it is Partytime!

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Unten aßen wir noch mit den anderen zu Abend, wo seltsamerweise kein einziges Mal das Thema 'Festivität' angesprochen wurde. Als wir uns auf den Weg machen wollten, wurde Luke von Pater Peter zurück gehalten. "Geh du doch schonmal vor zum Wagen bitte und warte dort auf ihn." meinte er mit einer Handbewegung, die mir bedeutete mich in Bewegung zu setzten und küsste mich zum Abschied auf die Stirn. Etwas misstrauisch kam ich seiner Bitte nach und verschwand durch die Tür, nicht ohne, dass er mir ein "Viel Spaß noch. Gott segne dich." hinterher rief. Ich saß keine zwei Minuten im Auto, als Luke schon freudig grinsend auf der Fahrerseite einstieg. "Was war denn noch?" wollte ich wissen und schaute ihn erwartungsvoll an. Er sah nur grinsend durch die Scheibe und sagte. "Ach er hat mir nur eingeschärft mich gut um dich zu kümmern und vor 12 nach Hause zu bringen." "Oh nein!" ich seuftze auf. Peinlicher ging es wohl nicht. Pater Peter hatte ihn zu meinem persönlichen Aufpasser beordert?

"Ach, mach dir nichts draus." sagte er während er beim ausparken über sein Lenkrad schaute.

Mit einem Brummen lehnte ich meinen Kopf an die Scheibe und schaute nach draußen. Das sagte er so leicht. Schließlich wurde er nicht vor, dem Typen den er mag so bloßgestellt.

Als wir zwanzig Minuten später bei Lasse hielten, war es noch ruhig. Ich wusste nicht ob es mich wundern sollte, oder ganz normal war. Schließlich war es schon gegen halb neun. Aber gut, das würde sich vielleicht noch herausstellen.

Lasse riss die Haustür auf, nachdem Luke geklingelt hatte. "Jo digga schön, dass du da bist!" rief er und begrüßte ihn mit diesem sonderlichen Handschlag. Dann wanderte sein Blick zu mir. "Jo John! Was machst du denn hier. Freut mich dich zu sehen." er holte aus, um mit mir den selben Handschlag zu machen und ich war stolz auf mich, als ich ihn hin bekam.

"Kommt doch rein." meinte er und schwänkte dabei die Wodkaflasche in seiner Hand mit einer einladenden Bewegung. Als wir eintraten saßen dort etwa ein duzend Mädchen und Jungen aus meinem Jahrgang im Kreis und hatten alkoholische Getränke verschiedenster Art vor sich auf dem Boden stehen. "Wir spielen 'Ich hab noch nie.'verkündete Lasse laut und ließ sich auf den Boden neben Susan fallen.

Ich ließ den Gedanken an dieses Spiel ungefähr eine Minute durch meinen Kopf schießen, bevor ich diesen energisch schüttelte und mein Blick sofort unsicher zu Luke flog. Dieser lächelte mich lieb an und schüttelte dann an die anderen gewandt den Kopf. "Wir nicht." erklärte er und kassierte dafür einen schmollenden Laut von Lasse. "Wir gehen mal nach oben." meinte er stattdessen und ging vor zur Treppe. Ich folgte ihm schnell, weil ich mich doch recht unwohl in meiner Haut fühlte und die ganze Zeit das Gefühl hatte etwas falsch zu machen.

Der 18- jährige ging zielstrebig vor mir die Treppe rauf. Er schien sich hier auszukennen, da er ohne groß vorher zu überlegen auf eine Tür zuging, diese öffnete und augenscheinlich in Lasses Zimmer gelandet war.

Von dort auf führte eine weitere Treppe nach oben, welche in einer Art gläsernen Pavillon auf dem Dach endete. "Ich komme gern hier hoch." erklärte er mit seiner Stimme aus Honig und schaute zur Sonne, die bereits die Dämmerung einleitete. "Meist verlaufen sich hier hoch auch keine Partygäste. Man muss nur aufpassen, wann man wieder runter geht, dass man Lasse nicht in seinem Zimmer erwischt." "Erwischt wobei?" fragte ich verwirrt. "Erwischt beim Sex." sagte der Junge mit der Honigstimme als er mir tief in die Augen schaute. Wieder zuckte ich bei diesem Wort leicht zusammen. Wie konnte er sowas einfach, so gerade heraus sagen? "Oh." machte ich nur als Antwort, weil ich nicht wirklich wusste, ob und was ich darauf hätte sagen sollen.

Er riss sich von unserem Blick los und wandte sich zu einer Schiebetür aus Glas, die hinaus auf die Dachterrasse führte. Draußen war es etwas windig und sein goldenes Haar, welches im Wind aufgewirbelt wurde, erinnerte mich schon wieder an das flüssige süße Gold, das ich Sonntag Morgen immer auf meinem Brötchen aß.

"Honig?" fragte ich ohne es wirklich zu registrieren. Erst an seinem etwas verwirrten Blick merkte ich, was ich gerade gesagt hatte, schlug mir verlegen die Hände vor den Mund und wurde rot. "Ja Ba-John?" erwiderte er und zog meine Hände von meinen Lippen. Ich versank im Anblick seiner wunderschönen blauen Augen, die in der Untergehenden Sonne funkelten als würden kleine Flammen in ihnen lodern. "Deine Augen sind so...blorange." kam es vollkommen sinnlos aus meinem Mund und ich hatte völlig vergessen was ich eigentlich sagen wollte. Der Junge vor mir lachte leise und ein atemberaubendes Lächeln zierte seine Lippen. "Blorange?" fragte er und stieß dabei mit seiner Nase gegen meine.

Weil ich nichts wusste, erwiderte ich darauf auch nichts und legte stattdessen meine schmalen Hände an seine Brust. Da er heute , genauso wie ich, nur ein T-shirt trug, konnte ich seinen schnellen Herzschlag unter meinen Fingerspitzen spüren und fragte mich was ihn wohl dazu veranlasste so ein Herzrasen zu haben? Außer ihm gab es hier schließlich nichts atemberau-es musste der Sonnenuntergang sein. Vollkommen von meinen Gedanken geleitet, glitt mein Blick zu dem fast rot leuchtenden Feuerball der bald hinter einigen Hügeln verschwunden sein musste. Ich dankte Gott dafür, dass er uns heute so einen schönen Sonnenuntergang geschickt hatte, welcher den wunderbaren Jungen neben mir so aus der Fassung bringen konnte. Im selben Gedankengang dankte ich ihm noch für den Jungen selbst, der gerade seine Lippen an der Stelle unter meinem Ohr platziert hatte und dessen Atem jetzt feucht gegen meine Ohrmuschel prallte. "Deine Augen sind noch viel schöner, als es meine je sein könnten." flüsterte er und berührte bei jedem Wort mit seinen Lippen mein Ohr. "Nein." widersprach ich, doch es kam so leise aus meinem Mund und endete in einem heiseren leisen stöhnen, sodass ich nicht sicher war ob er es wirklich gehört hatte. Sein leises Lachen zeigte, dass er es doch gehört haben musste. "Was meinst du?" "Deine Augen..." gab ich zur Antwort "...sind die schönsten der Welt." und wandte ihm meinen Blick zu. "Nein, Deine." grinste er. "Nein, Deine." "Nein, Deine." "Nein, Deine." "Oh Gott, sind wir kitschig." flüsterte er bevor er mich sanft küsste.

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