"Ich...wie hast du das gemacht?" "Ich musste ehrlichgesagt nicht viel machen." lächelte er. "Ich hab nur den Auslöser gedrückt den Rest hast du gemacht." Ungläubig starrte ich wieder auf das Bild. "Können wir jetzt noch die anderen Bilder anschauen?" quengelte George. In mir machte sich erneute ein seltsames Gefühl breit, als mir einfiel, dass wir ja noch mehrere Bilder gemacht hatten. "Wie viele Fotos haben wir eigentlich gemacht?" schoss es aus mir heraus. "So 300 oder so." Dreihundert?!" Ich klatschte mir die Hand vor den Mund. das hatte ich wohl ein bisschen zu Laut gesagt. Die anderen Jungs die gemeinsam auf einem der unteren Hochbetten saßen schauten zu uns rüber. Ich duckte meinen Kopf und wollte im Boden versinken. warum musste ich hier auch so rumschreien. "Ja, vielleicht auch ein paar mehr ich weiß es nicht genau." Dreihundert Bilder. So viele hatte ich nichtmal insgesamt von meinem ganzen Leben. Wie viele Fotos hatte man denn von sich im Normalfall? "Hey alles ok bei dir?" George sah mich besorgt an. "Ja ja." sagte ich etwas durch den Wind. "Ich hab nur nachgedacht." "Worüber Bruder?" "Wie viele Bilder hat man denn im Normalfall von sich?" "Wieso?" fragte jetzt Luke. "Wie viele hast du denn?" "Es gibt da dieses eine Babybilder Album, ein paar Bilder von mir jedes Weihnachten und Ostern, dann noch ein Album von unsere Pilgerreise nach Rom, eine Reihe Bilder von meiner Firmung und hier und da mal ein Bild von mir und George. Auf meinem iphone waren genau sechs Bilder." Jetzt war Luke es dem der Mund aufklappte. "Nicht dein ernst! Du hast nur sechs Bilder auf deinem Handy. Wenn ich meins nur mal ganz kurz Maja in die Hand gebe, sind danach mindestens 20 selfies drauf." Ich senkte beschämt den Kopf und wurde rot. Musste man denn wirklich so viele Fotos auf seinem Handy haben? "Hey Kleiner. Das ist doch nicht schlimm." George hatte über Lukes Schoss gelangt und seine Hand ermutigend auf meine Schulter gelegt. Ich hob zaghaft den Blick und sah in zwei aufmunternd lächelnde Gesichter. "Wir machen einfach gleich ein selfie und ich schick es dir dann." Meinte Luke und zog bereits sein Handy aus der Hosentasche. Er schaltete die insidecam ein und hielt es hoch, sodass wir uns alle drei sehen konnten. Wir lächelten in die Kamera und Luke machte das Foto. "Ok ich schick es dir gleich. Sagst du mir deine Nummer?" "Äm...ich weiß meine Nummer nicht...." "Kannst du nicht in deinem Telefon nachschauen?" "Das liegt drüben auf meinem Nachttisch." "Na dann schick ich's dir und du schickst es dann ihm." sagte er an George gewandt, welcher bereits sein eigens Handy in der Hand hielt. "Ich schick dir einfach gleich seinen Kontakt." grinste dieser während er mir zuzwinkerte was mich erneut in Verlegenheit brachte.
Nachdem die beiden dieses ganze Zeug hin und her geschickt hatten, hatten wir begonnen uns richtig die Fotos anzusehen. So ziemlich die meisten waren überwältigend für mich und ich starrte nur fasziniert auf den Bildschirm.
Luke hatte mich mit so vielen verschiedenen Emotionen photographiert, von denen ich gar nicht wusste das ich sie alle hab.
Wir waren schon ewig mit Bilder gucken beschäftigt als ich langsam müde wurde. Mein Kopf wurde immer schwerer und mein Körper wurde langsam schlapp. Nach und nach sank ich immer mehr zur Seite, langsam in die Kissen. Als mein Kopf die Bettdecke von Luke erreicht hatte legte ich meine Hand flach vor mein Gesicht auf die Decke um den sanften Stoff unter meinen Fingern zu spüren. Das Bett roch angenehm nach Luke und ich vergrub meine Nase darin. George und Luke waren so ins Bilderschauen vertieft, dass sie mich überhaupt nicht mehr wahrnahmen. Ich sank langsam in eine Art Dösezustand, weil ich mich plötzlich unglaublich erschöpft fühlte.
Auf einmal spürte ich eine Hand an meiner Hüfte. "John?" "Hm?" brummte ich. "Was ist denn los?" "Hmm." brummte ich wieder und rieb meine Nase tiefer in das Federbett. "Du bist wieder ganz heiß." sagte George besorgt, der plötzlich direkt vor mir saß.
