"Da ist er Ja!" meinte George, als ich durch die Glastüren in die Sonne hinaus trat und kam auf mich zugestolpert. Ich musste grinsen und ging zum Beckenrand, um mich dort hinzusetzen. Vorsichtig tauchte ich meine Beine ins Wasser und genoss das Gefühl, dass es machte als es langsam drumherum schwapperte. George war mittlerweile bei mir angekommen und bespitzte leicht meine Knie mit Wasser. Ich wollte da nicht direkt rein springen, schließlich hatte ich schon Respekt vor Wasser, ich konnte ja nicht schwimmen.
Nach einem Weilchen hatte ich mich etwas an das Wasser gewöhnt. George merkte das und kam mir jetzt näher. Er legte seine Hände an meine Hüften um mich langsam ins Wasser zu ziehen. Ängstlich klammerte ich mich an seinen Schultern fest und versuchte mich so über Wasser zu drücken. 'Sei kein Weichei John es ist doch nur Wasser.' Ich ließ mich ein bisschen hinunter, doch als das Wasser über den Bund der Hose kam und an meinem Bauch leckte, krallte ich mich wieder ängstlich an ihm fest. George sah zu mir auf und ich zu ihm herunter. Er lächelte mich ermutigend an. Plötzlich war Luke neben uns. Er hatte einen seltsamen Gesichtsausdruck aufgesetzt und schaute zwischen George und mir hin und her. Den Moment in dem ich von ich abgelenkt war nutzte George, um schnell tiefer ins Wasser zu tauchen und ich schrie auf und versuchte mich an ihm rauszudrücken. Doch es ging irgendwie nicht. War ja klar wenn George schon bis zu den Schultern im Wasser war. "Alles ist gut Kleiner." sagte er beruhigend und ich versuchte mich zu entspannen. Es war nur Wasser. Ich konnte darin stehen. Ich schloss die Augen und atmete einmal tief ein. Dann ließ ich langsam locker und George setzte mich im Wasser ab.
Meine Füße berührten den Boden zuerst mit den Zehenspitzen und tasteten sich dann langsam an den Fugen entlang bevor ich mich auf meine Fersen sinken ließ und richtig stand.
Das Wasser ging mir bis zur Brust. Kaum stand ich fest schlangen sich zwei Arme um mich, ich fühlte mich eingeengt und drückte sie energisch weg. Daraufhin hörte ich enttäuschtes Ausatmen hinter mir und drehte mich langsam im Wasser um. Ich konnte Luke schnell wegschwimmen sehen. Was hatte der denn? Warum war es so schlimm, dass ich seine Arme weggedrückt hatte. "Luke!" er reagierte nicht. "Luke!" immer noch nicht. Ich wollte ihn doch bei mir haben! "Honig!" quengelte ich jetzt in schmollendem Ton. Er drehte sich um und sah richtig verletzt aus. Was hatte ich denn nur falsch gemacht? Ich streckte meine Arme nach ihm aus und schob meine Unterlippe langsam vor. Er schaute mich noch kurz zögernd an, bis er dann doch wieder auf mich zukam. Kurz vor mir hielt er an und schaute böse zu George, dessen Anwesenheit ich hinter mir spüren konnte. Er beugte sich jetzt langsam zu mir vor was ich durch kleine Wellen am Rücken merkte und flüsterte in mein Ohr. "Ich glaube dein Honig ist eiversüchtig." und seine Lippen berührten dabei meine Ohrmuschel. Ich riss die Augen auf. Und schaute Luke an und schüttelte dann den Kopf. Ich griff nach seinen Handgelenken und zog ihn an mich, dadurch kam ich aus dem Gleichgewicht und fiel nach hinten. Mein Kopf kam unter Wasser und in mir brach Panik aus. Ich versuchte im Wasser nach etwas zu greifen, konnte jedoch nichts erfassen. Lukes Gewicht hatte am Anfang noch auf mich gedrückt war jedoch jetzt verschwunden. Eine Hand griff grob nach meiner Schulter und eine nach meinem Handgelenk und sie zogen mich zusammen hoch. Als ich wieder an der Wasseroberfläche war schnappte ich hektisch nach Luft. Ich wischte mir das Wasser aus dem Gesicht und versuchte mich zu beruhigen. Als ich die Augen aufschlug war Luke direkt vor mir. Alex und George waren an meinen Seiten und schauten mich besorgt an. Mein Atem verlangsamte und normalisierte sich wieder. Luke fasst nach meinen Händen. "Alles wieder gut?" Ich nickte, der Schock saß immer noch tief. Doch ich war ja wieder in Sicherheit. Alex verschwand wieder unter Wasser und tauchte herum zu George, den er dann an einem Bein zog und zum Hinfallen brachte.
