ich mich sicher und wohl, doch bei Luke waren da noch diese anderen Gefühle. Diese innere angenehme Unruhe die in mir entstand wenn er mir nahe war, dieses Gefühl von tausend winzig kleinen Insekten da wo er mich berührte und dieser honigfarbene Ton seiner Stimme, die immer in mich überging wenn er redete. Ich liebte Lukes Nähe obwohl sie mich gleichzeitig wuschig machte. Ich fühlte mich mit ihm unglaublich sicher und selbstbewusst, hatte aber auf der anderen Seite die ganze Zeit das Gefühl ihm unbedingt gefallen zu wollen mit allem was ich war und was ich tat.
Lukes Hand in meinem Haar und seine gleichmäßige Atmung, die immer unterbrochen wurde wenn er lachte machten mich irgendwie schläfrig. Mein Blick wanderte zu den Sternen über, die wie eine Krone über ihm schwebten und ihn unglaublich wertvoll zu machen schienen. Meine Augenlider wurden schwer und ich hatte Mühe sie offen zu halten. Lukes Berührungen in meinem Haar und hin und wieder auf meiner Wange beruhigten mich und ließen mich sicher und geborgen fühlen.
Ich musste wohl eingeschlafen sein, denn als ich meine Augen langsam öffnete war das Feuer schon weit herunter gebrannt und nur noch die Glut leuchtet in blau und orange Tönen. Luke hatte sich unter mir bewegt und einen Arm so wie bei einem Baby unter meine Schulter und meinen Kopf geschoben, dass seine Handfläche einen Hinterkopf stützte. Seinen anderen Arm hatte er um meine Taille geschlungen und hob mich behutsam hoch, als schlaftrunken meine Augen etwas aufflatterten. "Oh, du bist wach." ich nickte müde.
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Religious
RandomJohn ist überzeugter Christ. Sein ganzes Leben führt er nach den Lehren Gottes und zweifelt nie an ihrer Richtigkeit. Doch dann taucht plötzlich ein neuer Schüler auf und wirft ihn in einen Konflikt zwischen seinem Glauben und seinen Gefühlen. "Wa...