Ich brummte nur wieder. Plötzlich war mir hier alles zu laut. Die anderen Jungs auf dem Bett und die Stimmen von George und Luke, der Mittlerweile die anderen anfuhr sie sollten doch leiser sein. Ich wollte nur noch schlafen. "Hey Luke sei mal'n bisschen leiser. Kannst du hier kurz auf ihn aufpassen? Ich hol schnell Frau Wagner." George verschwand und ich konnte spüren wie Luke sich vor mir hinkniete und mir beruhigend über die Schulter strich. Ich genoss dieses Gefühl es schien wirklich beruhigend auf mich zu wirken. Zwischendurch strich er immer wieder auch über meine Wange und die Berührung seiner Finger auf meiner Haut brannte angenehm. Obwohl ich die Augen geschlossen hatte merkte ich, dass ich mich die ganze Zeeit über musterte. Nach einer kurzen Weile wurde die Tür wieder geöffnet und ich konnte Frau Wagners Stimme hören. Ich verstand nicht was sie sagte denn ihre Stimme schien so weit weg, wie durch einen nebeligen Schleier. Ich konnte sie erst horen als sie direkt vor mir saß und mich ansprach. "Bruder John? Kannst du mich hören?" ich nickte und öffnete die Augen einen Spalt breit. "Wie fühlst du dich?" "Schlapp" brachte ich herraus. "Ist es Ok wenn wir bei dir Fieber messen?" ich nickte und bewegte mich so, dass sie mit ein Thermometer unter den Arm klemmen konnte. Während wir darauf wartete, dass es piepte, redete Frau Wagner mit Luke und George doch ich achtete nicht darauf was sie sagten, sondern versuchte weiterhin zu entspannen. Nach kurzer Zeit lenkte ein kleiner Piepton sie aus ihrem Gespräch ab und Frau Wagner beugte sich wieder zu mir runter. Sie zog das Thermometer unter meinem Arm hervor und las die Temperatur ab. "38.4" murmelte sie. "Ok wie bringen dich ins Zimmer und machen dir Wadenwickel Ok?" ich nickte schwach. Was sollte ich auch dagegen sagen. "Kannst du aufstehen?" fragte sie vorsichtig und ich versuchte mich langsam aufzusetzen. Als ich saß überkam mich ein seltsames Schwindelgefühl und ich hielt mir meinen brummenden Kopf. "Komm her." sagte plötzlich Luke und kam auf mich zu. Er beugte sich zu mir runter und schob seine Arme unter meine Beine. Seinen anderen Arm schlang um meinen Torso und hob mich mit einem Ruck hoch, sodass mein Kopf an seiner Brust lehnte.
Etwas verschreckt krallte ich mich an seinem Hals fest und stöhnte, da es durch die plötzliche Bewegung in meinem Kopf wieder dröhnte. "Sorry Kleiner. Ich bring dich runter Ok?" ich murrte nur. Mir war grade alles egal. Ich wollte nur endlich schlafen. Ich lehnte also meinen Kopf an den speichern Brust und schloss meine Augen. Luke hatte einen angenehm wippenden Schritt mit dem er mich zur Tür trug. Diese wurde geöffnet und George ging vorneweg Richtig Zimmer. Lukes Griff um mich war fest und ich fühlte mich geborgen in seinen Armen. Komischerweise hatte ich auch gar keine Angst von ihm Fallen gelassen zu werden, das einzige was in meinem Kopf präsent war, waren die Kopfschmerzen und die unglaubliche Nähe die ich zu Luke hatte und die mich nervös machte.
Als wir im Zimmer angekommen waren, legte er mich behutsam auf mein Bett und meine Augen fielen entgültig zu und die Erschöpfung übermannte mich. Ich fühlte mich so schwach, dass ich nicht mal protestierte als mir jemand die Hose auszog. Ich wurde zugedeckt, doch die Decke wurde hoch geschoben bis über meine Kniee. Irgendwann spürte ich auch wie jemand sich vor mich gekniet hatte, mir beruhigend zu redete und ein paar Strähnen aus meinem Gesicht wischte, die an meiner verschwitzen Haut klebten.
Mir wurden kalte nasse Handtücher um die Waden gewickelt und dann wurde ich wieder zugedeckt. Es wurde ruhig im Zimmer und ich sank nun entgültig in einen unruhigen Schlaf.
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Religious
RandomJohn ist überzeugter Christ. Sein ganzes Leben führt er nach den Lehren Gottes und zweifelt nie an ihrer Richtigkeit. Doch dann taucht plötzlich ein neuer Schüler auf und wirft ihn in einen Konflikt zwischen seinem Glauben und seinen Gefühlen. "Wa...