Ich schaute hinauf zu Luke, der mich jetzt warm anlächelte. "Geh bitte nicht weg." sagte ich kleinlaut. Ich fühlte mich irgendwie sicherer, wenn er in der Nähe war. Er schüttelte den Kopf, griff nach meinen Händen und zog mich ein Stück zu sich heran. "Wie wäre es wenn ich dir das Schwimmen beibringe?" fragte er und ich nickte schüchtern. "Ok. Dann lass dich mal langsam nach vorne fallen." er ging ein paar Schritte zurück, sodass ich langsam ins Wasser glitt. Als meine Füße vom Boden abhoben winkelte ich meine Arme an und verkrampfte mich, um näher bei ihm zu sein, falls ich unter Wasser geraten würde. "Entspann dich. Durch die Luft in deinen Lungen wirst du an der Oberfläche bleiben." Ich tat was er sagt und ließ mich von ihm durchs Wasser ziehen. Ich bekam schon langsam ein Gefühl dafür wie das mit dem Schwimmen war. "Ok. Jetzt nimmst du die Beine dazu." Ich wollte es versuchen und zog etwas zu heftig meine Beine an, sodass ich ein Stück absackte und mich gleich wieder hinstellte. Enttäuscht, sah ich Luke an. Ich hatte es nicht geschafft. Ich war so ein Versager, doch dieser Lächelte nur. "Wir versuchen es nochmal. Ich hab es auch nicht an einem Tag gelernt."
Wir versuchten es noch eine Weile, waren dabei nur mit uns beschäftigt. Nach einiger Zeit ging es immer besser. Luke hielt mich bei den Händen und lief rückwärts, während ich ihm quasi hinterher schwamm. Ich hatte den Dreh mit den Bewegungen raus, trotzdem wollte es nicht so richtig funktionieren. Alex und George, waren irgendwann raus gegangen. Ihnen wurde kalt. "Es würde natürlich einfacher gehen, wenn du deine Sachen ausziehen würdest!" rief George vom Beckenrand, der ein Coca-Cola Handtuch um die Schultern hängen hatte. Ich schüttelte nur einmal kurz den Kopf. Das würde ich nicht tun. George zuckte nur mit den Schultern und platzierte sich dann auf einer der Sonnenliegen. Irgendwann wurde Luke auch kalt und wir gingen raus. "Kannst du mir ein Handtuch geben?" fragte ich ihn als wir im Wohnzimmer standen. "Klar. Komm mit hoch ins Bad." Wir gingen zusammen die Treppe hoch und hinterließen unterwegs überall kleine Pfützchen.
In Badezimmer angekommen suchte er mir und sich ein Handtuch heraus und verschwand dann mit den Worten. "Ich geh unten Duschen." Ich zog mich um und machte mich dann wieder auf den Weg nach draußen.
Als ich die Treppe runter kam hörte ich die Dusche im unteren Badezimmer. Alex kam gerade mit seinem Rucksack rein. Er sah mich auf der Treppe stehen und winkte mir zu. Dann ginger zur Badezimmertür und schlug mit der flachen Hand dagegen. "Jo. Ich hau rein!" brüllte er durch die Tür. "Sehn' uns." war die Antwort und er lies von der Tür ab.
