Rosenkrieg

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• Serena Black •

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• Serena Black •

„The devil will tell you nine truths,
so that you will believe one lie."

Das Klassenzimmer leerte sich, als die Sechstklässer nach draußen strömten, um in der Große Halle das Mittagessen einzunehmen. Serena hätte sich ihnen am liebsten angeschlossen. Stattdessen blieb sie als Einzige mit einem ungemütlichen Gefühl in der Magengegend zurück. Bevor Hailey ebenfalls den Raum verließ, warf sie ihr einen langen Blick zu. „Soll ich vor der Tür warten?"

„Brauchst du nicht", schlug Serena ihr Angebot aus. „Sonst bekommst du bestimmt keinen Kesselkuchen mehr."

„Für dich würde ich auf ihn verzichten."

„Nein, würdest du nicht", seufzte Serena schmunzelnd, was ihre beste Freundin zum Grinsen brachte. „Stimmt. Trotzdem will ich nachher alles wissen!"

Die Gryffindor nickte und spürte, wie der Klumpen in ihrem Hals sich verdichtete, als sie dabei zusah, wie Hailey mit einem letzten Blick in ihre Richtung aus dem Klassenzimmer schlenderte. Dabei ging sie an Edmund vorbei, den sie mit einer angewiderten Miene bedachte, ehe sie in den Korridor trat. Der Blondschopf schien das jedoch gar nicht mitbekommen zu haben, denn seine Augen waren nach wie vor auf Serena fixiert, die unbeeindruckt zurücksah.

Das flaue Gefühl in ihrem Magen verstärkte sich jedoch, als er keine Anstalten machte, ebenfalls das Klassenzimmer zu verlassen und sie schon bald alleine mit den beiden Brüdern war. Der Luftzug, der durch die geöffnete Tür hereingetragen wurde, ließ ihr die feinen Härchen unter ihrer Strumpfhose zu Berge stehen. Automatisch umfasste sie den Griff ihres Zauberstabs, der auf dem Tisch vor ihr geruht hatte. Ohne einen Kampf würden sie sie nicht bekommen.

Dann hob Professor Hall jedoch den Blick. „Edmund", sagte er geradezu auffordernd, wahrte jedoch eine ruhige Haltung, mit der er hinter dem Lehrerpult stand. Sein jüngerer Bruder strafte ihn mit einem verachtenden Blick. Er lehnte an seinem Tisch, die Hände in den Taschen seines Umhangs vergrabend und hob bloß spöttisch seine hellen Augenbrauen. „Ist noch etwas?"

„Nein, nichts." Mit einem letzten wütenden Blick in Serenas Richtung fuhr Edmund sich mit der Zunge provokant über die Unterlippe, ehe er seine Ledertasche schulterte und stolzierend aus dem Raum rauschte. Serena konnte nicht verhindern zu spüren, wie ihr eine Last von den Schultern fiel. Doch dieses Gefühl hielt nicht lange an. Mit einem Krachen wurde die Tür in die Angeln geschmissen, unterbrach den Luftzug, der um Serenas Beine geschlichen war und ließ sie mit Damien Hall alleine.

Der Lehrer ließ seine braune Ledertasche, die der von Edmund ähnelte, zuschnappen und ging an dem Tisch vorbei hoch zu seinem Büro. „Komm doch eben mit."

Alles in Serena sträubte sich dagegen, ihm zu folgen. Doch ihr blieb keine andere Wahl. Er war bereits die kleine Wendeltreppe nach oben durch die Tür verschwunden. Ihm hinterherrufen, dass sie lieber in dem Klassenzimmer bleiben wollte oder sich aus dem Staub machen wollte sie nicht. Schließlich wollte sie es ebenfalls aus der Welt schaffen. Tief zog sie die abgestandene Luft ein und erklomm ebenfalls die schmalen Treppenstufen. Wie oft sie dies schon getan hatte. Insbesondere als Remus noch Lehrer gewesen war. Wie schnell die Zeit doch verging. Seitdem hatte sich so vieles verändert, dass Serena kaum glauben konnte, dass es in demselben Leben geschehen war.

Serena Black || 𝑵𝒐𝒙Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt