Ich denke wir können es mal versuchen

8 0 0
                                    

Wir aßen noch zu Ende und Luke zeigte uns das Haus. George unterhielt sich die ganze Zeit über mit ihm, während ich aus dem staunen gar nicht mehr heraus kam. Es war einfach unglaublich. Luke hatte ein riesiges eigenes Zimmer. Mit Fernseher, diversen Spielekonsolen, einer Ledercouch, grünen Vorhängen, einem Computer, einer beachtlichen Snapbacksammlung und großem Doppelbett. Im oberen Geschoss fanden sich außerdem, das Schlafzimmer seiner Eltern, in das wir nur kurz einen Blick hineinwarfen, ein Fitnessraum, zwei verschlossene Arbeitszimmer und ein Gästezimmer. Oh! UND natürlich noch ein wunderschönes Bad mit Bodenfenstern zum Garten hin einem Fenster in der Decke über der Badewanne (mit goldenen Füßen!!) und zwei beleuchteten Waschbecken.

Im Erdgeschoss in das wir wieder durch die große prachtvolle Treppe gelangten gab es noch ein großes Ess- und Wohnzimmer ein zweites Bad und einen Raum den Luke das "Musikzimmer" nannte. Dort stand ein Flügel, eine Gitarre und ein Saxophon. Ich wunderte mich sehr über die Harfe die in der ecke stand, neben einer Menge seltsam aussehenden Instrumenten, die an der Wand hingen. "Was ist das?" fragte ich wie ein kleines Kind und zeigte auf sie. "Die haben meine Eltern von irgendwelchen Reisen mitgebracht." meinte er nur desinteressiert und wir verließen das Zimmer.

Wir gingen nach draußen wo ich gleich meinen nächsten euphorischen Anfall bekam. Luke hatte einen Pool! wie cool war das denn? Ich wäre am liebsten sofort reingesprungen, hätte ich Wechselsachen mitgehabt und wäre da nicht die Tatsache, dass ich nicht schwimmen konnte. Ich war in meinem ganzen Leben noch nie in einem Pool gewesen und Himmel! Das war wirklich etwas was ich schon lange mal probieren wollte. Aber natürlich hatte ich mich nie getraut, diesen Wunsch zu äußern und wo hätten wir denn auch einen Pool herbekommen sollen? Schließlich konnte man ja nicht einfach so ins Schwimmbad gehen zu diesen ganzen nackten Leuten.

Ich konnte meine Freude einfach nicht verbergen und musste sogar aufschreien während ich um den Pool rannte. Ich benahm mich fast wie ein Mädchen nur das mein Schrei wohl um einiges tiefer war. Als ich zu Luke und George blickte musste ich feststellen, dass sie es sich auf den Sonnenliegen am Rand des Pools bequem gemacht hatten.

Ich hechtete zu ihnen hinüber und schmiss mich zu Luke auf die Liege, der sich einfach nur seitlich darauf gesetzt hatte im Gegensatz zu George. Dieser hatte sich entspannt zurückgelegt und die Hände hinter seinem Kopf verschränkt.

"Da bist du ja du kleiner Wirbelwind." grinste er und ich wurde rot. schließlich benahm ich mich wie ein Kind. Ich spürte das pulsierende Blut in meinen Wangen während ich auf meiner Unterlippe herumbiss. "Gefällt dir der Pool?" fragte Luke und lächelte mich lieb an. "Ich war noch nie in einem." gab ich kleinlaut zu. "Wirklich nicht?" ich schüttelte den Kopf. "Ich kann dir eine Badehose von mir leihen wenn du willst." etwas erschrocken über sein Angebot verschluckte ich etwas Luft und bekam auch gleich einen Schluckauf. Hilfesuchend sah ich zu George, weil ich nicht wusste was ich sagen sollte. "Lass mal."sagte dieser nur. "Unser Jonnyboy hat etwas Probleme damit seinen Körper zu zeigen." "Ja das hab ich schon bemerkt." bemerkte er etwas missmutig. "Aber ich hab gedacht das wäre vielleicht anderes wenn wir allein sind." "Also vor mir hat er sich noch nicht umgezogen." meinte George achselzuckend. "Hallo ich bin bei euch. Redet nicht über mich als wäre ich nicht da." beschwerte ich mich. Ich konnte schließlich jedes Wort mithören. "Außerdem kann ich eh nicht schwimmen und das Wasser ist eindeutig zu tief." "Da hast du allerdings recht." befand Luke und griff nach meiner Hand. Zuerst war ich überrascht. Doch nachdem ich das Gefühl auf mich wirken lassen hatte, fand ich es gut und genoss es. Luke begann mit seinem Daumen kleine Muster auf meinem Handrücken zu malen. Ich schaute auf unsere Hände. Seine war so viel größer als meine. Ich hatte schmale kleine Finger und Luke hatte einfach, wie sollte es anders sein, perfekte Hände. "Darf ich noch Alex anrufen?" fragte George auf einmal völlig zusammenhangslos. Warum wollte er denn jetzt Alex hier haben? "Klar." meinte Luke bloß und George stand auf und ging nach drinnen um zu telefonieren.

Luke wandte sich wieder mir zu und wir schauten uns in die Augen. Ein kalter Windstoß strich durch meiner Kleider und ließ mich erzittern, es war ja bereits dunkel und so warm, dass man einfach so draußen sitzen konnte war es heute nicht. "Wollen wir auch rein?" fragte Luke leise. Ich nickte und wir erhoben uns von der Liege. Luke hielt immernoch meine Hand und gemeinsam gingen wir rein. George stand drinnen hinter der Glastür und redete noch mit Alex. "Klar bring mit. "sagte er gerade als wir rein kamen. "Hey." Luke tippte ihm auf die Schulter. Frag ihn mal ob er longpapes hat." sagte er mit gesenkter Stimme, doch ich hatte ihn gehört. Ich wusste nicht was longpapes waren aber ich hatte das Gefühl, dass es peinlich wäre danach zu fragen, deshalb ließ ich es sein. George hatte genickt und Luke hatte mich weiter mit nach oben gezogen in Richtung seines Zimmers. Dort angekommen, drückte er mich sanft auf sein Bett Sofa und setzte sich mir gegenüber hin. "Hey Kleiner. Bruder Benedikt hat doch gesagt, dass man dieses Kraut auch sozusagen als so eine Art Weihrauchkraut benutzen kann, so dass man dann den Rauch einatmet." Ich nickte und fragte mich worauf er hinaus wollte. "Naja also. Ich wollte das mal ausprobieren aber ich hab mir gedacht, dass wir das dann einfach gleich direkt rauchen. Und das wäre ja dann gar nicht so wie eine Richtige Zigarette, weil das ja nur Bruder Benedikts Kraut ist." sagte er und schaute mich forschend dabei an. Er war mir so nah, dass seine Augen immer zwischen meinen hin und her huschten. Ich wusste, nicht was ich genau über seinen Vorschlag denken sollte. Einerseits war ich strickt gegen das Rauchen, andererseits hatte er aber auch irgendwie recht, wenn selbst Bruder Benedikt meinte man könne das Kraut sozusagen rauchen... langsam nickte ich und ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. "Ich denke wir können es mal versuchen."

ReligiousWo Geschichten leben. Entdecke jetzt