Ohne Titel Teil77

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In dem engen Raum, abgetrennt mit einem Vorhang, angekommen sah ich auf den Berg Hosen, den ich noch vor mir hatte. Wo hatte er all diese Dinger denn nur aufgetrieben? Ich nahm ein paar von dem Stapel um zu gucken, ob es dann weniger wurde. - Unwesentlich. - Ich schälte mich also aus der schwarzen Hose. "Eigentlich reichte doch die eine." Ich steckte meinen Kopf neben dem Vorhang heraus. "Nein! Eine reicht nie!" befand er und schaute von der Jacke auf, die er grade begutachtet hatte. "Was willst du denn anziehen, wenn die in der Wäsche ist?" "Eine von meinen anderen?" er ließ enttäuscht die Jacke sinken und schaute mich an. "Das hatten wir doch schon, die stehen dir überhaupt nicht. Ich weiß gar nicht, wie du vorher immer Hosen gekauft hast. Bist du einfach hingegangen hast eine in deiner Größe gegriffen und die war's dann, oder was?" Ich war beleidigt. Um ehrlich zu sein. Genau so hatte ich es immer gemacht. Manchmal hatte ich die Hosen noch schnell anprobiert, aber dabei nicht wirklich auf das aussehen geachtet. Es reichte ja auch wenn sie passten und nicht all zu scheußlich aussahen. Ich wollte ja niemandem imponieren, oder auffallen. "Ich muss auch gar keine Hose kaufen!" schimpfte ich und bereute es gleich wieder, weil mir die Schwarze schon ziemlich gefiel. Vielleicht sollte ich doch ein bisschen mehr auf mein Kleidungsstil achten. Ich hatte den Vorhang wieder zufallen lassen und mich umgedreht, um wieder in meine eigene Jeans zuschlüpfen. "Ach Baby, so war das doch gar nicht gemeint!" ich hörte wie Lukes Stimme näher kam und steckte wieder meinen Kopf nach draußen. "Das ist unfair." beschwerte ich mich. "Nenn' mich nicht so, dann ist mein Urteilsvermögen beeinträchtigt!" "Ach ist das so?" er kam näher und nahm mein Gesicht in seine Hände. Dann streichelte er mit seinem Daumen über meine Wangen und ließ sie so erröten. "Baby, ich will doch nur, dass du was Schönes zum anziehen hast." summte er jetzt versöhnlich und küsste mich dann kurz liebevoll auf die Nase. Ergeben seufzte ich auf. "Wie schaffst du es nur immer wieder mich um den Finger zu wickeln?" "Diese Frage kann ich nur zurück geben." schmunzelte er und küsste mich noch einmal, diesmal auf den Mundwinkel. Ich genoss seine Berührungen so sehr und war froh, dass hier in dieser Ecke gerade niemand anderes war, der uns hätte stören können. Für mich selbst überraschend, ergriff ich die Initiative und schob meine Hände am Vorhang vorbei um seine Hüften. Ein Grinsen legte sich auf seine Lippen und ich zog ihn schnell zu mir in die Umkleidekabine. "Ach du willst ein bisschen im Kaufhaus rummachen? Kleiner Schmutzfink!" schallt mein Honig mich spielerisch. "Halt die Klappe!" entgegnete ich nur und drückte meine Lippen gegen seine, woraufhin fast unverzüglich das Glück in mir explodierte. Das hier konnte nur richtig sein, so gut fühlte es sich an. 

Ich öffnete leicht meinen Mund und seine Zungenspitze stupste gegen meine. Ich musste in unseren Kuss hinein lächeln und drängte mich nur näher an ihn. Sein unvergleichlicher Duft stieg mir in die Nase und benebelte mich noch mehr als seine Hände, die mit sanften Berührungen unter mein T-Shirt wanderten. Seine Fingerkuppen schwebten über meine Seiten und verursachten dort eine Gänsehaut. Das erste Mal realisierte ich wie sehr ich seine Hände doch liebte. Ich liebte, dass sie größer waren als meine und trotzdem so fein und grazil. Er hatte so lange und schmale, aber trotzdem kräftige Finger. Sie konnten fast meine ganze Hüfte umfassen und dabei dieses Gefühl in mir auslösten und sie konnten sanft und vorsichtig meine Haut streicheln wie jetzt. Ich liebte auch die Art, wie er seinen Zeigefinger so niedlich streckte, wenn er mit seinen Gesten seine Erzählung untermalen wollte, oder diese kleine Ecke, die er an seinen Daumengelenken hatte, welche sie noch markanter wirken ließen. Ich liebte die Form seiner Finger und-"Baby, woran denkst du grade?" murmelte er in dem Moment gegen meine Lippen. "An deine Hände." gab ich mit geschlossenen Augen zu. "Ich glaub ich hab mich in sie verliebt." grinste ich und vergrub, dann mein Gesicht in seiner Halsbeuge, wo ich sanfte Küsschen verteilte. "Aha!" grinste er und hatte wieder diesem schelmischen Unterton. "Du magst also meine Hände, weißt du was die alles können?" mit diesen Worten schob er sie langsam von meinen Seiten runter über meinen Ischiasnerv und fuhr unter den Bund meiner Hose. Ich atmete schneller gegen seinen Hals und ließ das Gefühl auf mich wirken. Was hatte er vor? Dann drückte er leicht zu und ließ ein wohliges gurgelndes Brummen aus meiner Kehle entweichen. Seine wunderbaren Hände bewegten sich weiter nach unten und ich bekam ein wenig Angst. Sofort hielt er inne, behielt sie jedoch da und ließ mir Zeit mich an dieses Gefühl zu gewöhnen. Unweigerlich kam mir die Erinnerung an unsere Nacht auf dem Dach. Damals hatte er mich auch dort berührt, jedoch durch den Stoff meine Hose. Jetzt lagen seine Finger auf meiner Haut und das Gefühl war noch viel intensiver. Für einen Moment erwischte ich mich dabei, wie ich den Wunsch verspürte ihn überall auf meiner Haut zu spüren, doch ich drängte ihn schnell aus meinen Gedanken. Dieser Wunsch war falsch. 'Wobei, wenn wir keinen Sex hätten, wäre es doch erlaubt.' Meldete sich eine leise Stimme irgendwo im Gewusel meines Hirns. 'Man kann sich auch berühren ohne miteinander zu schlafen, oder nicht?'  Ich verdrängte diese Stimme so gut wie es ging aus meinen Gedanken. Der Anblick des bloßen Körpers sollte dem Ehepartner vorbehalten sein. 'Sollte - das ist eine Empfehlung!' Ruhe jetzt!

Ich setzte einen zärtlichen Kuss auf seine Haut und schmiegte mich näher an ihn. Er zog seine Hände langsam zurück und streichelte dann meine Haut über dem Bund meiner Hose. "Deine Hände sind Gottes Werk." murmelte ich gegen seine Haut. "In dir hat Gott seine Perfektion gefunden." ergänzte ich und küsste ihn wieder. Und so meinte ich es auch. In meinen Augen war Luke vollkommen perfekt. Er war wunderschön, klug, liebevoll und gutherzig.
So standen wir eine Weile da, bis es in seiner Hosentasche vibriete.

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