Ich war mittlerweile am Fuß der Treppe angekommen. Er kam jetzt auf mich zu und hielt mir die Hand hin. Ich griff danach und er zog mich schwungvoll zu sich heran und stieß mit seiner Schulter gegen meine. Dann schüttelte er auf seltsame Weise meine Hand und machte am Ende eine auf und ab Bewegung. "Jo sehn' uns Montag." sagte er und verschwand dann Richtung Haustür.
Ich starrte auf meine Hand. Ich hatte diesen Handschlag nicht wirklich verstanden. Ich versuchte die Bewegung zu wiederholen und bewegte meine Hand in der Luft während ich raus ging zu George, der noch immer auf der Sonnenliege lag. Als ich auf ihn einen Schatten warf öffnete er seine Augen und beobachtete mich. "Was machst du da?" ich schüttelte nur den Kopf. Ich war in Gedanken zu sehr damit beschäftigt mich zu erinnern, wie Alex das gemacht hatte.
Ich bemerkte jedoch schnell, dass es keinen Zweck hatte, da ich es sowieso nicht gerafft hatte.
"George? Wie verabschieden wir uns eigentlich?" fragte ich.
"Keine Ahnung." er blinzelte zu mir herauf und brach dann in großes Gelächter aus. Was hatte er denn jetzt?
"Versuchst du grade'n Handschlag zu lernen?" Fragte er amüsiert. "Nein." ich versteckte schnell meine Hand hinter meinem Rücken als hätte das irgendwas gebracht. "Natürlich versuchst du es." beharrte er auf seiner Meinung. "Ich.." ich suchte nach passenden Worten, um es abzustreiten. Als ich jedoch einsehen musste, dass mir nichts glaubwürdiges einfallen würde, da er einfach die Wahrheit gesagt hatte und es sowieso falsch wäre, seufzte ich ergeben. "Ja-du hast recht. Warum können das alle, nur ich nicht?" Wenn ich nämlich genau darüber nachdachte sah ich häufig Jungs auf dem Schulhof oder in der Stadt die sich entweder so begrüßten oder verabschiedeten. Es war mir bisher nur nicht aufgefallen, da ich es niemals selbst gemacht hatte. "Komm her ich zeig es dir." sagte er und schwang seine Beine so über die Seite, des Liegestuhls, dass ich mich ihm gegenüber gut hinsetzten konnte.
Wir waren bereits eine Weile beschäftigt als Ich die Terrassentür hinter mir gehen hörte. "Na was macht ihr?" hörte ich Luke sagen. Seine Schritte kamen näher und er setzte sich neben mich. Weder George noch ich gaben ihm eine Antwort, wir waren zu konzentriert bei der Sache, aber es schien ihn auch nicht weiter zu stören. Wir konzentrierten uns weiterhin auf unsere Beschäftigung und ich streckte freudig meine Faust in die Luft als es geklappt hatte.
"Ich denke wir müssen bald fahren." meinte George dann. Ich ließ meine Schultern hängen. Er hatte recht. Aber es war hier so cool, wie in einer anderen Welt, einer Mischung aus Intellekt und Freizeitspaß, das ganze gepaart mit einer futuristischen Einrichtung. Ich fühlte mich hier wohl und wollte am liebsten nie wieder gehen. Aber das ging natürlich nicht. Außerdem war es ja zu Hause auch schön. Ich fand mich also seufzend damit ab und ging rein um meine Sache zu holen.
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Religious
RandomJohn ist überzeugter Christ. Sein ganzes Leben führt er nach den Lehren Gottes und zweifelt nie an ihrer Richtigkeit. Doch dann taucht plötzlich ein neuer Schüler auf und wirft ihn in einen Konflikt zwischen seinem Glauben und seinen Gefühlen. "Wa...