"Ich äm..." begann ich, wusste aber eigentlich gar nicht genau was ich sagen wollte. Irgendwie war es mir unangenehm zuzugeben, dass ich so viel schlechter war in Französisch als er. "Süßer?" ich erschrak als er mich aus meinen Gedanken holte. "Ich also...ich weiß nicht was ich bestellen soll..." fing ich an. "Kannst du dich nicht entscheiden, oder?" "Najaaa..." versuchte ich immer noch mein eigentliches Anliegen zu umgehen, indem ich das 'a' noch mehr in die Länge zog. "Ichkanngarnichtlesenwasdasteht."
Nuschelte ich dann ganz leise hervor und musste mitansehen, wie mein Gegenüber sich gerade noch so ein schallendem Lachen verkneifen konnte. "Du bist so süüüß!" neckte er mich und schaute mich verrückt an. Ich wusste nicht ob ich das jetzt als Kompliment oder sonst was nehmen sollte, wurde aber trotzdem wieder mal rot.
"Also ich würde Ihnen das 'poulet Au Curry' empfehlen, Sir. Jenes ist eine bekannte Spezialität und es mündet außerordentlich!" sprach Luke dann mit einer gespielt förmlich, feinen Stimme. Ich lachte leise und fragte dann: "Welches Getränk würden Sie mir denn dazu empfehlen?" ich blickte in sein strahlendes Gesicht und spürte die Sonne in mir aufgehen. "Dazu kann ich Ihnen nur 'lassi à la mangue' empfehlen. Jenes Getränk ist fruchtig und bekämpft das, durch das Curry hervorgerufene brennen." ich hatte zwar immernoch keine Ahnung wovon wir sprachen, was mir aber sicher, dass ich genau das bestellen würde.
Als der Kellner kam machte ich ihn voller Tatendrang auf mich aufmerksam. "Je hätte gern un pule ou Curri et un lassie a la man. Sil' vous plait." sagte ich stolz und schaute rüber zu Luke, der sich schon wieder ein Lachen verkneifen musste. "Oui, exactement , et je veux la même." grinste dieser zum Kellner hinauf. "Et qu'est-ce que le jeune homme a de nouveau ordonné?" fragte dieser etwas verzweifelt. "Un curry de poulet et un lassi à la mangue." grinste Luke freundlich. Der Inder lächelte noch einmal hecktisch und eilte dann wieder nach drinn.
Wir beide schaute ihm noch einen Moment hinterher, bevor wir in lautes Gelächter ausbrachen, sodass sich einige Gäste nach uns umdrehten und wir uns bemühen mussten, uns wieder zu beruhigen.Nachdem wir gegessen hatten und noch eine Weile entspannt, dort gessesen hatten, verließen wir das Lokal wieder. Wir gingen ein Stück die Seine enttlang und Luke schien genau zu wissen, wo wir lang gingen. Und wieder wurde ich das Gefühl nicht los, so wenig über ihn zu wissen. "Honig?" begann ich in einer versöhnlichen Stimmlage. "Ja, mein Kleiner?" ich konnte das Lächeln aus seiner Stimme eindeutig heraus hören.
"Ach nichts." wurde ich plötzlich wieder feige. "Doch. Jetzt hast du schön angefangen jetzt musst du es auch zu Ende bringen. "Ich hab mich nur gewundert, also...woher du dich so gut auskennst? Also hier auskennst?" "Ich hab hier mal gelebt." sagte er abweisend. Warum wusste ich das nicht? Und warum war er mir gegenüber so zurückweisend? "Warum?" "Hier war eine Ausstellung bei der Meine Eltern gearbeitet haben." antwortete er ohne mich an zugucken. "Was für eine Ausstellung?" "Eine Ausstellung halt. Hatte mit ihrer Arbeit zu tun." "Warum redest du nie darüber?" fragte ich ganz ruhig, das was mich schon eine Weile beschäftigte. Es blieb eine Weile still. Nur die Geräusche der Stadt die uns umgaben waren zu hören. Er schien nachzudenken und ich wollte ihn nicht aus seinen Gedanken reißen. Trotzdem wollte ich endlich wissen was es damit auf sich hatte, dass er nie über seine Vergangenheit oder seine Familie redete.
