Wenn du dich selber kennst

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Als ich wieder aufwachte, war ich allein auf der Decke. Ich hatte mich zu einer Kugel zusammengerollt und die Hände unter meinen Kopf gelegt. Die Sonne stand schon etwas tiefer am Himmel und ich fühlte mich ziemlich zerknautscht. Ich rieb mir durch die Augen und über legte wo mein Honig wohl eingegangen sein könnte. Da fielen mit seine letzten Worte ein. 'Ich mag es wenn du mich Honig nennst.' Sofort wurde ich rot und etwas verlegen. Ich machte das doch eigentlich gar nicht mit Absicht. Es kam einfach aus meinem Mund raus, ganz ohne, dass ich es bestimmen könnte.
In Gedanken versunken stand ich auf und streckte mich. Die Decke hob ich auf, schüttelte sie aus, legte sie zusammen und über meinen Arm und ging dann nach drinnen. Dort umfing mich ein lockerer Geruch nach Essen. Wie auf Kommando knurrte mein Magen und ich steuerte auf die Küche drauf zu. Was ich dort sah raubte mir den Atem. Luke stand am Herd und kochte augenscheinlich. Er stand mit dem Rücken zu mir, sodass ich eine perfekte Aussicht auf seine Schultermuskulatur hatte, er trug ein ärmelloses Shirt und seine Haut war von einem dünnen Schweißfilm überzogen. "Hey Baby, willst du schonmal Teller rausholen? Erster Schrank, zweite Zeile, zweites Fach." zog er mich aus meinen Gedanken. Ich schüttelte einmal kurz meinen Kopf, um meine Gedanken zu ordnen und machte das worum er mich gebeten hatte. Die zusammengefaltet Decke in meinen Armen tat ich auf einen Stuhl und stellte die Teller auf die Kücheninsel.

Luke hatte Kartoffeln mit Omelett gemacht und es schmeckte unfassbar super! Wir saßen uns gegenüber an der Kücheninsel und aßen das köstliche Essen. "John..." begann er. "Ich wollte, naja, du hast-" er unterbrach sich selbst. Ich merkte, dass, was auch immer er sagen wollte ihm unangenehm war. Trotzdem sprach er weiter. "Also...ich meine, weißt du noch auf der Klassenfahrt? Also, ich meine, weißt du noch-wo du mich in der Dusche gesehen hast?" Sofort schoss mir die Röte ins Gesicht und ich senkte meinen Blick auf mein Omelett. Wie könnte ich das vergessen? Es war ein einschneidendes Erlebnis für mich gewesen. Noch nie zuvor hatte ich einen Mann außer mir nackt gesehen. Wobei ich es auch vermied meinen eigenen Körper entblößt zu sehen.

"Gut. Du erinnerst dich also." freute er sich. "Und weißt du noch neulich bei der Party? Ich hab dich auch gesehen, also ich meine so ohne Shirt und da es ja irgendwie eh schon passiert ist..." er ließ das Ende des Satzes offen, doch ich war mir ziemlich sicher, verstanden zu haben, was er meinte. "Ich mag es nicht, soo...nackt zu sein." murmelte ich, in meinen nicht vorhandenen Bart und starrte weiter auf mein Essen. Luke schien etwas überrascht von meiner Aussage.

"Baby, ich meine nicht, dass du dich vor mir nackt zeigen sollst. Ich dachte nur es spräche nichts dagegen, wenn wir einfach ganz normal in Badehosen schwimmen würden." erwiderte er. Ich wusste, dass er recht hatte, aber ich wollte es nicht so wirklich wahr haben, deshalb schüttelte ich irgendwie ein wenig den Kopf. "Ich weiß nicht, ich finde es komisch, wenn jemand anderes meinen Körper sieht." brachte ich leise hervor. "Oder wenn ich ihn selbst sehe." fügte ich noch leiser an in dem Glauben er hätte es nicht gehört. Es war kurz still und er schien zu überlegen.

"Baby?" fragte er, doch ich reagierte nicht, das Gespräch war mir äußerst unangenehm. "Schau mich mal an." bat er. Als ich nichts tat, hörte ich wie er seinen Stuhl zurück schon, aufstand und zu mir herüber kam. Er legte eine Hand auf meinen Rücken und versuchte mich von unten anzugucken, doch ich schaute weiter starr geradeaus. Seine Nähe machte mich ganz nervös und in Verbindung mit dem Gesprächsthema, wurde ich noch angespannter. "Baby? Hast du dich eigentlich schonmal selbst nackt gesehen? Also so im Spiegel betrachtet? Deinen Bauch oder deine Brust?" ich schaute vorsichtig zu ihm auf. "Nein. Ich hab nichtmal einen Spiegel." meine Stimme klang leiser als ich es erwartet hatte.

Seine Hand strich vorsichtig über meinen Rücken. "Komm mal mit." meinte er und drückte mich sanft vom Stuhl. Dann nahm er mein Handgelenk und zog mich ins Badezimmer, wo er mich mit dem Gesicht zum Spiegel drehte. "Du musst, dich selbst kennen, um dich anderen zu zeigen. Wenn du deinen Körper kennst, dann hast du vielleicht auch kein so großes Problem damit, wenn ihn mal jemand anderes sieht." sagte er und schaute mich durch den Spiegel an. "Ich will das aber gar nicht." wandte ich ein, drehte mich um und versteckte mein Gesicht an seiner Schulter. Es war komisch mich so zu sehen. Ich wollte das nicht. "Aber schau doch mal, bist du nicht neugierig, wie dein Köper so aussieht?" fragte er liebevoll und ich schüttelte an seinem Hals den Kopf. Nein, ich wollte das nicht wissen. "Ich weiß ja wie er aussieht." sagte ich trotzig. Ja ich wusste, wie ein Bauch und eine Brust aussehen, sogar bei Frauen. "Aber willst du denn gar nicht sehen, wie er sich verändert hat?" ich löste mich von seiner Schulter und schaute ihn fragend an. Wie meinte er das 'Sich verändert hat'? "Na, dein Köper verändert sich doch ständig, mal wirst du dicker, mal dünner, mal hast du mehr Muskeln und manchmal kleine süße weiche Stellen. Das ändert sich andauernd. Bist du denn gar nicht neugierig darauf?" wieder schüttelte ich den Kopf und versteckte mich an seiner Schulter. Ich konnte und wollte mich nicht ohne Pullover sehen, oder überhaupt näher im Spiegel betrachten. Ich schmiegte mich an ihn und er lachte leise. "Ok Baby. Wie du willst." dann küsste er meine Schulter durch den Stoff und dann meinen Hals. Seine Hände fuhren behutsam über meine Rippen hinunter zu meine Hüfte. Ich atmete schwer als ich dieses leichte ziehen unter seinen Lippen an meinem Hals spürte und bemerkte nicht, wie er seine Fingerspitzen unter mein T-Shirt gleiten ließ. Erst als sie sanft über meine Haut fuhren erschauderte ich. "Aber das hier magst du trotzdem noch." kicherte er und mein Atem zitterte als er aus meinem Mund kam.

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