Ich schlenderte zu den beiden rüber und lies mich ebenfalls, mit dem Rücken zum See, in den Sand fallen. "Ich wollte dich mal was fragen." begann Luke an mich gewant und ich nickte aufmerksam. "Also ich würde mich gerne an dieser einen Agentur bewerben und wollte dich fragen, ob ich ein paar Bilder von dir dahin schicken darf?" er hatte dabei den allerniedlichsten Hundeblick überhaupt aufgesetzt. Da ich ihm sowieso nichts ausschlagen konnte und auch noch die Möglichkeit hatte ihm zu helfen, sagte ich sofort zu und er strahlte übers ganze Gesicht. Automatisch musste ich auch lächeln, wurde aber von George aus meinen Gedanken gerissen, der sich räusperte und mich mit einem vielsagenden Blick ansah. Ich rollte nur mit den Augen und lenkte meinen Blick, dann auf meinen Schoß, wo meine Hände miteinander spielten. "Luke hat uns gefragt ob wir heute abend mit ans Lagerfeuer kommen?" brachte George zur Sprache. "Ja klar." meinte ich ohne den Blick zu heben. "Super." freute sich Luke und jetzt musste ich doch kurz auf schauen. Schaute aber gleich wieder weg, als ich sah, dass er mich ansah und wurde rot.
"Um wie viel Uhr?" "Wir wollten so gegen 18 Uhr los und dann hier am See das Feuer anzünden." Hilfesuchenden schaute ich zu George, er nickt nur kurz und wandte sich dann an Luke. "Wir kommen so halb sieben nach, wenns geht." "Oh natürlich." ich spürte seinen etwas verwirrten Blick auf mir, konnte ihn jedoch nicht erwiedern, weshalb ich weiterhin angestrengt auf meine Hände starrte. "Was ist das eigentlich für eine Agentur, wo du dich bewerben willst?" fragte ich schüchtern um das Thema zu wechseln. "Also wenn ich dort angenommen werde, dann komm ich in so eine Kartei und dann können Kunden meine Bilder anschauen und mich buchen, wenn sie für irgendwas einen Fotographen brauchen." "Sowas gibts?" fragte ich erstaunt. "Naja das ist eigentlich nicht so bekannt. Aber das ist so ein eigenes Unternehmen und die haben Kontakt zu ziemlich vielen großen Firmen und Magazinen und wenn ich da rein kommen würde, dann hätte ich echt gute Chancen darauf das mal beruflich zu machen." ich war erstaunt. "Du möchtest Fotograf werden?" "Ja, wenn ich das schaffe schon." "Wow.-Musst du dann nicht voll viel reisen und so?" ich sah kurz auf, senkte aber sofort den Blick wieder als ich sah, dass er mich anblickte. "Ja ich hoffe doch. Ich will die ganze Welt sehen." "Warst du schonmal in Rom?" fragte ich zaghaft. Ich wusste nicht ob ihm das zu persönlich war. "Ja. Schon ein paar Mal. Meine Eltern haben da eine Wohnung." "Wirklich?" jetzt musste ich wirklich erstaunt aufblicken. "Warum haben deine Eltern eine Wohnung in Rom?" er schmunzelte. "Weil sie es dort schön finden. Warum denn sonst?" "Aber ist das nicht teuer?" fragte ich vollkommen verblüfft. "Keine Ahnung. Sie haben's halt einfach gekauft." "Wie viel Geld müsst ihr haben?" rutschte es mir raus und ich hielt mir den Mund zu, das wollte ich eigentlich nicht sagen. Er lachte und sah dabei einfach nur wunderschön aus. "Naja. Jedenfalls reicht es für eine Wohnung in Rom.
