Als wir im Kloster ankamen, saßen alle schon bereit am Mittagstisch. Die lägliche Küche war wie immer Lichtdurchflutet und Bruder Benedikts getrocknete Kräuter hingen von der Decke. Als wir durch die Tür traten, sprangen alle auf und schauten Luke mit großen Augen an. Was hatten die denn heute alle? Und warum hatten sie so ein Interesse an Luke. George starrte ja auch keiner an. "Hallo ich bin Luke." sagte er und wurde dann nacheinander von allen sieben Mönchen begrüßt. Nachdem sie sich alle vorgestellt hatten, setzten wir uns an den Tisch und begannen zu essen.
Während des Essens unterhielten sich alle blendend mit Luke. Er musste andauernd Fragen beantworten und kam selbst kaum dazu etwas zu von seinem Teller in seinen Magen zu befördern. "Und was machen deine Eltern so?" fragte Bruder Alexander. Ich saß direkt neben ihm auf der Bank an dem alten länglichen Holztisch und berührte mich mit mit seinem Oberschenkel, der ein warmes Gefühl in mich überzuleiten schien. Ich musste unentwegt grinsen und schaute auf meinen Teller, damit es niemand bemerkte. "Meine Eltern Reisen viel, beruflich. Und sind wenig zu Hause." sagte er nur achselzuckend. "Ach? Und wer passt, dann immer auf dich auf?" "Ich kümmer mich um mich selbst." sagte er. "Du bist ganz alleine zu Hause?" "Früher war ich viel bei ihren Freunden und hatte verschiedene Kindermädchen. Ich war auch ziemlich oft bei meiner Großmutter, aber die ist vor ein paar Jahren leider gestorben. Ich war sehr traurig. Ich hatte sie sehr gern und konnte ihr alles anvertrauen." ich wunderte mich darüber, dass er so offen mit ihnen darüber redete aber er schien kein Geimnis daraus machen zu wollen. "Und was machst du wenn du zu Hause alleine bist?" Ich bin häufig draußen und mache Fotos oder ich gehe trainieren. "Oh. Was machst du denn?" "Eigentlich von allem ein bisschen. Manchmal treff ich mich mit Freunden zum Basketball oder Fußball oder zum Skaten mit BMX oder so. Dienstags geh ich zum Turmspringen und bin Mitglied bei Mcfit." "Mcfit also." sagte Pater Peter und ich war mir wie immer nicht sicher ob er genau oder überhaupt nicht wusste wovon er redete. "Ja ich geh mindestens zwei Mal die Woche." "Du bist ja ein richtig sportlicher junger Mann." Das sah man ihm doch an! "Oh danke." erwiderte er nur und schob sich einen Löffel Paprika in den Mund. Seine Lippen waren dabei so rot und glänzten durch die Soße noch etwas mehr als sonst.
Nachdem wir das Essen beedet und das Geschirr in den Abwasch getan hatten, machten wir uns auf den Weg nach oben in mein Zimmer. Luke schaute sich überall genau um. Nachdem wir die Treppe hinaufgestiegen waren liefen wir den Gang auf den Klostermauern entlang, der zum Garten hin geöffent war. Am Ende des Ganges standen wir vor einer brauenen Tür. Meiner Zimmertür. Ich legte meine Hand auf die Klinke, irgendwie war ich nervös. Gleich würde Luke in mein Zimmer gehen. Ich drückte die Klinke runter und die Tür schwang auf. Ich trat ein und Luke folgte mir. Ich setzte mich unsicher auf den Rand meines Bettes und beobachtete Luke, der sich interessiert in meinem Zimmer umsah. Sein Blick glitt über das Kreuz an der freien Wand, zu meinem Schrank über die Komode zu meinem Bett. Er musterte meinen Schreibtisch und das Reagl, welches neben meinem Bett stand. Als er sich einmal umgeschaut hatte, wante er sich zu meinem Regal in dem ein paar Bücher standen. Hauptsächlich Schulsachen, meine Bibel und ein Gesangbuch. Ein Radio und ein paar Erinnerungsstücke von unserer Pilgerreise nach Rom standen auch dort. Luke griff nach einem