"Ich will nicht darüber reden." brach er das Thema ab und schaute wieder gerade aus, so dass er meinen verletzten Gesichtsausdruck übersah.
"Aber-" sagte ich mit fester Stimme. Ich würde es gerne wissen." wandt' ich zaghaft ein. Er schien wieder einen Augenblick zu überlegen, bis er zu mir herüber sah. "Vielleicht ein andermal, okay?" ich nickte zurstimmend. Was hätte ich auch anderes sagen sollen? 'Nein ich will es jetzt wissen?' "Wir sind da." Unterbrach er meine Gedanken. Ich sah auf uns runzelte die Stirn. Das Hotel vor dem wir standen war nicht das in dem wir zu Zeit wohnten. "Das ist nicht das richtige Hotel." merkte ich deshalb an. "Doch, wir sind aber nicht zum Schlafen hier." Jetzt war ich vollkommen verwirrt. Was konnte man denn noch alles in einem Hotel machen? "Komm wir gehen rein." meinte er enthusiastisch und Schrift voran, durch eine elektrische Glastür. Ich folgte ihm, weil ich ihm einfach überall hin folgen würde. Drinn war es klimatisiert. Es gab zwar nicht wirklich einen Temperaturunterschied, aber die Luftfeuchtigkeit war eine andere. Ich ließ meinen Blick, durch die Lobby schweifen. Das Hotel war vielleicht etwas nobler als unseres, trotzdem hätte ich nicht gern tauschen mögen. Ich entdeckte Luke an der Rezeption und ging auf ihn zu. "Was machen wir hier?" fragte ich und schaute über seine Schulter.
"Das wirst du gleich sehen, sagte er und machte mir einfach ein weißes Plasikarmband ums Handgelenk. "Wofür ist das?" fragte ich neugierig. "Wirst du gleich sehen." sagte er wieder nur grinsend. Er ging voraus und ich latschte ihm hinterher. Wir gingen eine Treppe nach unten und hier wurde die Luft etwas stickiger und es roch nach Chlor. "Gehen wir in eine Schwimmhalle?" fragte ich den ersten Gedanken, der mir in den Sinn kam. Ich bekam keine Antwort, aber an Lukes breitem Lächeln, erkannte ich, dass ich richtig lag. Ich wusste nicht genau ob ich mich freuen sollte, oder Angst hatte ins Wasser zu gehen. "Es werden nicht so viele Leute da sein." versuchte mein Honig mich zu beruhigen. Und er hatte recht. Als wir den großen weiß gefliesten Raum betraten, war dieser leer. Vor mir war ein riesiges blau schimmerndes Becken, welches ziemlich tief aussah. Luke hatte unsere Sachen auf eine der weißen Liegen gelegt und machte gerade einen perfekten Köpper ins Wasser. Gott, gab es denn etwas was dieser Junge nicht kann? Fragte ich mich in Gedanken selbst. Ich tapste zaghaft ein Paar Schritte zum Wasser und hielt den großen Zeh rein. Es war angenehm. Nicht kalt und nicht warm, angenehm hält einfach. 2,00 m prankte ein Schild neben meinem Fuß. Ich schluckte. Hier konnte ich nicht stehen. Luke schwamm ganz ruhig vor mir im Wasser und beobachtete mich. Als nun mein Blick auf ihm landete lächelte er mich beruhigend an. "Komm schon, Versuch es, du schafft das." grinste er aufmunternd.
DU LIEST GERADE
Religious
RandomJohn ist überzeugter Christ. Sein ganzes Leben führt er nach den Lehren Gottes und zweifelt nie an ihrer Richtigkeit. Doch dann taucht plötzlich ein neuer Schüler auf und wirft ihn in einen Konflikt zwischen seinem Glauben und seinen Gefühlen. "Wa...