Ich erschrak als sich jemand neben mir in den Sand plumsen ließ. Es war George. Ich hatte übehaupt nicht bemerkt wie er weggegangen war. "Na worüber habt ihr geredet?" "Lukes Eltern haben ein Wohnung in Rom." platze es aus mir raus. "Ach echt?" kam es von George interessiert. "Ja. Ihnen hat die Stadt gefallen und da haben sie halt eine gekauft." sagte er schulterzuckend. George pfiff anerkennend. "Sag mal hast du noch Geschwister?" fragte er mit einem seltsamen Blick. Ich verstand die Frage nicht ganz, doch Luke lachte auf. "Nein, hab ich leider nicht." sagte er und schaute entschuldigend zu ihm. "Bin verwöhnt es Einzelkind." "Schade." lachte George gespielt traurig und spielte mit dem Sand in seinen Fingern. "Habt ihr Geschwister?" fragte Luke nun und George schüttelte den Kopf. Dann sah er erwartungsvoll zu mir. "Keine Ahnung." meinte ich nur und schaute wieder auf meine Hände, die dazu ubergagangen waren mit dem Saum meines T-shirts zu spielen. So bemerkte ich auch Lukes fragenden Blick nicht, doch George beantwortete seine unausgesprochene Frage. "Unser John hier-" dabei schlug er leicht auf meine Schulter "-ist ein Findelkind. Eines Tages haben die Mönche eines wunderschön am Berghang gelegenen Klosters morgens die zarte Stimme eines Babys vernommen und fanden einen Jungen Knaben in Windeln gewickelt." erzählte er theatralisch. Ich kicherte und schlug ihm brummend gegen die Schulter. "Du wurdest also einfach vor einer Tür abgelegt?" ich nickte. "Ja. Mit einem Zettel auf dem stand: Es tut mir leid. John 26.August. " "26.August?" "Ja. Wahrscheinlich mein Geburtstag, zumindest feiern wir den da immer."Du weißt also nicht wer deine Eltern sind?" ich schüttelte den Kopf. "Ich habe zwei Adoptivväter. Pater Peter und Bruder Benedikt." "Zwei?" "Ja. Weiß auch nicht. Sie hielten es damals für besser." "Aber sind sie denn schwul?" fragte er völlig verwirrt. "Mönche leben enthaltsam." brachte sich nun George wieder in die Unterhaltung mit ein. "Aber..." "Die Erziehung eines Kindes hat zum Glück nichts mit Sexualität zu tun." klärte er ihn auf. "Ja natürlich." Gab er immer noch etwas verunsichert von sich. "Was hast du denn gedacht?" fragte George jetzt schmunzeld. "Ja. Keine Ahnung. Ich weiß nicht genau was ich gedacht habe." "Deshalb waren sie ja auch mit im Krankenhaus und haben ihn dort abgeholt." "Klar. Ist logisch...Und warum haben sie dich damals nicht in ein Heim oder zur Adoption frei gegeben?" ich erschauderte. Bei der Vorstellung irgendwo anders aufzuwachsen wurde mir ganz komisch. "Sie haben mich halt gewollt und als Gottes Geschenk angesehen." antwortete ich bissig, stand auf und trampelte davon. Ich mochte es nicht. Dieses Gefühl ungewollt zu sein. Von meiner eigenen Mutter auf einer Treppenstufe zurückgelassen. "Hey warte. Das war doch nicht so gemeint." Luke war aufgesprungen und hielt mich an der Schulter zurück. "Wie war es denn dann gemeint?" zischte ich. "I-ich..." stotterte er, doch ich lies ihn nicht ausreden. "Ich bin sehr glücklich da gewesen wo ich aufgewachsen bin und ich hätte auch kein anderes Leben gewollt. Alle lieben mich dort und sind nett zu mir." ich hatte einfach schon zu oft die Frage danach bekommen ob ich den wirklich glücklich bei 'diesen Mönchen' sei. Nicht zuletzt einmal jährlich von der Tante vom Jugendamt. Aus dem Augenwinkel sah ich wie George Aufstand und auf uns zukam. "Lass gut sein." meinte er an Luke gewant legte einen Arm um meine Schulter und führte mich weg. In dem Moment rief Frau Wagner, dass wir uns auf den Heimweg machen wollten und wir machten uns daran unsere Sachen wieder einzuräumen und die Decke einzurollen.
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Religious
RandomJohn ist überzeugter Christ. Sein ganzes Leben führt er nach den Lehren Gottes und zweifelt nie an ihrer Richtigkeit. Doch dann taucht plötzlich ein neuer Schüler auf und wirft ihn in einen Konflikt zwischen seinem Glauben und seinen Gefühlen. "Wa...