Stein, den ich als kleiner Junge einmal an einem Bach gefunden und so schön gefunden hatte. "Der ist schön." sagte er und warf ihn einmal kurz hoch. Er wog ihn in den Händen hin und her und legte ihn dann behusam zurück. Sein Blick blieb an ein paar Bildern hängen, die hinter mir an der Wand hingen. Er trat näher herran und beugte, sich herüber, stützte sich auf meinem Bett ab, um sie sich besser anzusehen. "Bist du das?" "Ja." ich nickte und drehte mich um, so dass ich ebenfalls die Bilder sehen konnte. Er schaute sich ein Bild von mir in Rom an. Ich stand vor dem Petersdom und grinste glücklich, endlich angekommen zu sein, in die Kamera. "Da bist du in Rom." stellte er fest. Ich nickte und er lenkte seinen Blick weiter zu dem Bild von mir bei meiner Firmung. Ich trug einen schwarzen Anzug mit eine dunkelroter Fliege, der jetzt in meinem Schrank neben meiner Kutte in einem Kleidersack hing. "Das bin ich bei meiner Firmung." erklärte ich wurde jedoch leiser als ich bemerkte, dass er nicht gefragt hatte. "Du siehst heiß aus im Anzug." grinste er und ich wurde rot und wandte meinen Blick ab. Dann stand ich auf und schritt zur Tür. "Wollen wir raus gehen." Er schaute auf. "Wie alt warst du da?" "Vierzehn." Er kam auf mich zu und griff, als er direkt vor mir stand, zur Türklinke hinter mir. Ich hielt meinen Atem an als er so nahe vor mir stand und ich von seinem Duft benebelt wurde. "Gehen wir nach draußen?" sagte er und drückte die Tür auf.
Draußen gingen wir durch den Klostergarten und unterhielten uns. Luke erzählte mir recht wenig von sich. Eigentlich gar nichts. Ich redete dafür die ganz Zeit von mir. So etwas machte ich eigentlich nie. Doch Luke brachte mich irgendwie dazu. Er stellte andauernd Fragen und klang dabei so interessiert an mir, dass ich gar nicht anders konnte als ihm alles zu erzählen was er wissen wollte. Mittlerweile waren wir an Bruder Benedikts kleinem Gewächshäuschen angekommen und Luke fand es irgendwie spannend. "Können wir da rein gehen?" fragte er mich mit funkelnden Augen. "Klar. Wenn du willst." Ich öffnete vorsichtig die Tür, des kleinen Holzhäuschens mit den bodenlangen Glasfenstern. Wir traten ein und uns kam eine feuchte warme Luft entgegen. Luke schaute sich um. "Es ist wirklich schön hier." sagte er lächelnd und war wie in einer Traumwelt gefangen. Sein Blick schweifte ähnlich wie in meinem Zimmer durch den hellen Raum bis er an einer Pflanze hängen blieb. Seine Augen wurden groß und er starrte auf das neue Kraut von Bruder Benedikt. "Wo habt ihr das denn her?" fragte er irgendwie begeistert. "Das hat Bruder Benedikt von irgendeinem Markt. Keine Ahnung, er war total Feuer und Flamme." "Was macht er denn damit." "Keine Ahnung. Er meinte damit könne man Tee machen. Und irgendwelche Räuchersachen." "Hat er es schonmal gemacht?" "Ich glaube er hat es bloß in der Küche zum trocknen aufgehängt." "Ihr habt es getrocknet?" fragte er noch begeisterter als vorher. "Ja." sagte ich kleinlaut ich wusste nicht warum es plötzlich sein Interesse so stark erweckte. Freudestrahlend wante er sich dann zu mir, schlang seine Arme um meine Tallie und lächelte mich breit an. "Wießt du was das ist?" fragte er und ich schüttelte nur mit großen Augen den Kopf.
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Religious
RandomJohn ist überzeugter Christ. Sein ganzes Leben führt er nach den Lehren Gottes und zweifelt nie an ihrer Richtigkeit. Doch dann taucht plötzlich ein neuer Schüler auf und wirft ihn in einen Konflikt zwischen seinem Glauben und seinen Gefühlen. "Wa...