Maskenfall

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„Even a white rose has a black shadow

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„Even a white rose
has a black shadow."

Vor Haileys innerem Auge konnte sie noch immer die gehässigen Gesichter der Todesser sehen. Obwohl sie mittlerweile gegen die steinerne Mauer der Nische starrte, in der sie sich versteckt hatte.

„Sie ist ein Schlammblut!", konnte sie ihren ehemaligen Schulkameraden Robert Wilkens noch immer rufen hören und die verhassten Mienen sehen, die sich daraufhin zu ihr umgedreht hatten. Haileys Puls raste und sie versuchte tief ein und auszuatmen, um sich selbst zu beruhigen. Sie konnte es einfach noch immer nicht fassen, wie sehr sie aufgrund etwas gehasst wurde, wofür sie beim besten Willen nichts konnte.

Sie verschränkte ihre Hände ineinander, um sie vor dem Zittern zu bewahren. Links von ihr konnte sie den Kampf noch immer hören. Das Peitschen der Flüche, die ausgetauscht wurden, laute Schreie und Rufe. Hin und wieder wurden auch kleine Steine von den Wänden gelöst, die zu Boden rieselten. Es waren Geräusche, von denen Hailey wusste, dass diese sie bis in ihre Albträume verfolgen würden.

Sie wandte den Kopf und konnte Hermine sehen, wie sie tapfer kämpfte. Es war Hailey ein Rätsel, wie sie die Beleidigungen einfach ausblenden konnte und sich mutig auf dem Präsentierteller servierte, wenn sie doch wusste, dass die Todesser, sie auf der Stelle töten würden. Es war eine völlig andere Situation, als in der Mysteriumsabteilung. Damals waren sie hauptsächlich darauf aus, Harry die Prophezeiung abzunehmen. Sie waren auf ihn fokussiert gewesen. Leichen von jungen Schülern hätten bloß aufsehen erregt. Nicht dass sie dies im Ernstfall wirklich interessiert hätte.

Doch nun wollten sie Blut sehen.

Hailey begann sich zu fragen, wie es weitergehen sollte. Wenn nicht einmal Hogwarts ihr diese Sicherheit mehr geben konnte, wo sollte sie dann hingehen? Das Land verlassen? Tränen begannen ihr in die Augen zu steigen und sie musste einen Schluchzer unterdrücken. Verzweifelt presste sie ihre Händflächen auf den Mund. Sie wollte sich nicht vertreiben lassen. Weder aus ihrer Schule, noch aus ihrem Heimatland. Es konnte doch nicht sein, dass die Todesser, mit dem, was sie taten, davonkamen.

Die Hufflepuff wischte sich ihre Tränen aus dem Gesicht und raffte die Schultern. Wenn nicht sie, wer dann? Wer sollte sich gegen diese Tyrannen stellen, wenn alle abhauen würden? Hermine würde sie schließlich nicht allein in Schach halten können. Was, wenn alle Hermines dieses Landes es nicht schaffen würden? Wer würde dann noch für ihre Rechte kämpfen? Aber wenn sich alle Hermines dieses Landes zusammentun würden... Dann hätten sie doch vielleicht eine Chance? Sie konnten diesen Unmenschen zeigen, dass sie bei Weitem nicht so schwach waren, wie sie dachten. Dass sie sich nicht ängstlich vor ihnen verstecken würde, wie sie selbst es gerade tat.

Innerhalb weniger Sekunden hatte Hailey eine Entscheidung gefällt. Bevor sie es sich anders überlegen konnte, trat sie aus der Nische heraus, an Hermines Seite. Diese warf ihr ein dankbares Lächeln zu. Denn zuvor hatte sie es allein mit gleich zwei besonders grimmigen Exemplaren aufgenommen. Der eine war Wilkens und der andere ein ebenfalls eher jüngerer Mann, den Hailey jedoch nicht kannte. Sie hatten beide blondes Haar und sahen sich auch von ihren Zügen relativ ähnlich. Womöglich war dies sein Bruder oder Cousin.

Serena Black || 𝑵𝒐𝒙Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt