Als ich wieder aufwachte war es mitten in der Nacht. Um genau zu sein halb vier wie mir meine Armbanduhr, nach der Entwickelung aus meinen Decken, zeigte.
Mein Fieber schien durch die Wadenwickel wirklich abgeklungen zu sein. Wenigstens fühlte ich mich außer der normalen Halb-vier-Uhr-morgens-Müdigkeit nicht schwach oder erschöpft. Meine Beine lagen in einer bereits angewärmten Suppe und ich zog sie langsam aus dem nassen Handtuch. Als ich mich auf dem Bett bewegte wachte George auf, der mit dem Kopf auf der Matratze im Halbsitzen geschlafen hatte. "Hey Jonnyboy du bist wach." "Ja." meine Stimme klang noch ganz rau, weil ich gerade erst aufgewacht war. "Gehts dir besser?" "Ja. Ich fühl mich wieder gut. Können wir die Handtücher wegräumen?" fragte ich und wollte mich bereits aufsetzten als George mich zurückhielt. "Warte ich mach das bleib mal noch liegen." Ich nickte wieder und ließ mach zurück in die Kissen fallen. George klaubte die Handtücher zusammen und schmiss sie kurz ins Bad wahrscheinlich in die Dusche. Dann kam er mit einem trockenen Handtuch zurück um meine Beine abzurubbeln und sammelte noch die Tüte mit ein. Als er das Licht im Bad anmachte fiel ein schwacher Lichtstrahl auf Georges Bett, welches zu meinem Verwundern nicht leer war.
"George?" meine Stimme klang kratzig.
"Ja Kleiner?" er kam wieder aus dem Bad. "Was macht er in deinem Bett?" ich wies mit meinem Kinn zu Georges Bett. "Er meinte er wolle hier schlafen um zu wissen wie's dir geht und mir zu helfen." Luke umklammerte Georges Decke ganz fest, als würde er jemanden im Arm halten. Er war unglaublich niedlich anzusehen, aber leider machte George das Licht aus und seine Gestalt verschwand in der Dunkelheit. "Darf ich bei dir schlafen?" "Klar." ich rückte ein Stück zur Seite, sodass George Platz hatte und gab ihm etwas von der Decke ab. Es war zwar etwas eng, wenn wir beide Schulter an Schulter im Bett lagen, aber es würde wohl gehen. Ich berührte unter der Decke seine ganze Seite und das war etwas ungewohnt, weil wir sonst immer in getrennten Betten schliefen, auch wenn wir bei einander übernachteten. Aber es war mir nicht unangenehm schließlich war George mein bester Freund. Schon nach kurzer Zeit war ich wieder eingeschlafen und wachte erst wieder auf als die Sonne am nächsten Morgen durchs Fenster schien. Etwas panisch schreckte ich auf. Ich hatte mein fünf Uhr Gebet vergessen. Als ich hinüber zu Luke sah erschrak ich ein wenig, denn er hatte die Augen geöffnet und uns beobachtet. "Morgen." brummte er mit dieser Stimme die nach Honig klang und lächelte mich müde an. "Warum bist du schon wach?" ich war es eigentlich gewohnt als erster aufzuwachen. "Ich weiß nicht. Bin irgendwann aufgewacht und konnte dann nicht mehr schlafen." "Warum?" er biss sich auf die Lippe und ich sah, dass er nicht antworten wollte. Also machte ich mich daran über George aus dem Bett zu krabbeln. Er brummte einmal unzufrieden im Halbschlaf, drehte sich dann dorthin wo ich gerade noch gelegen hatte und schlief weiter.
Als ich aufgestanden war fiel mir auf, dass ich ja immernoch nur meinen Pullover und eine Unterhose trug und es war mir direkt unangenehm vor Luke. Ich griff schnell nach meiner Hose und achtete beim anziehen darauf, dass mein Verband nicht verrutschte. Vielleicht hätte ich ihn gestern doch noch nicht wechseln sollen. Unter Lukes ungewohnten Blicken griff ich nach dem Rosenkranz der auf meinem Nachttisch lag umschloss ihn fest mit der Hand und kniete mich in eine Ecke des Raumes. Normalerweise betete ich vor meinem Bett, aber es war irgendwie komisch,wenn George darin lag.
Als ich nochmal einen prüfenden Blick zu Luke warf sah ich, dass er sich zurück gelehnt hatte und jetzt an die Decke starrte. Ich sprach also stumm mein Gebet und hing, nach einem Blick auf die Uhr, das für die Terz gleich noch hinten dran.
Als ich gerade mein "Amen" murmelte regte sich George in meinem Bett. Er drehte sich um und als er Luke entdeckte konnte man ein raues "Morgen" aus seinem Mund hören. Luke antwortete und George sah sich nach mir um. "Wo ist denn mein kleiner blonder Freund?" als er sich umdrehte grinste er mich an. "Komm her." was war denn jetzt los? Er wollte doch sonst auch nicht mit mir kuscheln? Mit einem fragenden Blick schaute ich meinen besten Freund an, doch der grinste nur schelmischen zurück. Ich wusste nicht genau was ich von der Situation halten sollte. Ich focht kurz einen inneren Konflikt mit mir aus, bis ich dann entschied, dass es jawohl nicht so schlimm sein konnte auch wenn es etwas komisch war, ging zu ihm hin, legte mich unter die Decke die er mir hochielt und ließ mich in seine Arme schließen. Ich drehte mich auf die Seite, sodass ich Luke ins Gesicht sehen konnte und George vergrub sein Gesicht in meinem Rücken.
Ich musste schmunzeln. Irgendwie war die Situation unglaublich seltsam. So etwas hatten wir nach nie gemacht. Ich fühlte mich fremd in Georges Armen und wusste nicht, was das ganze eigentlich sollte. Luke schien dies ebenso zu überraschen, wie zu erschrecken. Seinem Gesichtsausdruck konnte ich entnehmen, dass er sich eindeutig in unsere Privatsphäre eingedrungen fühlte. Das war wohl auch der Grund dafür warum er Aufstand und mit einem "Wir sehen uns später." das Zimmer verlies.
Kaum war die Tür ins Schloss gefallen, lockerte sich Georges Griff um meinen Körper und er hob seinen Kopf hinter meinem Rücken. "Meinst du wir haben ihn einversüchtig gemacht?" grinste er ganz aufgeregt.Ich verdrehte die Augen. Das war doch jetzt nicht wirklich seine Intention gewesen? George war bereits damit beschäftigt über mich zu steigen und in sein Bett zu krabbeln, um dort wieder die Augen zu schließen. "Ich will Luke nicht eifersüchtig machen." sagte ich vorsichtig. Es war ungewohnt über meine Gedanken zu sprechen, sonst hatte ich sie immer mit aller Kraf für mich behalten. Unsicher sah ich George an. Meine Hand hatte ich dabei unter meinen Kopf geschoben. "Ich will nichts von Luke." George lachte kurz auf. Lachte er mich aus? "Glaub mir John. Ich kenn' dich jetzt schon lang genug und ich hab noch nie jemanden erlebt der so unglaublich verschossen in jemanden war wie du." Oh nein. Ich wurde rot und drehte meine Nase Richtung Kissen. So sehr mochte ich ihn doch gar nicht. "So sehr mag ich ihn doch gar nicht." "Wenn er in deiner Nahe ist wirst du unglaublich nervös. Er bringt dich dauernd in Verlegenheit, wenn er da ist, dann bekommen ich immer viel weniger Aufmerksamkeit von dir. Allein durch seine Anwesenheit im selben Raum kann er dich schon voll aus dem Konzept bringen. Und jetzt denk nur mal daran,was du dir wegen ihm angetan hast." "Das ist nicht seine Schuld!" brachte ich aufgebracht heraus. Wie konnte er nur so etwas behaupten? Niemals sollte er je auch nur daran denken Luke dafür verantwortlich zu machen. "Nein. Aber er war ja schon irgendwie der Auslöser dafür." "Nein. Ich-Das-" ich wusste gar nicht was ich eigentlich sagen wollte, als George auch schon weiter sprach. "Ich mache ihn dafür nicht verantwortlich. Er wusste ja nicht mal davon, was ich damit sagen wollte ist, dass du ihn schon sehr gerne haben musst." "Ich-" erneut wusste ich nicht was ich sagen sollte. Doch ich musste einsehen er hatte recht.
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Religious
RandomJohn ist überzeugter Christ. Sein ganzes Leben führt er nach den Lehren Gottes und zweifelt nie an ihrer Richtigkeit. Doch dann taucht plötzlich ein neuer Schüler auf und wirft ihn in einen Konflikt zwischen seinem Glauben und seinen Gefühlen. "Wa...